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Lebensversicherung (German Edition)

Lebensversicherung (German Edition)

Titel: Lebensversicherung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schnare
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spazieren gehen. Vielleicht könnte sie nach
Weihnachten schon nach Hause?
    Aber Dr. Teeman schien sie am liebsten ganz hier behalten zu
wollen.
     
    Charlie ließ es sich nicht nehmen, zuerst die Tür
aufzumachen. Als ich sie hinter mir schloss, lagen sich die beiden Mädchen
bereits in den Armen.
    Emmi hatte uns vor drei Wochen geschrieben, was mit ihr
geschehen war, und dass Karl tot war. Sie hatte uns gebeten zu kommen, und die Lady
Ann wieder zu übernehmen. Sie schrieb, Karl hätte es so gewollt.
    Ich hatte Zeit, und Charlie nahm sie sich einfach, denn die
beiden waren seit unseren gemeinsamen Segeltagen immer die besten Freundinnen
gewesen.
    Ich setzte mich ans Fenster und ließ sie reden. Emmis
Mundwerk nach musste sie schon ganz gesund sein.
    Es klopfte, und ein älterer Mann kam herein.
    - Da kommt ja mein Retter!
    Emmi strahlte ihn an.
    - Das ist Jake. Dr. Teeman, meine ich. Er hat mich operiert
und über Papas Tod getröstet. Ohne ihn wäre ich noch nicht soweit.
    Wir gaben uns die Hand und stellten uns vor.
    - Jake, Charlie und ihr Vater übernehmen Papas Schiff. Er
hatte es von ihm. Ich habe ihnen geschrieben. Ich freue mich, dass sie gekommen
sind.
    Ich wusste nicht, ob ich mich getäuscht hatte, aber es schien
mir, als hätte Dr. Teeman gestutzt, als Emmi das Schiff erwähnte.
    - Das Schiff, ah, ja. Natürlich. Emmi, das ist bestimmt das Richtige.
    Dr. Teeman ging zur Tür.
    - Da lasse ich euch lieber allein. Ihr habt euch viel zu
erzählen. Wir sehen uns.
    Emmi geriet ins Schwärmen. Dr. Teeman hier, und Dr. Teeman
da. Mensch, dachte ich, da hat sie aber Glück gehabt, an einen solchen Arzt zu
kommen. Vielleicht versuchte er, ihr den Vater zu ersetzen?
    Am Nachmittag trieb uns die Schwester aus dem Zimmer. Wir
hatten aber auch alles besprochen und verabschiedeten uns von Emmi. Heute noch
wollten wir zum Schiff. Die Papiere sollten an Bord sein, und der Schlüssel im
Büro der Masonboro Boatyard. Na, da kannte ich mich ja bestens aus.
     
    Jake Teeman traf Zacharias in seinem Büro.
    - Freunde von Emmi und Karl übernehmen das Schiff. Bis jetzt
wissen sie nichts. Das denke ich wenigstens. Aber wir müssen vorsichtig sein.
    Zacharias nickte.
    - Wir werden sie beobachten. Von Berg wird das übernehmen.
    - Verdammt. Wir hätten Banks nicht so früh einweihen dürfen.
Aber wir dachten doch, er wäre wie sein Vater.
    Teeman schüttelte den Kopf.
    - Hast du die Kleine unter Kontrolle Jake?
    Zacharias sah ihn von der Seite an.
    - Emmi vertraut mir blind. Zach, ich mag sie. Ich pass´ auf
sie auf.
     
    Ich klingelte bei Susi. Wir hatten sie angerufen. Susi war
der Chef der Marina.
    - Ist alles in Ordnung? Die Lady Ann liegt auf ihrem alten
Platz, du weißt schon.
    Sie zeigte mit dem Kopf in Richtung der Stege.
    - Das mit Karl, es tut mir leid. Als wir ihn fanden ... Er
saß im Salon und wir dachten, er schliefe. Er hatte einen Herzinfarkt. Zufällig
war ein Arzt hier, ein Dr. Berg, glaube ich. Ja, das war sein Name. Er konnte
nichts mehr machen. Karl war tot. Sie haben ihn gleich abgeholt. Dieser Arzt fuhr mit.
    Susi nahm Charlies Hand und wir gingen zum Schiff.
    - Wie geht es Emmi?
    Ich erzählte ihr, dass wir sie besucht hatten, und dass sie
über den Berg war.
    - Richtet euch erst mal ein. Wenn ihr was braucht – ihr wisst
ja.
    Susi gab uns den Schlüssel, und wir gingen an Bord.
     
    Seit meinem letzten Besuch im Frühjahr hatte sich auf dem
Schiff nichts verändert. Es fiel uns schwer, Karls Sachen beiseite zu räumen.
Emmi hatte uns gebeten, seine persönlichen Dinge nach Hause zu schicken.
    Charlie verschwand gleich in ihrer alten Kajüte im Vorschiff,
und ich nahm die Niedergangstreppe ab, um unsere Papiere und unser Geld im
Geheimfach unterzubringen.
    Zuoberst lag ein Umschlag.
    Ich nahm ihn heraus und las: `Für Karl. Und nur für Karl.´
    - Sollen wir ihn aufmachen?
    Ich zeigte Charlie den Umschlag.
    - Warum nicht? Vielleicht sind Papiere vom Schiff darin.
Immerhin, Karl war dein Freund. Schau hinein.
    Ich zog die Papiere heraus und mit ihnen eine Diskette. Dabei
war ein Brief, den Joseph geschrieben hatte.
    - Charlie, lies das. Ich glaube, Karl hat uns hier etwas
hinterlassen, etwas, das wir besser nicht wissen sollten.
    Und, obwohl ich das sagte, nahm ich mir ein Blatt nacheinander
vor und las. Ich hatte keine Probleme zu verstehen, um was es da ging. Ich war Biologe,
und ich hatte eine Zeit in einem Unternehmen der pharmazeutischen Industrie
gearbeitet. Ich wusste sofort, dass ihr Inhalt sehr

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