Leben nach der Schule
Bisher haben da meistens die Eltern alles gemacht; jetzt sind die Jugendlichen alt genug und sollten fair beraten werden. Doch es gibt eine Menge Angebote: die eigene Bank, fremde Banken, der Versicherungsvermittler an der Ecke, Bekannte, Werbung in allen Formen und der Berater der Familie. Zu wem gehen?
Ich würde nur noch zu einem Makler oder Mehrfachagenten (das sind Berater, die für mehrere Gesellschaften vermitteln und damit unabhängiger sind) mit großer Produktauswahl gehen. Der Berater sollte mir zuhören und meinen Bedarf nach meinen Angaben ermitteln. Es muss ein Vertrauensverhältnis vorhanden sein. Das ist wie beim Arzt: Wenn kein gutes Gefühl da ist, geht man da nicht mehr hin. Der Berater muss den Job hauptberuflich machen, denn ich gehe ja auch nicht zu einemnebenberuflichen Zahnarzt und lasse eine Wurzelbehandlung machen.
Welche Versicherungen sind wichtig? Darauf gibt es keine pauschale Antwort, denn das ist sehr individuell. Doch es gibt vier Bereiche, über deren Basisabsicherung man sich immer Gedanken machen sollte: Haftpflichtversicherung, Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge. Die Haftpflicht wird bis zum Abschluss der ersten Ausbildung (Schule zählt nicht dazu) über eine Familienhaftpflichtversicherung abgedeckt (ca. 70 Euro/Jahr). Die gesetzliche Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung und reicht als Basis aus. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist es nicht so einfach, da hier der Gesundheitszustand wichtig ist, aber wenn die Möglichkeit besteht (auch wenn man noch keinen Beruf hat) eine abzuschließen, dann sollte jeder eine abschließen, denn vom Staat bekommt man, wenn man länger krank ist, keine finanzielle Hilfe außer Hartz IV.
Die Altersvorsorge hängt von den finanziellen Möglichkeiten ab (je früher, desto besser). Sehr junge Kunden wundern sich oft, wenn ich ihnen schon jetzt zu einer Altersvorsorge rate. Ich selbst habe schon sehr früh meine eigenen Entscheidungen getroffen, deshalb habe ich auch schon mit 18 meinen ersten Rentenvertrag unterschrieben und selbst finanziert. Rückblickend habe ich damals nicht die beste Wahl getroffen, aber ich hatte ein gutes Gefühl und war mit diesem Thema meinen Mitschülern und Freunden weit voraus.
Meine jüngste Mandantin 2010 ist gerade mal drei Monate alt, mein ältester Mandant 89 Jahre. Der Beratungsbedarf hat trotz Internet und Vergleichstests zugenommen. Die Entwicklung geht weiter in die Richtung der professionellen Beratung, da es einfach zu viele Details gibt und die Auswahl zu groß ist, um es selbst zu machen. Und eine gute Versicherung zu haben ist wichtig, denn sie begleitet dich schließlich ein Leben lang.
Lebensversicherung
Das Leben versichern? Wie soll denn das gehen? Die Lebensversicherung beruht auf einem Versicherungsvertrag einer privaten Versicherung, mit der du ein festgelegtes Risiko in deinem Leben mit einer bestimmten Geldsumme absicherst. Das klingt ziemlich abstrakt, ist aber ganz einfach: Du legst fest, wann du in deinem Leben eine bestimmte Summe an Geld brauchen wirst und schließt dafür eine Lebensversicherung ab, z. B. in Form der privaten Rentenversicherung, die auch eine Lebensversicherung ist. Hier sagst du z. B., dass du im Alter von 67 Jahren 70.000 Euro haben möchtest und bezahlst dementsprechend bis zum Eintreten des Versicherungsfalls einen bestimmten Betrag ein. An deinem 67. Geburtstag bekommst du dann wie vereinbart das Geld überwiesen.
Neben der privaten Rentenversicherung, von der das vorangehende Unterkapitel handelt, gibt es die Lebensversicherung auch als Todesfallversicherung . Du bekommst den Betrag deiner Lebensversicherung dann ironischerweise mit dem Tod ausbezahlt. Das kann sinnvoll sein, wenn du z. B. später Kinder hast, für die du sorgen musst.
Dabei gibt es zwei Arten der Lebensversicherung: die Kapital- und die Risikolebensversicherung. Bei der Kapitallebensversicherung sparst du über deinen Beitrag eine Summe an, die du später beim Eintreten des Versicherungsfalls, den du vereinbart hast (z. B. dein 67. Geburtstag), entnehmen kannst. Zu dieser Versicherungssumme erhältst du zusätzlich eine Überschussbeteiligung, mit der dich die Versicherung an der Wertentwicklung durch die Anlage deiner Einzahlungen beteiligt. Die Höhe der Überschussbeteiligung kann bei Abschluss der Versicherung nur geschätzt werden, die Versicherungssumme, die dir garantiert wird, wird dagegen genau angegeben.
Der Vorteil einer
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