Lebe statt zu funktionieren
die Sie selbst erschaffen haben. Wenn Sie das erkennen, können Sie Ihre negativen Glaubenssätze verändern.
1. Schreiben Sie den Glaubenssatz auf, der Sie im Moment am meisten stört (zum Beispiel: »Ich habe keine Zeit, um zu entspannen«). Spüren Sie, wie sich dieser Glaubenssatz in Ihrem Körper anfühlt.
_______________________________________
2. Vergegenwärtigen Sie sich drei Situationen, in denen Sie den Glaubenssatz widerlegt haben (etwa weil Sie doch Zeit zum Entspannen gefunden haben). Schreiben Sie drei Beispiele dafür auf.
_______________________________________
_______________________________________
_______________________________________
3. Lesen Sie Ihre Notizen nun von unten nach oben. Zuerst die drei
Fälle, in denen es Ihnen möglich war, den Glaubenssatz zu durchbrechen, dann den Glaubenssatz. Trifft er noch zu?
4. Wie heißt also Ihr neuer Glaubenssatz? Schreiben Sie ihn auf.
_______________________________________
_______________________________________
Ich sehe was, was Du nicht siehst
Etwa ab 1985 sind die Ideale der 68er-Generation – denen zufolge alles irgendwie anders sein musste und möglichst provokant – aus der Mode gekommen. Eine neue Zeit brach an, in der es plötzlich verpönt war, negativ zu denken. Aus Amerika kam das Motto »Think positiv!«, und man schämte sich beinahe, wenn man den ein oder anderen skeptischen Gedanken hegte. Damals glaubte man, es reiche aus, etwas oft genug zu bejahen oder Bekräftigungsformeln vorzusagen, um das Unterbewusste positiv zu beeinflussen. Leider klappte das nur selten – meistens gar nicht. Heute weiß ich, warum das so ist: Man braucht Herzkraft ( siehe ⇒ ) , damit die Verbindung hergestellt werden kann! Es ist wie bei einem Husten, gegen den Hustensaft nicht hilft. Nicht immer ist eine Bronchitis der Grund, manchmal hat ein Husten psychische Ursachen oder ist die Folge falscher Ernährung. Vielleicht bringt der Hustensaft Linderung, der Husten aber wird so lange bleiben, bis seine Ursache gefunden und behoben worden ist. Wir Menschen sind komplexe Lebewesen und unsere Probleme häufig vielschichtig, deshalb ist eine ganzheitliche Vorgehensweise bei der Ursachenforschung unumgänglich. Das klingt kompliziert, ist aber ganz einfach, wenn Sie Ihre Intuition nutzen und sich Ihrer Filter bewusst sind.
Unsere Filter
Alles, was Sie erleben, nehmen Sie durch Filter wahr. Diese entwickeln sich aus allen Erfahrungen, die Sie im Lauf Ihres Lebens sammeln. Sie werden aber auch von äußeren Einflüssen (fremd-)bestimmt. Durch diese Filter blicken Sie in die Welt, und was Sie durch sie hindurch sehen, ist Ihre Realität.
Wenn Sie nur Ihre Haltung und Ihre Gedanken ändern müssten, wäre die Sache schön einfach. Maßgebend für Veränderung und für die Art, wie Sie Ihre Realität wahrnehmen, sind Ihre Filter.
Ihre Filter wurden maßgeblich geprägt von Ihrer Kindheit, Ihrer Ursprungsfamilie, Ihrer Schule und Ihrer Kultur. Sie haben Öffnungen vergleichbar mit Fenstern, durch die Informationen dringen können (siehe Grafik). Das heißt aber auch: Wo Ihre Filter keine »Fenster« haben, dringt keine Information zu Ihnen durch! Sie nehmen also immer nur einen Teil von dem wahr, was tatsächlich geschieht. Ihre Glaubenssysteme bestimmen, wie weit diese Fenster geöffnet oder geschlossen sind. In manchen Lebensbereichen sind sie vielleicht recht offen, in anderen dagegen nahezu geschlossen.
Dazu ein Beispiel: Einer meiner Kursteilnehmer beschrieb mir ein Problem in seinem Betrieb, das immer dann auftrat, wenn es um Innovationen ging: Es kam unweigerlich zum Kampf zwischen den langjährigen Mitarbeitern und den jungen Führungskräften, die mit neuen Ideen bewährte Strukturen infrage stellten. Warum ist es so schwer, Änderungen durchzusetzen, auch wenn sie gut und notwendig sind? Ganz einfach: Die älteren Firmenangehörigen haben aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen – und weil sie die bestehenden Strukturen mit aufgebaut haben – engmaschigere Filter. Die neuen Mitarbeiter haben solche mit größeren Maschen, dafür besitzen sie weniger bis gar keine Erfahrung. Wer schon einmal verheiratet war und sich erneut binden will, wird diesen Zustand kennen: Die Filter eines einmal geschiedenen Partners bezüglich der Ehe werden deutlich engmaschiger sein als die von jemandem, der vor seiner ersten Eheschließung steht.
Beobachten statt urteilen – so bleiben Sie offen
Um für neue Erfahrungen aufgeschlossen zu sein, müssen Ihre
Weitere Kostenlose Bücher