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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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sollte, um den Fortschritt zu fördern und die persönliche Freiheit zu erhalten, miteinander zu teilen. Zusammenarbeit hat sich in der Geschäftswelt im letzten Jahrzehnt in Windeseile ausgebreitet und zu zahlreichen neuen Technologien und Fortschritten geführt. Einige Menschen würden sagen, dass wir viele der digitalen Verbesserungen, die wir heute genießen, diesem konstanten Dialog zwischen Verbrauchern und Herstellern verdanken, der uns zu erschaffen hilft, was wir brauchen und irgendwann unschätzbar finden. Der Aufstieg der Konsumkultur hat unsere Gesellschaft nachweisbar dahin gebracht, dass überall gemeinsame Kreativität und Zusammenarbeit herrschen. Kürzlich erst haben wir gesehen, was passiert, wenn Technologie und Kollaboration sich vereinigen, um Völker und ganze Länder zu mobilisieren. Dadurch wurden die Regimes in Tunesien und Ägypten gestürzt und das Konzept einer »eisernen« Machtausübung insgesamt infrage gestellt. Macht, besonders die Macht zur Veränderung, liegt nicht bei den Herrschern mit ihrer langen Geschichte autoritärer Machtausübung, sondern bei einer kollektiven Kraft, die durch die schiere Anzahl der Beteiligten und deren Willen wirksam wird. Es hat in vielen Ländern immer wieder Umwälzungen und Wechsel in der Führung gegeben, aber die Zeiträume solcher Revolutionen haben sich stark geändert: Durch das Zusammenwirken der Menschen, die sich über die sozialen Netzwerke verständigten, dauerten sie nur noch Wochen statt Jahre.
    Doch solch eine Zusammenarbeit gibt es in der Medizin noch nicht. Herz und Seele der Zusammenarbeit ist das absolute Gegenteil von reduktionistischem, unflexiblem Denken. Ich habe bereits geschildert, wie ich mir vorstelle, dass meine Kinder eines Tages eine kleine Probe Körperflüssigkeit beim Arzt abgeben und daraus erfahren, wie sie am besten etwas für ihre Gesundheit tun können. Ich stelle mir dabei nicht vor, dass sie einen einzelnen Raum in einem Gebäude betreten, das mehrere Ärzte beherbergt, die jeweils in ihrem eigenen Vakuum arbeiten. Ganz im Gegenteil hoffe ich, dass sie in ein Gebäude gehen können, in dem praktische Ärzte, Laborforscher, Medikamentenentwickler, Ambulanzen, Operationssäle, Physiotherapeuten, stationäre Patienten und so weiter zu finden sind. Ich glaube, wir alle würden Gesundheit und Krankheit anders betrachten, wenn wir gleichzeitig sämtliche Bestandteile des Gesundheitswesens bei der Arbeit sehen könnten, die gegenwärtig als getrennte Einheiten operieren. Wäre es nicht toll, wenn alle Beteiligten im Gesundheitswesen zusammenarbeiteten und ständig beobachteten, was alle anderen täglich tun? Ich stelle mir eine Menge Räume mit gläsernen Wänden vor, damit die Passanten hineinspähen und sehen können, was darin passiert.
    Es ist absurd, dass die meisten Krebsforscher noch nie einer Operation beigewohnt haben. Damit gleichen sie Astrophysikern, die nie durch ein Teleskop geschaut haben. Die meisten Krebsforscher stellen sich vor, dass Krebsoperationen ein definitives Ergebnis haben – entweder man kann den Tumor entfernen oder nicht. Sie haben keine Ahnung, was für ein Chaos Krebs bedeutet. Wir kennen weder seinen Anfang noch sein Ende, weshalb wir auch so viel Angst vor ihm haben, und zwar vielleicht zu Recht. Falsch liegen wir aber mit solchen Ängsten, wenn es darum geht, in der personalisierten Medizin Daten zugänglich zu machen und miteinander zu kollaborieren. Hier müssen wir auf der Patientenebene beginnen, bei Ihnen und mir.
    Leider halten viele Menschen noch immer an überholten Ängsten um ihre Privatsphäre und Entscheidungsfreiheit fest, wenn es darum geht, die medizinischen Daten zu veröffentlichen. Solange wir diese nicht so bereitstellen, dass die Privatsphäre des Einzelnen geschützt wird, aber gleichzeitig wichtige Informationen zugänglich werden, die eine Forschungs- und Innovationsindustrie braucht, können wir auch alles so lassen, wie es ist, und weiter in Stagnation verharren. Je mehr Daten wir haben, desto weniger Fehler passieren. Die Macht, den Lauf der Medizin und die Zukunft der Gesundheitsvorsorge zu ändern, liegt nicht bei Regierungen, sondern in unseren gemeinsamen Bemühungen.
    Vor 20 Jahren schreckten wir vor dem Gedanken zurück, alle unsere Bankgeschäfte über das Internet abzuwickeln. Vor noch nicht einmal zehn Jahren wären viele von uns über die Vorstellung entsetzt gewesen, Privatfotos und Tagebucheinträge auf Webseiten wie Facebook und Twitter

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