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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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in jedweder Situation adäquat ausdrücken zu können. Es entzieht sich meinem Verständnis, wieso er nicht antwortete, wenn man ihn auf Trade ansprach, und sich gegenüber einem ranghohen Ältesten unhöflich zeigte.«
    Ing hätte schwören können, dass Watcher sich innerlich krümmte.
    »Möglicherweise«, wiegelte er ab, »stand Ihr Verwandter ebenfalls unter einer Art Schock. Dieser Zustand macht einen Betroffenen manchmal vorübergehend sprachlos.« Zum Henker noch mal, dieser Turtle war doch noch ein Kind.
    »Sie sind sehr freundlich«, erwiderte Edger mit imponierender Würde. »Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie sich bemühen, die Befleckung unserer Ehre zu mildern, aber ich teile nicht Ihre Ansicht, dass mein Verwandter unter Schock stand.«
    »Watcher!«, schnauzte er, immer noch auf Trade. »Du wirst dich auf der Stelle zu mir begeben. Du wirst dich von der Person oder den Personen begleiten lassen, die Xavier Ponstella Ing beauftragt, dich zu eskortieren, um sicherzugehen, dass du keinen weiteren Schaden anrichtest, bevor du mir unter die Augen trittst. Du hältst dich aufbruchbereit und wirst dich den Zeitplänen anpassen, die der Älteste als richtig erachtet. Vor allen Dingen wirst du sprechen, wenn man dich dazu auffordert, und sämtliche Fragen ehrenhaft, wahrheitsgemäß und vollständig beantworten. Du wirst darüber nachdenken, wie wichtig es ist, dass alle Personen und Völker höflich miteinander umgehen, und wenn du bei mir eintriffst, erwarte ich einen kompletten Bericht über das Vorgefallene. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, T’carais.« Watchers Stimme war kaum zu hören.
    »Und du wirst gehorchen?«
    »Ja, T’carais.« Dieses Mal sprach er noch ein wenig leiser.
    »Dann übergebe ich dich der Obhut des Ältesten Xavier Ponstella Ing, der in Übereinstimmung mit seinen Sitten und Gebräuchen dafür sorgen möge, dass du mir überstellt wirst. Auf Wiedersehen.« Der Abschiedsgruß galt offenbar beiden, dem am Boden zerstörten jungen Turtle und Ing. Plötzlich verdunkelte sich der Schirm.
    Der Turtle sah furchtbar mitgenommen aus, fand Ing. »Okay, Watcher, ich schlage vor, du setzt dich wieder hin, während ich deinen Transport organisiere. Morgen bist du schon wieder auf der Planetenoberfläche.«
    Ganz gleich, welche Strafe er wegen mangelnder Höflichkeit zusätzlich auf sich laden würde, Watcher brachte es nicht über sich, dem Ältesten Ing für seine Fürsorglichkeit zu danken.
    Edger besaß eine beachtliche Anzahl von Büchern; doch nicht einmal ein Drittel der Sammlung war in irgendeiner Sprache geschrieben, die Miri lesen konnte. Eine kurze Suche nach Lektüre, die sie verstand, förderte Titel zutage wie Eine Einführung in Raumschifftriebwerke für Jugendliche von Professor Thos, Werke von Jonathan Swift und Anfängerkurs in Hochliaden von Anne Davis.
    Anne Davis? Der Name kam ihr vage bekannt vor. Miri fand ein Lesegerät, machte es sich auf dem gepolsterten Sims bequem, das bei den Turtles offenbar die Funktion eines Sessels einnahm, und legte dieses Band zuerst ein.
    »Anne Davis«, hieß es in der die Einleitung bildenden Biografie, »studierte in Heidelberg und befasste sich mit vergleichender Linguistik. Auf diesem Gebiet galt sie als hoch angesehene Expertin. Ihre Arbeiten umfassen Sammlungen und Gegenüberstellungen der wichtigsten terranischen Dialekte und dienen als Grundlage für die gegenwärtige linguistische Forschung. Am bekanntesten wurde sie jedoch durch ihre gründlichen Studien des Hochliaden, die Erstellung mehrerer Grammatikfibeln und Lehrbücher, die es ermöglichen, diese komplexe und ästhetische Sprache autodidaktisch zu erlernen. Als sie starb, hinterließ sie ein unvollendetes Manuskript, welches die Grammatik und die strukturellen Lautverschiebungen des Niederliaden zum Gegenstand hat. Anne Davis hatte drei eigene Kinder: Shan, Nova und Anthora yos’Galen und einen Adoptivsohn: Val Con yos’Phelium.«
    Miri blinzelte und erinnerte sich an die Geschichte von der Tante, die Val Con beigebracht hatte, die Chora zu spielen. Du hast wieder mal Glück gehabt, Robertson, sagte sie sich. Fragst dich, wer er in Wirklichkeit ist, und gleich darauf stolperst du über die Wahrheit.
    Sie ließ das Band bis zum Anfang zurücklaufen und nahm sich vor, später weiter darin zu stöbern. Dann gab sie eine andere Lektüre in das Lesegerät ein, rückte sich bequem auf dem Sims zurecht und fing an zu schmökern.
    »In unserer Galaxis gibt es derzeit vier Arten von

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