Leckerbissen: Ein erotisches Wochenende (German Edition)
schwöre ich!«
»Sarah, nun mach mal halblang, bitte! Wie ich dir gestern schon erklärt habe … Diese einstündige Radioreportage heute ist immens wichtig für uns alle drei, sozusagen ein kostenloser und obendrein langer Werbespot. Im Grunde ist so etwas unbezahlbar, eine mächtige PR-Werbetrommel wird da gerührt! Ich hoffe, es hören genügend Leute zu, und einige davon kommen auch auf die Idee, dass so ein Vorlese-Koch-Event sich vielleicht in ihrem Haus oder Hotel wunderbar zur Unterhaltung und Bewirtung von Gästen machen könnte.«
Jason mischte sich ein. »Und Sarah, du musst wissen, dass Flynn Tim regelrecht geködert hat! Er hat ihm in letzter Zeit immer wieder von den Events in Duncan’s House vorgeschwärmt, von deinen Kochkünsten, von der tollen Atmosphäre, wenn es mal wieder spukt, hahaha …«
Flynn unterbrach Jason mit einer Handbewegung und fuhr fort: »… dabei wissen wir drei natürlich, dass es keine Gespenster gibt und in Duncan’s House einfach zu viel Zugluft herrscht. Kein Wunder bei dem alten Gemäuer. Aber wir Engländer lieben nun mal Spukgeschichten, und Hausgeister ziehen obendrein Touristen magisch an. Tim jedenfalls hat irgendwann auch angebissen und gemeint, er würde gerne einem der Vorlese-Events beiwohnen. Inkognito natürlich und als zahlender Gast, damit alles ganz normal und wie immer ablaufen würde und die Besitzer von Duncan’s House ihn nicht etwa wie einen besonderen Gast behandelten. Und wenn es ihm gefallen würde und er genügend Ideen für eine Sendung sammeln könne, dann würde er uns einladen und interviewen, eine ganze Stunde lang. Lange Rede, kurzer Sinn: Seit Samstagmittag hatte ich Tims Zusage und Einladung an uns drei in der Tasche!«
»Jetzt bringe ich dich erst recht um, Flynn!«, drohte Sarah ihm an.
»Das sagtest du bereits! Aber ich habe dir noch etwas anderes zu sagen, was Tim mir heute Morgen vor dem Frühstück am Handy erzählt hat. Sein Anruf hat Jason und mich unsanft aus einem innigen ersten Beischlaf gerissen …«
»Und warum spannst du mich so dermaßen auf die Folter?«
Flynn lachte, schaute ihr im Rückspiegel tief in die Augen, dann wieder auf die Straße. »Die Motorradbraut heißt Ines mit Vornamen. Und mit Nachnamen von Gilmar. Ines ist gleich mehrere Dinge gleichzeitig … Ein magersüchtiges Model, das auf dem Laufsteg unter dem Namen Ines Vanderbilt läuft. Vor allem aber ist sie Tims kleine Halbschwester! Ines hat am Samstagnachmittag auf dem Rückweg nach London einen Unfall gebaut. Sie hatte die Kontrolle über die schwere Maschine verloren. Kein Wunder, so ausgemergelt, wie ihr dünner Körper ist. Zum Glück ist ihr außer ein paar Hautabschürfungen nichts weiter passiert. Sie wird allerdings weiterhin in der Klinik bleiben müssen, wegen ihres fast schon bedrohlichen Untergewichts. Eine Freundin von Ines hatte Tim benachrichtigt, am Samstagabend per SMS. Er war natürlich wegen des Unfalls völlig geschockt, daher sein überstürzter Aufbruch.«
»Halbschwester? Irgendwie wirkte sie so, als sei sie mächtig heiß auf Tim! Wie eine hochgradig verliebte und eifersüchtige Frau eben!«
Flynn lächelte, dann nickte er langsam.
»Dein Gefühl hat dich nicht mal getäuscht, Sarah. Tim erzählte mir kurz, dass Ines mit einer wahren Affenliebe an ihm hängt. Von klein auf war das schon so. Sie ist überdies ziemlich besitzergreifend und neigt auch zur Eifersucht und kann es kaum ertragen, wenn Tim sich in eine Frau verliebt und dann weniger Zeit für Ines hat. Die Kleine hat wohl einige psychische Problemchen, daher auch die Magersucht. Aber jetzt wird sie von kompetenten Fachärzten behandelt. Tim ist zuversichtlich, dass diese Leute Ines helfen werden. Zum Schluss unseres Telefonats erwähnte er dann auch noch, dass er sich wahnsinnig darauf freut, dich wiederzusehen. Und er hofft, dass du ihm wegen seines überstürzten Aufbruchs nicht böse bist. Den Rest will er dir selber sagen. Und mehr weiß ich nun wirklich nicht über die ganze Geschichte.«
Flynn hielt inne und gab dann unvermittelt Gas, so dass der Motor kurz und vielsagend aufheulte.
»Woher kommt nur dieses merkwürdige Gefühl tief in mir, das mir sagt, du verschweigst mir doch noch etwas, Flynn? Rück schon raus damit, oder ich nehme mir in London vor dem BBC-Gebäude ein Taxi zum Flughafen. Ich mache das, es ist keine leere Drohung, mein Freund, ich …«
»Ich wollte mich nur kurz sammeln, Süße, verdammt noch mal! Es ist so viel passiert, da
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