Leben nach der Schule
Kapitallebensversicherung ist, dass duimmer etwas auf der hohen Kante hast, das du im Notfall jederzeit nutzen kannst. (Wenn du das angesparte Geld vor Eintreten des Versicherungsfalls entnimmst, verlierst du allerdings einen Teil davon.) Wenn du beispielsweise einmal eine Wohnung oder ein Haus kaufen möchtest und dir dafür Geld bei einer Bank leihen musst, wird dich die Bank nach Sicherheiten fragen, also danach, was du ihr geben kannst, wenn du das geliehene Geld nicht zurückbezahlen kannst. Eine Kapitallebensversicherung in der nötigen Höhe ist als Sicherheit für den Notfall gut geeignet und wird die Bank überzeugen, dir das Geld zu leihen.
Zusätzlich erhältst du bei der Kapitallebensversicherung auf die einbezahlten Beträge steuerliche Vorteile, denn du darfst sie als Vorsorgeaufwendungen von deiner Steuer absetzen (dazu mehr in Kapitel 12). Wenn die Versicherungssumme ausbezahlt wird, musst du den Betrag allerdings auch versteuern. Dabei gibt es einen besonderen Tipp: Wird die Versicherung erst nach dem 60. Lebensjahr ausbezahlt und ist mindestens zwölf Jahre lang gelaufen, berechnet der Staat nur auf die Hälfte der Summe Steuern, der Rest ist steuerfrei.
Bei der Risikolebensversicherung sparst du im Gegenteil zur Kapitallebensversicherung kein eigenes Kapital an. Das heißt, dass du keine Auszahlung bekommst, sondern nur in Form einer Todesfallversicherung deine Angehörigen mit der versicherten Summe abgesichert werden. Die Summe wird dann einmalig bei deinem Tod ausbezahlt. Die Beiträge einer Risikolebensversicherung sind daher wesentlich günstiger als die einer Kapitallebensversicherung, bei der du selbst Kapital ansparst, das du bei einer Bank beleihen oder entnehmen kannst.
Die Lebensversicherungen haben den Vorteil, sehr flexibel auf die Momente in deinem Leben zugeschnitten zu sein, die du versichern willst.
Pflegeversicherung
Am Ende des Versicherungsdschungels wartet die Pflegeversicherung . Sie existiert erst seit 1995, hat aber wie die Rentenversicherung zunehmend an Bedeutung gewonnen, weil die Menschen immer älter und viele alte Menschen pflegebedürftig werden und manchmal über lange Zeit hinweg von anderen Menschen versorgt werden müssen. Früher haben das die Kinder übernommen, doch das ist heute, wo die meisten nicht mehr dauerhaft mit der Großfamilie unter einem Dach zusammenwohnen, nicht mehr möglich. In solchen Fällen greift die Pflegeversicherung und bezahlt für die notwendigen Pflegedienstleistungen, also beispielsweise für eine ausgebildete Pflegekraft, die sich um die versicherte Person kümmert.
Anhand von festgelegten Pflegestufen wird bestimmt, für welche Leistungen die Versicherung beim jeweiligen Gesundheitszustand aufkommt. Wenn eine Person schwer pflegebedürftig wird und in ein Pflegeheim umziehen muss, reicht die von der Pflegeversicherung bezahlte Summe allerdings oft nicht aus und man muss zusätzlich eine gute Rente erhalten, um für die Kosten aufkommen zu können.
Wie wichtig die Pflegeversicherung ist, erkennst du daran, dass sie zu den Sozialversicherungen gehört und somit eine Pflichtversicherung ist, die jeder Bürger in Deutschland abschließen muss, wenn er der Versicherungspflicht unterliegt (Ausnahmen sind Selbstständige und Großverdiener, bei denen der Staat annimmt, dass sie die Pflege im Notfall selbst bezahlen könnten). Als Azubi oder Angestellter unterliegst du der Versicherungspflicht.
Auch die Pflegeversicherung gibt es gesetzlich und privat. Welche der beiden für dich relevant ist, kannst du ganz einfach an deiner Krankenversicherung erkennen, denn an diese wird auch die Pflegeversicherung gekoppelt. Wer staatlich krankenversichert ist, zahlt automatisch auch einen bestimmtenzusätzlichen Betrag in eine staatliche Pflegeversicherung ein. Beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung wird dagegen direkt der monatliche Beitrag für die private Pflegeversicherung beim selben Versicherungsunternehmen mit angegeben. Bei dieser Versicherung bleibt dir also die Qual der Wahl erspart.
12 | Steuern & Co.
Jubelnde Heiterkeit und Begeisterungssprünge sind eine eher seltene Reaktion auf den alljährlichen Brief, den Berufstätige vom Finanzamt bekommen. Der Brief enthält nämlich die Steuerformulare. Wer sie zum ersten Mal erhält, erschrickt, denn es ist ein ganz schöner Stapel.
Bei der ersten Steuererklärung wirst du allerdings die meisten ignorieren können – wenn du überhaupt eine Erklärung abgeben musst: Ist dein
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