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Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Dies würde wiederum bedeuten, dass Kevin sein einzig möglicher Sexpartner gewesen sein konnte. Abwechselnd blickte ich die beiden an. Erneut spürte ich ein Stechen in meiner Brust, begleitet von dem üblen Gefühl der Eifersucht, vermischt mit heftiger Enttäuschung. Ich beobachtete jede Bewegung Kevins und versuchte seine Reaktion zu deuten. Dieser kniff sich auf die Lippen und starrte gebannt gen Boden.
    „Was ist denn jetzt bitte los?“, lachte Kai und stieß Kevin vorsichtig in die Seite. „Schämst du dich für mich, oder was?“
    Kevin schüttelte kaum merklich den Kopf und flüsterte leise: „Du bist ein echter Idiot …“
    Kai tat völlig ahnungslos und in diesen Sekunden war mir klar, dass ich mit meiner Vermutung recht gehabt haben musste. Es stand außer Frage, dass Kevin Kai nichts von dem Kuss erzählt hatte. Ich wusste nicht, ob ich zunächst über die Information nachdenken oder meinen Gefühlen freien Lauf lassen sollte. Es war nicht verwunderlich, dass wir Männer unter Frauen als ‚schwanzgesteuert’ bezeichnet wurden. Auf Kevin und Kai schien dieses Adjektiv perfekt abgestimmt zu sein. Ich verstand nicht, wie Kai sich von seinem Freund trennen und am gleichen Tag mit jemand anderem ins Bett gehen konnte. Eben so wenig war für mich nachvollziehbar, dass Kevin sich stets mit irgendwelchen Kerlen die Zeit vertrieben hatte und im nächstmöglichen Moment auf Kai zurückkam. Wahrscheinlich war ich auch nicht mehr als ein verspielter Flirt gewesen. Ich bereute, dass ich so voreilig am frühen Morgen eine Mail an Kevin geschickt hatte und konnte nur noch inständig hoffen, dass dieser beim Lesen des Briefes am schlechten Gewissen ersticken würde.
    „Klärt das unter euch …“, mischte Kai sich erneut ein, schnappte sich seinen Einkaufswagen und schritt den Gang weiter entlang.
    Ich wartete darauf, dass Kevin etwas zu seiner Verteidigung sagte, doch starrte er weiterhin wie benommen auf den gefliesten Supermarktboden.
    Schweigend standen wir da. Das Geschehen um uns herum schien keiner von uns beiden mehr wahrzunehmen. Ich wartete darauf, dass Kevin mir wenigstens in die Augen sah, doch geschah nichts dergleichen. Nach weiteren Minuten, in denen mir der Grad der Enttäuschung nur umso bewusster geworden war, stolperte ich ein paar Schritte rückwärts und machte mich schließlich auf den Weg zum Ausgang. Der Einkauf war sekundär geworden. Erst jetzt wachte Kevin aus seinem tranceartigen Zustand auf, denn ich spürte seinen Blick in meinem Rücken.
    „Yannek!“, rief er verzweifelt durch den halben Laden. „Yannek, es tut mir leid!“

XV

Einsicht

    Ich war aus dem Laden gestürmt und hatte mich kein weiteres Mal mehr zu Kevin umgedreht. Ich eilte in schnellen Schritten zurück zu meiner Wohnung. Die sommerlichen Glücksgefühle hatten mich verlassen. Es war unfassbar, was Kevin getan hatte. Er schuldete mir keine Rechenschaft, dennoch musste ihm bewusst gewesen sein, dass er mich verletzt hatte. Auch ohne Geständnis sollte er gemerkt haben, dass ich mich mehr als nur freundschaftlich für ihn interessierte. Wenn dies nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, hätte er mir dies längst sagen sollen und mich nicht küssen dürfen. Der Appetit auf Frühstück war mir ebenfalls vergangen. Ich wollte allein sein und niemanden mehr sehen. Ich schloss die Eingangstür auf und lief die Treppen hinauf, um möglichst schnell in meinen vier Wänden verschwinden zu können. Ich fühlte mich nicht wie einundzwanzig, sondern viel mehr wie ein enttäuschter Teenager, dem die Realität geradezu ins Gesicht geworfen wurde. Wut, die ich nicht zu kontrollieren wusste, überkam mich. Nervös ging ich in meiner Wohnung auf und ab. Als ich die Tafel, welche Kevin mir geschenkt hatte, erblickte, warf ich sie brutal gegen die Wand. Sie hinterließ einen schwarzen Streifen auf der frischen Farbe. Es kam mir fast wie ein Omen vor. Ein schwarzer Streifen, der als neues Zählen für weiteres Zurückziehen stehen könnte. Ungläubig schüttelte ich den Kopf und ließ mich schließlich verzweifelt in die Couch fallen. Ich verstand nicht, warum ich Kevin so sehr vertraut hatte und mir nicht früher eingestehen konnte, dass ich mich in etwas verrannt hatte. Lange Zeit saß ich ruhig da und konnte die Uhr ticken hören. Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klingelte. Ich hoffte, es würde meine Nachbarin sein, stand auf und öffnete die Tür. Dort fand ich allerdings Kevin vor, der fast erbärmlich wirkte.
    „Die …

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