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Leben im Käfig (German Edition)

Leben im Käfig (German Edition)

Titel: Leben im Käfig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad
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knurrte zustimmend, als sich Andreas' Hand in seine Haare schob und ihn eindrücklich an sich heranpresste. Selbst sein Becken bewegte sich leicht nach oben.
    Oh, er mochte es. Mochte es, wenn er die drei Linien nacheinander mit der Zunge streichelte und es ihnen beiden nicht gestattete, tiefer zu gehen. Mochte es, wenn Andreas unter ihm unruhig wurde und die Hand, wie zufällig über die eigene Brust wandern ließ oder sie unter seinen Kopf schob, als müsse er sich mit Gewalt davon abhalten, Sascha das Vergnügen zu nehmen und seinen Mund zu dirigieren.
    Er liebte das ferne Versprechen des Geruchs, der ihn erwartete, wenn er sich an der Hose zu schaffen machte und sie auseinander schob. Besonders in diesen Tagen, da er wusste, dass Andreas vorsorglich auf Unterwäsche verzichtete. Oder viel mehr sie beide. Es machte keinen Sinn, sich mit überflüssigem Stoff zu belasten, wenn sie ihn sich eh ständig wieder vom Körper rissen.
    Hormongesteuert? Ja.
    Und auch, wenn Sascha nicht bewusst darüber nachdachte, war die körperliche Nähe, die Gewissheit, dass Andreas ihn innerhalb von Sekunden erregen konnte, das heiße Begehren, ihn bei jeder Gelegenheit berühren zu wollen, ein Schutzschild gegen das Gift, das seine Mutter ihm in die Venen gespritzt hatte.
    Als Andreas leise zu stöhnen begann und nach oben zuckte, sah Sascha auf. Wieder musste er schlucken, als er an dem lang ausgestreckten Körper entlang blickte. Etwas, das entfernt an Schmerz erinnerte, explodierte in seiner Brust. Manchmal war es zu viel. Zu schnell. Zu intensiv. Zu schön, um sich mit der Realität im Einklang zu bewegen.
    Mit einem Mal war Sascha verlegen.
    Ein halbes Jahr und Andreas und er waren einen Weg gegangen, der ihm plötzlich zu weit schien. Es war, als würde er keuchend am Gipfelkreuz eines Berges stehen und das Panorama unter sich betrachten; sich fragend, warum zum Geier er so gerannt war. Warum er die Strecke nicht langsamer hinter sich gebracht hatte, sodass seine Lungen sich an die dünne Höhenluft gewöhnen konnten.
    Mit leisem Bedauern ließ Sascha von seiner Reise zu Andreas' Körpermitte ab, ignorierte die neugierigen Schamhaare, die über den Bund der Jeans lugten. Stattdessen schmiegte er die Wange auf den Bauch und spürte das Klopfen einer kräftigen Ader auf seiner Haut. Er mochte das Gefühl von Haut an seinem Gesicht.
    „He ...“, protestierte Andreas, wenn auch mit einem zärtlichen Unterton. „Was wird das denn jetzt?“
    „Ich halte mich nur an deine Abendplanung“, murmelte Sascha und schämte sich ein bisschen, weil er spüren konnte, dass Andreas' Glied erwacht war und ihm entgegen drängte. „Du wolltest essen, schmusen, um Mitternacht nach draußen und hinterher ... hm ...“
    „Du schummelst. Heiß machen und dann aufhören zählt nicht.“
    „Davon stand nichts in den Regeln.“
    Andreas streichelte seine Kopfhaut, kitzelte ihn mit den Fingerspitzen hinter dem Ohr und stellte den Übergang von Leidenschaft zu Zärtlichkeit trotz seiner Worte offensichtlich nicht infrage.
    Mit einem Mal war Sascha müde, wenn auch nicht auf eine unangenehme Weise. Viel mehr auf eine satte, gelöste, sich geborgen fühlende Weise und in Erwartung einer großartigen Silvesternacht. Er war fast zu faul, um zurück nach oben zu krabbeln und seinen Kopf auf Andreas' Brust zu legen. Doch die Vorstellung der Arme, die ihn dort umfangen würden, versetzte ihn nach Minuten des Schweigens doch in Bewegung.
    Es tat gut, erwartet zu werden.
    Andreas' rechter Arm schlang sich um Saschas Taille, während seine linke Hand sich ihren Platz auf seinem Schulterblatt suchte. Er lag halb über seinem Freund, zwischen seinen Beinen und konnte sich nicht vorstellen, dass es einen Ort geben sollte, an dem er jetzt lieber wäre. Blieb nur zu hoffen, dass er Andreas nicht dermaßen auf den Bauch drückte, dass sie das gute Essen in naher Zukunft wiedersahen.
    „Steht der Plan noch?“, fragte Sascha nach einer Weile vorsichtig. „Willst du noch nach draußen?“
    Es dauerte nur einen Herzschlag lang, bevor Andreas antwortete: „Ich will nie nach draußen, wenn du mich so fragst. Aber ich möchte es versuchen. Ich meine, was kann schon passieren?
    Gute Frage. Gar nichts.
    Aber Sascha hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig im Internet schlaugemacht – er hatte sogar ein Posting in einem Angehörigen-Forum eröffnet und sich praktische Tipps geholt, die leider häufig nicht umsetzbar waren, da er keinen Einfluss auf die von Winterfelds

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