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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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die Tür zuknallte und eine Gestalt dahinter hervortrat. »Wow, ganz schön rosa hier drin.«

Ein besch … eidenes Leben
    Mein Herz blieb stehen. Einen entsetzlichen Augenblick lang war ich überzeugt davon, dass Reth in meinem Zimmer war. Dann nahm ich den nächstliegenden Gegenstand – einen Schuh – und schleuderte ihn Jack an den Kopf.
    »Was willst du hier, du kleines Wiesel?«
    Er hob den Schuh auf, nachdem dieser an die Tür hinter ihm gekracht und auf dem Boden gelandet war. »Wie kannst du auf solchen Absätzen nur laufen?« Er setzte sich hin, zog seinen eigenen Schuh aus und versuchte, seinen Fuß in einen meiner lila Riemchenpumps zu zwängen.
    Empört stapfte ich zu ihm rüber und riss ihm den Schuh aus der Hand. »Lass den Kindergartenquatsch und beantworte meine Frage.«
    Die blauen Augen weit aufgerissen, den Blick voller Unschuld, sah er zu mir auf. »Und ich dachte, wir wären Freunde – nachdem ich schon für dich strippen musste und so.«
    »Ich rufe jetzt Raquel an.«
    »Schon gut, schon gut, war doch nur ’ne kleine Aufklärungsmaßnahme.«
    »Aufklärung?«
    »Ja, jetzt nicht, was du wieder denkst, mit Bienchen und Blümchen und so. Das heißt bloß, ich hab die Lage gecheckt, mich bei –«
    »Ich weiß, was das heißt! Was soll das, spioniert die IBKP mir jetzt hinterher, oder was? Die spinnen ja wohl! Dass ich denen helfe, können die aber so was von ver–«
    »Lässt du eigentlich jemals irgendwen ausreden?« Er begegnete meinem finsteren Blick mit einem Grinsen und zeigte seine Grübchen. »Schon besser. Du bist viel hübscher, wenn du nicht quasselst. Was für die meisten Leute gilt, wie mir aufgefallen ist. Ist ja auch egal, ich musste mir jedenfalls die Adresse mal angucken, die Raquel mir gegeben hat, damit ich sie beim nächsten Mal auch wiederfinde.«
    »Wieso?«
    »Wie du bei unserer letzten Begegnung netterweise angemerkt hast, bin ich nun mal keine Fee. Ich muss einen Ort erst sehen, bevor ich eine Pforte dorthin öffnen kann. Oder zumindest, um es einigermaßen genau hinzukriegen. Andernfalls könnte ich sonstwo landen.«
    Ich setzte mich auf die Bettkante. Wenn dieser Bekloppte schon mal hier war, bekam ich vielleicht wenigstens ein paar Antworten. Eines hatte mich nämlich fast in den Wahnsinn getrieben: Wieso konnte er überhaupt, was er konnte? Eigentlich dürfte das doch gar nicht möglich sein. »Wie hast du das gelernt? Die Pfade zu benutzen, meine ich.«
    Sein Mund verzog sich zu einem schelmischen Grinsen. »Lass dich nur nicht von meinem fantastischen Aussehen blenden. Ich bin wahnsinnig schlau.«
    Ich verdrehte die Augen. »Na klar. Aber trotzdem kann man deswegen nicht automatisch die Pfade benutzen.«
    Er zuckte mit den Schultern und stand auf. »Wenn man lange genug zusieht und abwartet, wenn man etwas sehnlichst genug will, dann findet man irgendwann einen Weg. Ich finde viele Wege.« Mit einem rätselhaften Lächeln legte er die Hand an meine Zimmerwand. »Ich hole dich dann nachher ab, okay?«
    »Ich habe für nichts meine Zustimmung gegeben.« Meine Augen wurden schmal.
    »Ja, ja«, erwiderte er abwesend, während er sich auf die weißen Linien konzentrierte, die sich über die Wand schlängelten und eine Pforte bildeten. »Dann hole ich dich nachher ab.«
    »Nein! Hörst du denn nicht zu? Sag Raquel, dass ich nicht –«
    Doch bevor ich den Satz beenden konnte, marschierte er schon durch die Feenpforte und murmelte etwas, das verdächtig nach »Mädchen nerven« klang.
    Hinter ihm erschien wieder die Wand, die nun völlig unschuldig meinen bösen Blick ertragen musste. Jack sah zwar aus, als wäre er ungefähr in meinem Alter, aber er benahm sich wie ein kleines Kind im Zuckerrausch – dem es gutgetan hätte, wenn ihm mal jemand ordentlich den Hintern versohlte.
    Nicht dass ich diese Aufgabe hätte übernehmen wollen, dass mich da bloß keiner falsch versteht. Ich legte mich aufs Bett und schloss die Augen. Was für ein Kuddelmuddel. Ich konzentrierte mich darauf, den Stress aus meinem Körper zu schleusen, mich in einen entspannten, schwebenden Zustand zu versetzen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich bloß mal zur Ruhe kommen und einfach nachdenken könnte, dann würde sich mein Leben und alles zwischen Lend und mir wieder einrenken. Dann würde ich einen Weg finden, ihm die Wahrheit so zu präsentieren, dass er gar nicht erst auf den Gedanken käme, seinen sterblichen Lebensstil aufzugeben. Dann würde mir einfallen, wie das alles funktionieren könnte,

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