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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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übertönen.
    Zimmermann zuckte die Schultern.
    »Was meinst du, rechnen die überhaupt noch damit, daß wir zurückkommen?«
    Zimmermann sah ihn erstaunt an.
    »Wir haben doch gesagt, daß wir wiederkommen werden!«
    »Aber wir waren länger fort, als wir vorhatten!«
    »Ich glaube immer noch, daß es richtig war! Jetzt erst können wir uns ein Bild davon machen, wie es wirklich im Lande aussieht.«
    »Willst du immer noch die große Siedlung aus Jackville machen? Wäre es nicht besser, die Menschen lebten weiter wie bisher über das ganze Land zerstreut?«
    Zimmermann schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wir müssen sie sammeln. Es sind zuviel Menschen, als daß sie ohne eine demokratische Führung leben könnten. Sie müssen eine Möglichkeit haben, sich gegen den Terror einzelner Banden zu verteidigen. Das können sie solange nicht, wie sie zu weit auseinander verstreut leben!«
    Kemp warf einen Blick in den Rückspiegel, dann sagte er:
    »Du denkst an Hamilton und seine Banditen?«
    Zimmermann nickte stumm. Hamilton war einer der Generale, die er aus dem Bunker aufgestöbert und mit nach Jackville gebracht hatte. Er hatte sich nicht in die neue Gemeinschaft einfügen können. Dauernd hatte er opponiert und war darauf bedacht gewesen, den alten Befehlston herauszukehren; er konnte oder wollte nicht begreifen, daß er nun nichts mehr zu sagen hatte. Er hatte Jackville mit einigen Spießgesellen heimlich verlassen und noch in derselben Nacht Cornertown überfallen. Zimmermann war den Menschen dort zu Hilfe geeilt. Sie hatten die Angreifer zurückgeschlagen und fast völlig vernichten können. Hamilton war mit wenigen seiner Leute entkommen. Sie hatten seine Spur überall auf dem Kontinent während ihrer langen Reise gefunden, aber erwischt hatten sie ihn nicht. Zimmermann fürchtete, daß Hamilton eines Tages mit einer großen Streitmacht zurückkommen könnte, und daß er die Führung an sich zu reißen versuchen würde.
    Und nicht zuletzt deswegen trieb es ihn jetzt nach Jackville zurück. Er mußte warnen vor dem, was kommen konnte. Zimmermann hegte außerdem noch den vagen Verdacht, daß Hamilton versuchen könnte, die restlichen Militärs um sich zu sammeln, um den Krieg mit anderen Mitteln fortzusetzen. Sein ganzes Denken und Trachten war stets darauf gerichtet gewesen, den Gegner zu vernichten. Der Krieg aber hatte beide Seiten geschlagen; Sieger und Besiegte gab es nicht. Für Hamilton aber war der Krieg mit der neuen Waffe nur eine Vorstufe gewesen.
    Natürlich wurde er dabei auch von der tiefverwurzelten Angst irregeführt, die Gegenseite könnte zum letzten Vernichtungsschlag ausholen. Die Kontakte mit den Russen, deren Sprecher Alexej Popojew war, hatte er immer wieder als Geschwätz und »psychologische Kriegführung« zurückgewiesen.
    Zimmermann war sich genau im klaren darüber, daß Ruhe und Frieden nicht eintreten konnten, solange Leute wie Hamilton noch die Macht hatten.
    Und Macht hatte er noch. Es sprach sogar alles dafür, daß sein Anhang größer geworden war.
    »Während der Fahrt werden wir jedenfalls keine Schwierigkeiten haben«, sagte Kemp, »schließlich sind wir gut genug bewaffnet!«
    Zimmermann wiegte nachdenklich den Kopf.
    Plötzlich wurden in rascher Folge mehrere Schüsse abgefeuert.
    Die Schwierigkeiten waren da.
     
    *
     
    Der Mann lag auf dem Dachgarten eines Hotels. Er hielt ein Fernglas in der Hand und starrte auf die Straße hinab. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ebenfalls ein Mann auf einem Hausdach und gab Zeichen mit einem Spiegel.
    »Siehst du sie?« fragte ein Mann hinter dem mit dem Fernglas.
    Er nickte.
    »Wieviel sind es?«
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    »Kannst du nicht mehr zählen, oder was ist los?«
    Der andere schwieg.
    »Laß mich mal 'ran!«
    Der Mann mit dem Fernglas machte eine unwillige Handbewegung.
    Der hinter ihm hatte ein schmales, verkniffenes Gesicht.
    »Halt endlich den Mund, Fox«, sagte der mit dem Fernglas.
    »Hör mal Fred, so kannst du nicht mit mir reden. Wenn ich nicht gewesen wäre, hättet ihr schließlich nicht ...«
    Fred drehte sich halb herum. Er musterte den Kleinen verächtlich. Es sah aus, als wolle er noch etwas sagen, aber dann drehte er sich stumm wieder in seine alte Position zurück.
    »Sind sie bewaffnet?« fragte Fox.
    »Kann ich nicht genau erkennen.«
    »Willy gibt Zeichen, daß sie bewaffnet sind«, sagte Fox triumphierend.
    »Da fährt ein Jeep vorneweg«, sagte Fred.
    »Soll ich ihn abschießen?« fragte Fox

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