Leben nach der Schule
Leistung des Unternehmens, der Wirtschaftslage, der Währung und den anderen Aktionären ab. Aktienanlagen können daher sehr riskant sein. Um das Risiko ein Stück weit abzufangen, gibt es sogenannte Aktienfonds. Hier wird ein ganzes Paket von Aktien verschiedener Unternehmen von vielen verschiedenen Aktionären gemeinsam erworben. Durch die Streuung können Einbrüche von einzelnen Unternehmen gut abgefangen werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass du kein Wirtschaftsspezialist sein musst, um erfolgreich Aktionär in einem Aktienfonds zu sein. Sogenannte Fondsanbieter wählen die Aktien aus, die in das Aktienpaket hineingeschnürt werden. Dafür erhalten sie meist drei bis fünf Prozent Ausgabeaufschlag, die du beim Einkauf der Aktie an sie bezahlst.
Doch wer bestimmt eigentlich, wann eine Aktie wie viel Geld wert ist? Der sogenannte Kurs einer Aktie, also ihr Wert, ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Wenn Apple mit viel Werbung das neue iPad herausbringt, glauben beispielsweise mehr Aktionäre an eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens und mehr von ihnen wollen Apple-Aktien kaufen. Die Anzahl der vorhandenen Apple-Aktien bleibt allerdings gleich. Eine große Nachfrage treibt bei einer gleich bleibenden Angebotsanzahl den Preis nach oben. Umgekehrt fällt der Preis, wenn die Nachfrage fällt und keiner die Aktie erwerben will. Nachfragen und Angebote werden an der Börse automatisch gesammelt. Daraus wird der aktuelle Aktienkurs einer Aktie jede Sekunde neu errechnet. So sind es keine gesicherten Fakten über den eigentlichen Wert eines Unternehmens, sondern Spekulationen in die Zukunft, die Aktienkurse letztlich bestimmen und damit entscheiden, wie viel du tatsächlich beim Verkauf deiner Aktie bekommst bzw. wie viel du bezahlen musst, um eine Aktie zu kaufen.
Neben dem günstigen Einkauf und teuren Verkauf vonAktien können Aktionäre noch auf andere Weise Gewinn machen. Sie bekommen nämlich bei den meisten Aktien jährlich einen kleinen Anteil des Unternehmensgewinns auf ihre Aktien umgelegt ausgeschüttet, die sogenannte Dividende. Der Rest des Gewinns fließt für Investitionen in das Unternehmen zurück, um sicherzustellen, dass es weiter erfolgreich ist. Wie hoch die Dividende in jedem Jahr ist, wird auf der jährlichen Hauptversammlung der AG entschieden.
Oft beträgt die Dividende pro Aktie nur wenige Cent. Hat das Unternehmen im Jahr Verluste eingefahren statt Gewinne zu machen, bekommt man gar nichts. Man verdient also meist weniger an der Dividende als am günstigen Einkauf und teuren Verkauf einer im Wert gestiegenen Aktie.
Bisher war es immer so, dass das Risiko einer fondsgebundenen Versicherung abnahm, je länger der Versicherungszeitraum war. Wenn also jemand eine fondsgebundene Rentenversicherung abgeschlossen und erst in 45 Jahren in Anspruch genommen hat, war es in der Vergangenheit so, dass die Wirtschaft trotz stellenweiser Krisen über einen so langen Zeitraum insgesamt gewachsen ist und damit dem Anleger einen Gewinn beschert hat. Ob das auch in Zukunft so sein wird, kann natürlich nur spekuliert werden.
Sehr kurzfristige Aktiengeschäfte lohnen sich aber meist schon deshalb nicht, weil beim Aktienkauf Kosten anfallen. Der Wert einer Aktie müsste sich enorm steigern, um diese Kosten auf einmal schnell wieder hereinzuholen. Das Risiko, einen Verlust zu machen, steigt also.
Bei traditionellen privaten Rentenversicherungen ohne Aktien und mit festem Zinssatz hast du dagegen eine hohe Sicherheit, allerdings meist auch eine sehr viel geringere Wertsteigerung.
Informiere dich gut über deine Möglichkeiten und überlege dir, wie viel Risiko du bei deiner Rentenversicherung eingehenkannst und möchtest. Auch hierzu muss dich die Bank beraten. Dazu ist sie sogar gesetzlich durch das Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet.
Ein Tipp zum Schluss: Einige private Rentenversicherungen gibt es auch mit der Zusatzleistung Hinterbliebenenschutz. Das heißt, dass die Rente selbst nach deinem Tod noch für eine bestimmte Zeit weiter überwiesen wird, um deine Angehörigen mit abzusichern. Oft bekommst du diese Leistung zusätzlich, ohne dass du dadurch viel Geld verlierst. Erkundige dich einfach bei der Bank danach.
Christian Schneider, 35,
Selbstständiger Versicherungsfachmann (IHK) bei der Horbach Wirtschaftsberatung
Schon seit fünf Jahren arbeite ich als selbstständiger Versicherungsfachmann (IHK) und verhelfe jungen Leuten zu den für sie richtigen Versicherungen.
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