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leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

Titel: leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Haring-Sedler
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war sich sicher, sie hätte in diesem Auge n blick mit ihm geflirtet.
     
    Franz, der Sportler unter ihnen, hatte in der Zwischenzeit seine Koffer ausgepackt und das Zi m mer gelüftet , die Zimmertür einen Spalt offen gelassen, damit ein kleiner Sog entstehen konnte. Vom kleinen Balkon war er regelrecht begeistert, ein Minitisch und ein Balkon dienten als schm u ckes Accessoire . Der Balkon sowie das Zimmer war en nicht groß , aber es reichte , um seine Ruhe zu fi n den , um sich wohl zu fühlen . Da er alleine diesen Trakt bestieg, so glaubte er, ihn frei von seinen Kollegen zu haben, was ihn wirklich nicht störte, sondern eher begrü ß te. Die zwei anderen, also der Typ, der mit der Typin geflirtet hatte, waren beide ein Stockwerk höher gefa h ren . Was zusammen gehört, findet sich . Er hatte weder an ihr noch an ihm ein Interesse. Vie l leicht noch eher an ihm, dem Markus , seinen Namen hatte er sich gemerkt, als sie sich am Flughaften in Wien vorgestellt hatten, von dort aus hatte er sofort bemerkt – nachdem er auch Ian kenneng e lernt hatte – , dass er der einzige schwule Typ auf diesem Trip war. Aber was soll’s? Schwul ist cool. Er b egutachtete noch ein wenig sein Zimmer, nachdem er vom Bett und vom Fernseher begeistert war, war das Badezimmer an der Reihe geprüft zu werden . Es besaß eine sehr schöne, geräumige Dusche, ein sehr sauberes Waschbecken und Seife zum Mitnehmen (bzw. zum Benu t zen) . E r war zufrieden. Justament schloss er sein Zimmer, er glaubte vertraute Stimmen am Gang zu hören . Mit einem lau schenden Ohr und dem Auge an dem Spion gedrückt , starrte er hinter ve r schlosse ner Tür und sah Christiane und Ian an seiner Tür vorübergehen. Ir gendwie störte es ihn , mit diesen Witzfiguren in einem Trakt u n ter gebracht worden zu sei n, ihm schien der Trakt, wo die zwei V erliebten waren, viel interessa n ter. Franz bemerkte außerdem , dass er jetzt gerne etwas zum Umarmen gehabt hätte, oder etwas zum Anr u fen, damit er die magischen Worte Ich liebe dich sagen konnte . Aber da war niemand . Er s chrieb in sein Lauftagebuch, dass er keine Tra i ningseinheiten zu machen gedachte und wählte im Anschluss die Nummer seiner Mutter und sagte ihr , als am anderen Ende der Leitung eine alte Stimmte ein gelangweiltes „ H allo“ ertönen ließ: „Hallo Mama, bin gut ang e kommen, ich hab ich lieb.“
     
    Mischa hatte sich lan gsam auf das Bett fallen lassen, sich gestreckt und einfach nur gelacht. Sie fand es großartig, den Wellnessurlaub doch angetreten zu haben. Eigentlich wollte sie ihn abs a gen, oder eine Freundin an ihrer Stelle hinschicken, dies war – unter Umständen – möglich, hatte die Rei segesellschaft L.S.T.L .-Tours gesagt. I m Endeffekt fand sie, dass ein Urlaub ihr gut täte , und w ellness e n war angesagt. „ Keiner macht mehr Urlaub, alle fahren sie nur noch auf Wel l ness-Kuren oder auf Wellness-Ski-Ausflügen “, hatte ihre Mutter gereizt gesagt. Mischa l ä chelte. Sie war weit weg von Zuhause. Und für ein paar Tage würde sie das, was sie Zuhause g e lassen hatte , nicht einholen. Zuhause waren auch ihre Sorgen und Probleme. Langsam schloss si e ihre Augen ( mit einem Lächeln, das ihr e schönen Zähne zeigte ), streckte sich nochmals und a t mete tief durch . Sie sagte (mit geschlossnen Augen) : „Ich ve r gesse dich , Werner , du hast keine Macht mehr über mich, weder über meinen Körper, noch über meine Gedanken.“ Und sie sah sich erneut die Sche i dungspapier e unterschreiben. Es war herrlich zu wissen, dass er rechtlich keinen Anspruch mehr auf sie hatte. Werner hatte sie lange Zeit verfolgt und irgendwann hatte sie sich fangen la s sen. Und irgendwann später glaubte sie, ihn tatsächlich zu lieben, wovon sie eine Zeit lang rege l recht überzeugt gew e sen war. Jetzt war en sie geschieden.
      Schnell lernten sie sich kennen, schnell waren die Nu m mern ausgetauscht, das Leben erzählt – alten waren sie ja nicht – und die Verlobung stand in den Startlöchern. Sie liebte Werner und obwohl sie sich sicher war, dass er wä h rend ihrer Beziehung und auch während ihrer Ehe mit anderen Frauen geschlafen hatte, waren ihre innerehelichen, sexuellen Erfahrungen auch nicht o h ne gewesen. Einmal war da ein Professor von der UNI, der hatte es richtig drauf, und dann ein Mitstudent aus demselben Kurs. Er war einer der Sorte, die versucht waren ihre S e xualpartner vollkommen zu befriedigen. Mischa glaubte nach jedem Mal sie hätte den

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