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Lebensabende & Blutbaeder

Lebensabende & Blutbaeder

Titel: Lebensabende & Blutbaeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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die Brust voller Haare. Kann sein, dass die Waden ein wenig schmal geraten sind, aber das ist Geschmackssache. Seit er nach der lebensbedrohlichen Venenoperation infolge seines Besuchs in Bayreuth Stützstrümpfe tragen muss, fällt das ohnehin keiner mehr auf.
    Gott sei's gedankt hat er gestern doch noch die Reserve-Beißerchen im Nachtkästchen gefunden (neben dem Konsalik). Diese sitzen zwar im Biss ein wenig locker, weil er während der letzten Tage des Wandels ziemlich abgenommen hat. Aber sie werden den Mindestanforderungen genügen und ihm heiße Küsse mit der Ivana bescheren, sobald die blonde Versuchung mit der im Tigermuster gehaltenen Combinaige an ihrem perfekten Körper, die sowohl schnitt- als auch stoffmäßig alle Stücke spielt, hoffentlich recht bald aus den Nassräumen hereingeschneit kommen wird.
    Herrgott, wo bleibt die denn?
    Generalfickwedel (hihi) Schlevsky steht jedenfalls Gewehr bei Fuß und wartet auf seine ganz persönliche Ost-Offensive. Er hält seine mächtige Panzerfaust im Anschlag, und die zwei gut gefüllten Kanonenkugeln im Gehänge darunter warten nur darauf zu explodieren.
    Damit er seinen Angriff nicht schon nach dem ersten Treffer beenden muss, hat er sich als besonderes Zuckerl gerade vorhin noch den Zauberstab mit der geruchslosen und (wichtig!) geschmacksneutralen durchblutungsfördernden Venensalbe des Doktor Krisper gut einmassiert, Hölle auch! Als Idee sicher nicht schlecht, wenn man gleich mit einer unersättlichen 17-jährigen Sexgöttin in den Ring steigen wird und selbst nicht mehr der Jüngste ist. Allerdings kann es sein, dass er an der Salbe nicht gespart hat. Schön langsam wird es nämlich ein bisschen sehr heiß da unten herum, und der Schlevsky beginnt sich unrund auf dem Serengeti hin und her zu wälzen.
    War es ein Fehler?, fragt er sich bange.
    „Zu wenig und zu viel ist des Narren Ziel“, hat er jedenfalls mal irgendwo gelesen (er glaubt beim Konsalik), und jetzt hat er irgendwie das sehr schmerzhafte Gefühl, dass dieser Lehrsatz auf ihn gemünzt sein könnte, denn – heiliges Kanonenrohr! – ein atomarer Brennstab ist ein Eiszapfen gegen das, was dem Tiger nun zwischen den sehnigen Schenkeln hängt.
    Geänderte Rahmenbedingungen erfordern nun nichts weniger als eine geänderte Strategie. Nicht mehr der schnelle Endsieg kann jetzt sein Ziel sein. Vielmehr wird er auf Zeit spielen und warten müssen, bis die Feuersbrunst über seinen Gockel hinweggezogen sein wird. Am liebsten würde er sich freilich mit der brennenden Lunte Arsch voran in den bereit stehenden Sektkübel setzen, du heilige Scheiße, aber da hört er schon die Klospülung, und gleich wird der Russe seine schärfste Trägerrakete zünden und diese zu ihm ins Serengeti gehüpft kommen, die Ivana, sein Schicksal. Und ausgerechnet jetzt weiß er Extremtrottel nicht, wie er ihr seinen rot glühenden cazzo di ferro verpassen soll! Der brennt wie der Dornbusch in der Bibel, und er fühlt sich mittlerweile an, als hätte ihm ein Esel einen geblasen, Hölle auch!
    Mit extrem niedrigem Blutdruck und kaltem Schweiß auf ihrer Pfirsichhaut gesellt sich schließlich die Ivana zu ihm. Doch unter diesen für beide prekären Umständen will der Tiger zunächst lieber den einfühlsamen Liebhaber geben und sich in der ersten Runde des nun eingeläuteten Liebesgerangels mit zärtlichem bis wildem Küssen begnügen.
    Mit routinierter Hand tastet er sich langsam in die Gegend vor, wo ihre wilde und ungestüme Lustgrotte liegt. Und als er seine Hand an ihrem Schritt platziert, ihr die Combinaige vom Leibe reißen und den Vorstoß wagen möchte, weiß er, dass dies trotz allem seine Nacht werden wird, denn: Er ertastet keine Binde an ihrem Wolga-Delta, was seine Ur-Angst ist, wenn er mit den Weibern ins Bett geht. Und als er weiter vorstößt, lauert dort auch kein Tampon, was sein Ur-Horror ist.
    (Seltsam, denkt er sich. Irgendwie konnte er sich nie vorstellen, dass eine Russin auch die Regel hat. Da ist die Russin anders, war er sich immer sicher. Anders als die Jocelyn jedenfalls, die praktisch nonstop die Tage gehabt hat. Teils natürlich vorgeschützt, so blöd ist er auch wieder nicht, dass er das nicht gemerkt hätte. Teils aber schon auch tatsächlich. Jedenfalls sehr oft, wie er sich jetzt mit leiser Irritation erinnert. Heiliger Scheiß-Vollmond, die Jocy hatte eigentlich immer die Regel!)
    Ein fürchterlicher Verdacht nagt plötzlich in ihm und raubt ihm die Konzentration auf die Ivana, von der er

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