Leben im Käfig (German Edition)
Spur eines Lächelns erinnerte Andreas ihn an einen faulen Löwen, der nach dem Fressen auf seine Gespielinnen wartete.
Sascha litt wahrlich nicht an einem Mangel an Selbstvertrauen, aber manchmal, wenn Andreas sich neben ihm streckte und rekelte, ihn mit einem verspielt-verführerischen Blick in die Augen sah, kam er sich glatt wie das hässliche Entlein vor. Nicht, weil sein Gesicht nichts hergab - Sascha wusste seine Züge sehr zu schätzen -, sondern weil er ein Faultier war und man es sehen konnte. Es wurde Zeit, dass er etwas Sport trieb, damit er den Schritt von jungenhafter Schlaksigkeit zur katzenhaften Eleganz eines erwachsenen Mannes machte. Andreas hatte diesen Schritt längst hinter sich gebracht.
„Schon klar, die von Winterfelds trinken keinen Sekt vom Aldi oder Freixenet oder wie das Zeug aus der Werbung heißt.“
„Nein, du kennst du doch meine Eltern“, lachte Andreas. „Das Beste ist gerade gut genug. Dabei bin ich nicht sicher, ob sie es merken würden, wenn man ihren teuren Champus mit Seifenwasser auffüllt. Vielleicht sollte ich es mal drauf ankommen lassen.“ Er wandte sich Sascha zu; ein spitzbübisches Lächeln auf den geschwungenen Lippen: „Aber apropos Freixenet: War das nicht die Werbung, in der der Sekt aus dem Bauchnabel getrunken wurde?“
Sascha spürte, wie er sich fast gegen seinen Willen näher an seinen Freund drängte. Er konnte dem animalischen Sog nichts entgegensetzen. Er liebte es, wenn er Andreas' Zungenspitze über seinen linken Eckzahn streichen sah. Ein Garant für verdorbene Gedanken.
„Ich glaube, das war die Werbung, in der die tätowierte Rose sich öffnete, nachdem sie mit dem Sekt benetzt wurde.“
Ein lustvolles Ziehen schoss durch Saschas Rückgrat, während er sich vorstellte, wie sich der prickelnde Champagner auf seiner Haut anfühlte.
„Ah“, schnurrte Andreas und beugte sich über Sascha, küsste ihn federleicht am Hals. Eine sanfte Berührung, kaum mehr als ein Hauch. „Ich wette, ich kann mithilfe des Champus noch ganz andere Sachen zum Aufblühen bringen.“
Für eine Schrecksekunde fürchtete Sascha, Andreas könnte es ernst meinen. Erwarten, dass er auf seine gesäuselten Worte einging und sich wie eine Maid, die auf Verführung wartete, anbot. Mit gewölbter Brust und verschleierten Augen, einem Seufzen und einem zarten „Ja, lass mich blühen“.
Doch als er Andreas unsicher ins Gesicht sah, sprühte der Schalk aus dessen Augen; warm, herzlich und sexy.
Da hielt Sascha sich nicht länger zurück und prustete los. Die Melancholie, die kurzzeitig ihre Finger nach ihm hatte ausstrecken wollen, verflog, als sie sich glucksend küssten und miteinander tollten, sich gegenseitig zu packen und zu halten versuchten, während die kühle Champagnerflasche sich an ihre bloßen Flanken legte.
Nach kurzem Gerangel gewann Sascha die Oberhand – oder viel mehr gestattete Andreas es ihm, ihn auf den Rücken zu werfen – und griff nach den Handgelenken seines Freunds. Er umfasste sie, rieb die dünne Haut an der Innenseite und schob Andreas' Arme über seinen Kopf, bevor er ihm sacht über die Lippen leckte.
Zu gerne hätte Sascha ein wenig gespielt, Andreas gereizt und gequält, aber er brachte es nicht über sich. Er wollte ihn küssen. Jetzt. Nicht in fünf oder drei Minuten.
Eine Spur gewalttätig fasste er in die ausgebreiteten Haare und schob seine Zunge in den Mund unter sich. Sofort kam Andreas ihm entgegen, ließ sich auf ihn ein und gab ihm die Führung in die Hand. Saschas voller Magen war vergessen, als er sich an dem Körper unter sich verlustierte, küsste, streichelte und die Zähne einsetzte, wenn es ihm richtig erschien. Dass er dabei immer tiefer wanderte, schien selbstverständlich. Er genoss es, als sich die kleinen Brustwarzen unter seinen Lippen verhärteten und Andreas brummte, als er seinen engen Bauchnabel ausleckte.
Noch ein wenig tiefer und Sascha konnte den Hosenbund ein Stück nach unten schieben und bewunderte den Teil erregender Anatomie, der sich zwischen dem Schambereich und dem nicht vorhandenen Bauchansatz verbarg. Drei Linien. Zwei schräge, in den Oberkörper gestanzt, auf den Unterleib zuführend. Eine schnurgerade, von oben kommend, aus dunklem Haar und über die sanfte Wölbung des unteren Muskels gespannt. Für diese Spielwiese an Andreas' Körper hätte Sascha seine Seele verkauft. Gierig und in jeden Zentimeter Haut verliebt presste er den Mund auf die flache Ebene. Er saugte sich daran fest und
Weitere Kostenlose Bücher