Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)
mir das irgendwie deutlich!“
Ich hatte gehofft, dass wir von dem Thema abkommen würden. Das Ausschalten des Ofens war womöglich ein weiterer Schritt der Vorbereitung gewesen. Zumindest kannte man das so aus verschiedenen Filmen. Ich kniff meine Lippen zusammen und brachte es endlich fertig, Kevins Blick zu erwidern. Seine braungrünen Augen glänzten im Kerzenschein. Ich fühlte mich wie gelähmt und wusste nicht, wie ich reagieren sollte.
„Du fühlst doch genauso, oder? Sonst wärst du nicht so ausgeflippt wegen der Sache mit Kai. Ich weiß, anfangs hättest du nicht mal im Traum daran gedacht, dass du auf Männer stehen könntest und jetzt überrumple ich dich innerhalb weniger Wochen mit so vielen Fragen und Eindrücken …“ Er hatte es auf den Punkt gebracht und schaffte es tatsächlich, mich in der ausweglosen Situation zum Lächeln zu bringen.
„Fühlst du genauso?“, wiederholte er seine Frage fast flüstern.
Ich versank in seinen dunklen Augen und antwortete schließlich mit einem kaum sichtbaren Nicken.
Stille trat ein. Es fühlte sich an, als ob mein Puls sich überschlagen würde. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt und bevor ich weiter über meine Aufregung nachdenken konnte, beugte Kevin sich vor und legte eine Hand auf meine Wange. Mit seinem Daumen strich er zärtlich über meine Lippen und näherte sich mir langsam. Ich öffnete meine Lippen leicht, aus Angst, nicht mehr genug Sauerstoff zu bekommen und begann dadurch schwerer zu atmen. Unsere Blicke hafteten aneinander bis Kevin abwechselnd auf meine Lippen und dann wieder in meine Augen sah. Ohne darüber nachzudenken oder mein Handeln irgendwie beeinflussen zu können, schloss ich den Abstand zwischen uns und konnte endlich seine warmen Lippen auf den meinen spüren. Ich bekam weiche Knie und zog Kevin näher an mich heran. Es war nicht mehr mein Verstand, der meine Bewegungen steuerte, sondern viel mehr ein tief liegender Instinkt. Kevins rechte Hand krallte sich vorsichtig in meinen Nacken. Aus den verliebt zurückhaltenden Küssen wurden immer leidenschaftlichere, bis wir nach Luft ringend voneinander abließen und Kevin seine Augen weiterhin geschlossen hielt.
„Lass uns in mein Zimmer gehen …“, nuschelte er und richtete sich plötzlich auf. Er hielt meine Hand und half mir hoch.
Benommen und zittrig folgte ich ihm in sein persönliches Reich. In jenem Moment wollte ich nicht darüber nachdenken, was dort zwischen uns passieren könnte.
XVIII
Ein Gefühl von Liebe
Ich wollte Kevins Zimmer genauer betrachten, doch blieb mir dafür nicht ausreichend Zeit. Der Raum war durch ein Rollo abgedunkelt. Erkennen konnte ich nur, dass Kevin ein großes Bett besaß, auf das ich ohne mögliche Gegenwehr gezogen wurde. Ich landete auf der weichen Bettdecke und machte Platz für Kevin, der sich augenblicklich halb auf mir, halb neben mir niederließ und seine Hand sofort wieder an mein Gesicht legte. Zu Worten schien selbst er nicht mehr fähig zu sein. Er suchte nach meinen Handgelenken und drückte sie neben meinem Kopf mit sanfter Gewalt in das Kopfkissen.
Ich wollte gerade nach Luft schnappen, als ich bereits mit erneuten Küssen davon abgelenkt wurde und mich Kevin bereitwillig hingab. Mein Verstand versuchte immer wieder, mir zu erklären, was passieren würde und dass ich von alledem keinen blassen Schimmer hatte, doch ignorierte ich diese Ängste bewusst. Mein Puls raste und durch die leichte Kleidung konnte ich auch Kevins Herzschlag schnell schlagen hören. So wie wir dalagen, passten wir perfekt zusammen und all meine Befürchtungen waren umsonst. Für das, was kommen sollte, war es der richtige Zeitpunkt und in jenem Moment war ich mir sicher, dass ich es wollte.
Mit einer Hand hielt er mein rechtes Handgelenk. Seine andere lockerte sich und begann damit, meine oberen Hemdknöpfe zu öffnen. In hastigen Zügen öffnete er auch die restlichen Knöpfe und strich daraufhin mit seiner flachen Hand über meine Brust. Die Berührung jagte mir eine Gänsehaut über den Körper und der Gedanke daran, was wir gerade taten, machte mich schwindelig. Ich kam mir hilflos vor, doch schien mein Körper auch ohne Verstand zu wissen, was zu tun war. Ich hob meine freie Hand und zog Linien über Kevins Rücken. An seinem Hosenbund kam ich zum Halt und fuhr mit meinen zittrigen Fingern unter sein enges T-Shirt. Er schwitzte und als ich sein Oberteil leicht nach oben zog, half er nach, indem er sich vollständig daraus befreite. Er saß
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