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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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eindeutig nicht Obama. Wir wollen diesen Test nun anwenden, um festzustellen, ob Geisteszustände tatsächlich dasselbe sind wie Zustände des Gehirns. Stellen Sie sich vor, ich befände mich in einem Geisteszustand, in
dem ich denke, dass George Washington der größte amerikanische Präsident war. Die Identitätstheorie besagt, dieser mentale Zustand sei dasselbe wie mein aktueller Gehirnzustand. Aber mein Geisteszustand ist ein persönlicher, den nur ich allein kenne. Der Zustand meines Gehirns kann dagegen beobachtet und mit bildgebenden Verfahren aufgezeichnet werden. Außerdem beziehen sich meine mentalen Zustände auf irgendetwas; sie sind absichtlich auf etwas gerichtet, was außerhalb von ihnen selbst liegt. Für Zustände des Gehirns gilt das nicht; sie beziehen sich nicht auf »etwas«, sondern existieren einfach. Und schließlich sind wir im Hinblick auf mentale Zustände in gewisser Weise unfehlbar; wir können uns dabei nicht wirklich täuschen. Wenn ich denke, George Washington sei der größte amerikanische Präsident gewesen, mag ich mich bezüglich der Fakten täuschen, nicht jedoch bezüglich meiner eigenen Gedanken. Aber natürlich könnte ich mich im Hinblick auf die Zustände meines Gehirns sehr leicht irren, denn ein Neurowissenschaftler weiß darüber mehr als ich. Damit haben wir also vier Unterschiede – den Privatbereich, das Fehlen einer Verortung, die Intentionalität und die Unfehlbarkeit – zwischen mentalen Zuständen und Zuständen des Gehirns identifiziert. Die Identitätstheorie hat den Leibniz-Test also nicht bestanden.
    Denken Sie außerdem an meinen Freund Harry Crocker, der Washington ebenfalls für den größten amerikanischen Präsidenten hält. Wenn mentale Zustände identisch mit den Zuständen des Gehirns wären, dann würde daraus folgen, dass sich unsere Gehirne in einem identischen Zustand befänden. Im Grunde müssten sich alle Leute, die denken, Washington sei der größte amerikanische Präsident
gewesen, im selben Gehirnzustand befinden. Aber die Neurowissenschaft selbst erklärt uns, dass diese Vorstellung absurd ist, weil menschliche Gehirne individuell unterschiedlich verschaltet sind. Oder stellen Sie sich vor, mein Neffe Warren kommt zum Abendessen zu mir und bringt eine Freundin mit, die ein Marsmensch ist. (Das ist keine reale Situation, aber nah dran.) Mein Hund, der keine Marsmenschen leiden kann, beißt sie ins Bein. Sie schreit: »O mein Gott, ich habe solche Schmerzen! Bringt mich ins Krankenhaus!« Wenn Warren und ich Anhänger der Identitätstheorie wären, würden wir sagen: »Du hast keine Schmerzen. Schmerzen sind das Feuern von C-Fasern, und da du keine C-Fasern hast, kannst du eindeutig keine Schmerzen haben.« Eine solche Reaktion wäre nicht nur grausam, sondern auch dumm. Ganz gewiss ist es möglich, dass Geschöpfe, ob von der Erde oder vom Mars, deren Gehirnzustände sich von unseren unterscheiden, ebenfalls Schmerzen empfinden.
    Die Probleme mit der Identitätstheorie wie auch anderen Versuchen, das Mentale auf das Körperliche zu reduzieren, haben viele Materialisten dem Funktionalismus in die Arme getrieben, der ihre letzte Zuflucht ist. Auch bei den Arbeiten der Churchlands und Dennetts kann man eine Tendenz zu funktionalistischen Argumenten beobachten. Die Funktionalisten wollen weg von den problematischen Bemühungen, mentale Zuständige völlig abzulehnen oder mit körperlichen Zuständen gleichzusetzen. Also geben sie sich mit einer Beschreibung des Mentalen zufrieden und argumentieren, mentale Zustände könnten durch ihren funktionalen Zweck verstanden werden. Eine Mausefalle wird beispielsweise durch das definiert, was sie tut; sie ist ein
Gerät, das Mäuse fängt. Eine Faust ist nichts, was man der Hand hinzufügt; sie ist eine besondere Haltung der Hand, die bestimmten Zwecken dient. In diesem Sinne argumentieren Funktionalisten, man könne mentale Zustände wie »Verliebtheit« am besten verstehen, wenn man sich das betreffende Verhalten anschaut: Gedichte schreiben, Blumen schicken und so weiter. Der Funktionalismus ist auch eine Art von materialistischem Reduktionismus: Das Mentale wird auf seine materiellen Konsequenzen reduziert. Das funktionalistische Credo lautet: Das Mentale ist das, was es uns tun lässt.
    Der Mangel dieser Theorie liegt auf der Hand: Es gelingt ihr nicht, mentale Zustände zu erklären. Das Gefühl, verliebt zu sein, lässt sich nicht allein durch entsprechendes Verhalten erklären, denn das Gefühl

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