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Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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bedeuten. Wenn ihr euch so oft seht und er dir bisher so viel geholfen hat und ihr euch dann noch küsst, kann vermutlich ja auch von seiner Seite mehr dahinterstecken. Es kann doch sein, dass der Sex mit seinem Mitbewohner nur dazu beigetragen hat, zu merken, was du ihm eigentlich bedeutest. Habt ihr denn schon darüber geredet?
    Yannek: Nein, bisher noch nicht. Er wollte mit mir reden, aber ich konnte das einfach nicht …
    Tobias: Ich weiß nicht, wie ich dir aus der Ferne helfen soll. Ich muss dich ja erstmal wieder kennenlernen. Ich kann dir nur raten, dass du dich in nichts hineinsteigern solltest und eben kein Recht hast, ihm großartig böse zu sein! Nina, meine Freundin, nervt auch schon die ganze Zeit, dass ich mal vom PC weg soll. Du kannst dich ja wieder melden, wenn es Neuigkeiten gibt, okay?
    Yannek: Danke, bis bald!
    Tobias: Ciao!

    Ich schloss das Chatfenster und starrte noch eine ganze Weile verloren auf den Bildschirm. Tobias war wirklich offen und freundlich gewesen und das, obwohl ich mich in der Zeit nach dem Unfall kein einziges Mal bei ihm gemeldet hatte. Dass ich ihn jetzt mit meinen Problemen bombardierte, ließ mich ein schlechtes Gewissen haben. Dennoch dachte ich genau über seine Worte nach und wusste nicht, ob er tatsächlich mit allem recht hatte. Es war aus seiner Position auch äußerst schwierig zu beurteilen. Er kannte Kevin nicht und wusste ebenso wenig, wie ich mich verändert hatte. Natürlich konnte ich Kevin nicht böse sein, weil er mir keine Rechenschaft schuldete. Trotzdem hatte Kevin mich auf eine gewisse Art und Weise hintergangen und belogen. Er hatte mir Hoffnung gemacht und wusste, dass ich nach allem, was passiert war, recht sensibel war. Wenn ich keine Chance bei ihm hatte, hätte er mir dies einfach sagen müssen. Andererseits wusste er nicht einmal hundertprozentig von meinen Gefühlen. Es war ein Teufelskreis, dem ich zu entkommen versuchte. All meine Gedanken galten Kevin. Des Weiteren musste ich erst einmal verarbeiten, dass ich wieder Kontakt zu meinem damaligen besten Freund aufgenommen hatte. Ich fühlte mich fremd in meinem eigenen Leben. Plötzlich erinnerte ich mich zurück an die Einkaufstüte und schreckte hoch. Ich schritt zur Tür und schleppte die schwere Tasche in die Küche, um sie dort zu leeren. Kevin hatte meinen Einkaufswagen anscheinend übernommen und noch ein paar wichtige Dinge wie Milch, Brot, Joghurt und vieles mehr dazu gepackt. Ich räumte das Einkaufsgut in die Schränke und fand zuletzt einen kleinen Notizzettel vor, den Kevin unten in der Tasche versteckt hatte. Darauf stand, dass es ihm leid tat und dass auch Kai es nicht böse gemeint hatte. Er bat darum, dass ich mich schnellstmöglich wieder bei ihm melden sollte. Ich musste doch leicht schmunzeln. Sonst war ich es, der all die Zettel schrieb und hinterließ. Vermutlich war Kevin sein Fehler wirklich bewusst und es war beachtlich, dass er plötzlich um mich zu kämpfen begann. Ich erinnerte daran, wie er nach seinem Geständnis, dass er von meinem Unfall wusste, gesagt hatte, dass er mich nicht mehr allein lassen würde. Ein Lächeln füllte meine Lippen und ließ mich all den Kummer wieder einmal binnen weniger Minuten vergessen. So sehr ich es auch versuchte, konnte ich dem Dunkelhaarigen nicht lange böse sein und sah ein, dass Tobias mit seinen Erklärungen recht hatte.

XVI

Ein richtiges Date

    Die Woche war im Gegensatz zu ihrem Beginn wie im Fluge vergangen. Ich hatte mich wieder ausgiebig mit dem Schreiben und dem Komponieren von Liedern befasst und mich jeden Abend ausgelaugt gefühlt. Bei Kevin hatte ich mich dennoch nicht gemeldet. In meinem Leben hatte ich gelernt, es seinem Gegenüber nicht allzu leicht zu machen.
    Es war Freitagmittag und ich schaltete meinen Laptop an. In letzter Zeit hatte ich es tatsächlich geschafft, fast täglich bis zwölf oder ein Uhr zu schlafen. Das lag vermutlich daran, dass ich bis in die späte Nacht hinein an meinen Werken übte und meine philosophischen Texte überarbeitete.
    Gähnend richtete ich mich auf und griff nach der neben meinem Bett stehenden Wasserflasche. Mein Mund fühlte sich trocken und klebrig an. Ich spülte den Geschmack herunter und öffnete meinen E-Mail-Account, um dort sofort eine Mail von Kevin vorzufinden. Ich hatte fest damit gerechnet, dass er sich noch einmal melden würde, wenn ich es nicht tat. In diesem Moment fühlte ich mich stolz und bestätigt zugleich. Grinsend öffnete ich die Nachricht und verkniff

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