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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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beinahe vollständig die Schultern.
    »Ich bin derjenige, den Sie zu sprechen wünschen, Xavier Ponstella Ing. Um Zeit zu sparen, sage ich Ihnen am besten gleich, dass ich nichts dagegen habe, von den Menschen einfach nur Edger genannt zu werden«, orgelte die tiefe Stimme durch den Lautsprecher, von statischem Rauschen untermalt. Ing justierte die Einstellung und senkte tief den Kopf.
    »Und ich werde meistens mit Ing angeredet«, erwiderte er. »Leider kam es zwischen Ihrem Verwandten, den Sie auf Prime Station zurückließen, um Ihr Schiff zu bewachen, und einem Menschen zu einer Unstimmigkeit.« Er legte eine Pause ein, doch Edger schien gewillt zu sein, sich die vollständige Geschichte anzuhören.
    »Ich bin mir nicht sicher, was genau vorgefallen ist«, fuhr Ing fort, »denn beim Eintreffen der Sanitäter befand sich der Mensch aufgrund seiner Verletzung in einem Schockzustand, und Ihr Verwandter scheint die hier geläufige Umgangssprache Trade nur sehr unvollkommen zu beherrschen. Kurz und bündig, Ihr Verwandter hat einem Menschen zwei Finger abgebissen. Das ist ein kriminelles Delikt – man nennt es tätlicher Angriff mit Körperverletzung – und wird bestraft. Da jedoch Ihr Verwandter in den Vorfall verwickelt ist, möchte ich ohne Ihr Wissen und Ihre Zustimmung keine Strafe über ihn verhängen.« Ing hoffte, der alte Knabe würde vernünftig reagieren.
    »Wie lautet der Name des Menschen, dem ein Leid zugefügt wurde?«, erkundigte sich Edger.
    »Herbert Alan Costello«, antwortete Ing verblüfft.
    »Ah. Und wie geht es diesem Herbert Alan Costello jetzt? Mir schwant, ich hätte einmal gehört, dass dieser sogenannte Schockzustand für Menschen gefährlich sein kann.«
    Ing fand, der alte Herr mache einen ernsthaft besorgten Eindruck. Damit hatte er nicht gerechnet, nicht, nachdem der junge Bursche so abgeblockt hatte.
    »Ich unterhielt mich erst kürzlich mit dem behandelnden Arzt, der mir versicherte, dass die Finger wieder anwachsen werden. Vermutlich wird Costello den Gebrauch dieser Gliedmaßen wiedererlangen, wenn auch nicht vollständig, sondern höchstens bis zu neunzig Prozent. Es war ein glücklicher Umstand, dass man die Finger bergen konnte, ehe sie irgendwelche Beschädigungen erlitten.«
    »Ein höchst glücklicher Umstand«, bekräftigte Edger. »Sie sprachen von einer Bestrafung. In unserem Clan ist es üblich, dass wir die einzelnen Mitglieder nach eklatantem Fehlverhalten selbst bestrafen. Ich brächte Schande über mich, wenn ich es zuließe, dass einer meiner Verwandten von dem Angehörigen eines fremden Clans diszipliniert würde, ganz gleich, wie schwerwiegend sein Vergehen war. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diesen Brauch akzeptierten. Seien Sie versichert, dass der Missetäter von mir aufs Schärfste bestraft wird.
    Außerdem bitte ich Sie sehr«, fuhr Edger fort, »mir eine Aufstellung über Herbert Alan Costellos Kosten für die medizinische Behandlung sowie über sämtliche Ausgaben, die seinen Haushalt während der Zeit seiner Arbeitsunfähigkeit belasten, zukommen zu lassen. Ich werde für alles aufkommen und obendrein ein angemessenes Blutgeld zahlen. In dieser Angelegenheit bin ich auf Ihren Rat angewiesen, denn ich vermag nicht abzuschätzen, wie hoch der Schaden sein mag, der Herbert Alan Costello zugefügt wurde. Ich werde alles im Rahmen einer Wiedergutmachung tun, damit dieser bedauerliche Zwischenfall keinen Schatten auf die bisher so erquicklich verlaufenden Beziehungen zwischen den Clutch-Turtles und den Menschenclans wirft.«
    Ing blinzelte nervös. »Sie sind sehr großzügig«, meinte er.
    Edger wedelte mit seiner großen Hand. »Ich bin zutiefst erschüttert, dass ein Mitglied meines Clans sich zu einer solch perfiden Tat hat hinreißen lassen. Ich betone noch einmal, dass der Übeltäter seine Strafe erhalten wird. Gewiss, er ist noch jung und unerfahren, aber für sein Verhalten gibt es keine Entschuldigung. Es ist an mir, den Schaden einzugrenzen und zu hoffen, dass Herbert Alan Costello wieder in den vollen Gebrauch seiner Hand gelangt.«
    Edger hob den Blick und sah an Ing vorbei; die riesenhaften Augen verhärteten sich. Einen Moment lang verspürte Ing Mitleid mit dem jungen Turtle, der hinter ihm stand.
    »Im Übrigen schäme ich mich«, fuhr Edger fort, Ing ansprechend, obwohl er Watcher durchdringend fixierte, »dass der Eindruck entstanden ist, mein Verwandter sei der Umgangssprache Trade nicht mächtig. Er beherrscht dieses Idiom, um sich

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