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Leben im Käfig (German Edition)

Leben im Käfig (German Edition)

Titel: Leben im Käfig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad
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Die Stirn seines Freundes lag auf seiner rechten Schulter, er hatte den Kopf gesenkt, die Hände Halt suchend um Andreas' Taille geschlungen. Resignation ließ Saschas Muskeln schlaff werden, während er sein Gesicht verbarg.
    Die Situation erinnerte an ein spiegelverkehrtes Déjà-vu. Das letzte Mal war es Andreas gewesen, der sich nach Nähe suchend an Sascha klammerte. Nun war es an ihm, seinen Freund zu trösten. Denn dazu gab es bestimmt mehr als einen guten Grund. Er war nicht einmal sicher, ob er im Detail wissen wollte, was am Wochenende vorgefallen war. Alles, was Sascha so sehr verzweifelte, dass er nicht mehr seinem gut gelaunten Naturell entsprach, tat Andreas auch weh. Diese Form von Zugehörigkeit war ihm neu.
    Linkisch streckte er die Arme aus und zog Sascha in eine feste Umarmung. Wie ein kämpfender Bär umfasste er den Brustkorb des schmaleren Jungen, eine Hand in seinen Haaren vergraben, die andere von hinten in seine Achselhöhle gedrückt.
    Er wollte etwas sagen, aber wusste nicht was. Vermutlich gab es für so eine Situation eh keine richtigen Worte, nur falsche.
    Minute um Minute drückte Sascha sein Gesicht erst gegen Andreas' Schulter, dann in seine Halsbeuge.
    Wie eingefroren standen sie an den Schreibtisch gelehnt. Andreas spürte kaum, dass sich die Kante der Holzplatte von hinten in seine Beine presste. Er streichelte Sascha über den Hinterkopf, genoss es, ihn festzuhalten und fühlte sich dabei nur ein klein wenig unwohl. Er war sich sicher, dass sie diese Nähe gerade beide brauchen konnten. Jeder für sich war in den letzten Tagen so viel Dunkelheit und Kälte ausgesetzt gewesen, dass sie verzweifelt nach Licht und Wärme hungerten.
    Hier, in diesem Raum, gab es keine Zweifel, keine Anschuldigungen, keine Missverständnisse, keinen Druck. Es gab nur sie beide und das berauschende Wissen, dass sie in Sicherheit waren.
    Nach einer Weile ging ein Ruck durch Saschas Körper.
    Als er sich aufrichtete, brannte eine Flamme in seinem Blick, die Andreas gefangen nahm. Finger legten sich um seine Oberarme, drückte die spürbare Muskulatur, als Sascha ihn hochzog. Ihm mit dem Gesicht ganz nahe kam. Ausatmete. Sich sinnlich über die Lippen leckte, bevor er die Kontrolle übernahm. Ohne ein Wort zu sagen, griff er zu, bugsierte Andreas in Richtung Bett, schubste ihn auf die Matratze und blieb wie eine finstere Erscheinung aus einem erotischen Traum neben ihm stehen. Beobachtete ihn ohne die Spur eines Lächelns in seinem bleichen Gesicht. Seine Mimik war nicht zu deuten.
    Andreas' Atem stockte, als er Zeuge wurde, wie Sascha sich auszog. Kapuzenpulli, das dünne T-Shirt darunter. Er wollte die Hände ausstrecken und zufassen, doch Sascha schüttelte bestimmt den Kopf. Schuhe flogen davon. Bis hierhin nichts Neues.
     Doch als sein Freund sich an seiner Hose zu schaffen machte und sie sich ohne weiteres Federlesen über die Hüften streifte, richtete Andreas sich mit leuchtenden Augen auf. Er wollte so nah wie möglich am Ort des Geschehens sein und Himmel, er wollte zufassen dürfen.
    Die Lust, die in dem sentimentalen Moment am Schreibtisch höflich auf der Wartebank Platz genommen hatte, meldete sich mit Brachialgewalt auf dem Spielfeld zurück. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen und die köstliche Enge seiner Jeans spannte sich um seine wachsende Erektion.
    Als die letzte Hülle fiel, war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Er streckte die Hände aus und legte sie aufgeregt auf Saschas Beckenknochen, strich mit dem Daumen darüber, nur um wieder zurückgeschoben zu werden.
    „Nicht“, grollte Sascha, als er mit festem Griff seine Handgelenke umfasste.
    Frust machte sich in Andreas breit, wurde jedoch von dem Verlangen übertrumpft, sich nackt an Saschas Körper zu reiben, jeden geheimnisvollen Winkel zu erforschen und zu seinem Revier zu machen. Alles Sein. Doch auch, als er hektisch nach seinem eigenen Oberteil griff, wurde er zurückgehalten.
    „Lass das. Ich mache das.“
    Dann war er über ihm. Auf ihm. An ihm.
    Nackte Haut, die sich gegen festen Stoff schob. Fingernägel kratzten über Andreas' Kopfhaut, als Sascha hart zufasste und ihn leidenschaftlich küsste, an seiner Zunge saugte, ihm in die Unterlippe biss, über sein Kinn leckte. Andreas' rechter Arm schnappte wie der Kiefer einer Schildkröte um Saschas Taille und hielt ihn auf sich, während sie gegeneinander drängten und nachholten, was sie in der letzten Woche so schrecklich vermisst hatten.
    Das Keuchen und

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