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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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unterbrach den Blickkontakt und deutete auf die Sachen, die sich auf dem Tisch häuften. »Was hat das zu bedeuten? Unter anderen Umständen würde ich sagen, du bist dabei, deine Wohnung auszumisten.«
    »Das sind alles Waffen, Miri. Ich möchte, dass du sie versteckst.«
    »Wieso sollte ich hinter dir aufräumen? Und warum willst du den Krempel überhaupt verstecken? Außerdem sind Stiefel keine Waffen, mein Freund. Das Gleiche gilt für einen Gürtel, außer in irgendwelchen Extremsituationen, die hier wohl kaum eintreten werden … Und ein Mann sollte nicht mit offenem Hemd herumlaufen, das schickt sich nicht. Die Kreditkarte musst du parat halten; man weiß nie, wann man sie braucht.«
    Er nahm die schwarze Kordel in die Hand, die sonst den Ausschnitt seines Hemdes zierte, ließ sie durch seine Finger gleiten und vollführte ein paar vielsagende Gesten.
    »Das ist eine Garrotte.«
    Mit der Kreditkarte schabte er von der hinteren Felswand ein paar Gesteinssplitter ab, die er Miri zeigte.
    »Guillotine.«
    Den Gürtel drehte er von außen nach innen, und sie sah, dass er in drei verschiedene Schichten aufgeteilt war.
    »Sprengstoff, elektronischer Dietrich, Sägeblatt.«
    Er legte den Gürtel wieder weg und deutete auf seine Stiefel.
    »Im Absatz des rechten Stiefels befindet sich ein Sprengsatz, und aus der Spitze kann eine Kletterkralle ausgefahren werden. Der linke Stiefel besitzt ebenfalls eine Kletterkralle, und im Absatz steckt ein manueller Dietrich.«
    Er setzte sich hin, als hätten ihn plötzlich seine Kräfte verlassen, und zeigte auf das Durcheinander aus Drähten, Nadeln und metallischem Krimskrams.
    »Das ganze Zeug kann als Waffe verwendet werden, je nachdem, was die Situation gerade erfordert. Eine Nadel kann man hinter ein Ohr stechen, ein Stück Draht in das Auge eines Gegners rammen. Es gibt viele Mittel und Wege, um jemanden zu töten …«
    »Ich verstehe«, schnitt sie ihm das Wort ab. Eine geraume Zeit lang stand sie schweigend da und betrachtete die Sachen auf dem Tisch. Etwas erregte ihr Augenmerk, und sie nahm es in die Hand.
    Es war ein Futteral aus feinstem Wildleder, in dem eine Klinge steckte. Der Messergriff bestand aus einem Material, das wie polierter Obsidian glänzte, sich jedoch warm anfühlte.
    Sie schloss die Finger um den Griff und zog das Messer aus der Scheide.
    Die Klinge glitzerte im Schein der Lampen, fing die Lichtstrahlen ein und brach sie; Miri fand, sie wirke lebendig, wie ein beseeltes, aus grünen und schwarzen Kristallen bestehendes Wesen.
    Andächtig schob sie das Messer ins Futteral zurück; der Griff lag nicht gut in ihrer Hand, und sie wusste, dass diese Klinge eigens für eine ganz bestimmte Person angefertigt worden war. Schweigend hielt sie Val Con das Messer in seinem Lederfutteral entgegen.
    Er streckte die Hand danach aus, um sie gleich wieder sinken zu lassen.
    »Dieses Messer hat Edger dir geschenkt.« Es war eine Feststellung, keine Frage. »Lass es uns auf den Punkt bringen, zäher Bursche. Wenn du mich mit dieser Klinge umbringst, dann sage ich vielleicht noch Danke schön.« Sie hielt es ihm direkt unter die Nase. »Nimm es!«
    Zögernd gehorchte er und strich dann beinahe zärtlich mit den Fingern über den Griff.
    Miri wirbelte herum und hob beide Hände. »Nimm auch den Rest! Trag die Waffen an deinem Körper, verstecke sie irgendwo oder wirf sie von mir aus weg – es ist mir egal! Ich sehe keinen Sinn darin, wenn ich sie verstaue, deshalb werde ich es nicht tun.« Sie sackte auf einer Sitzbank zusammen, atmete schwer und bemühte sich, nicht die Fassung zu verlieren.
    »Miri, hör mir zu. Ich könnte dich töten …«
    Sie schnaubte wütend durch die Nase. »Das ist ein alter Hut, Raumfahrer!«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich könnte dich töten! Jederzeit. Vielleicht hast du ja recht, und ich … stehe wirklich am Rand des Wahnsinns.« Um sich zu beruhigen, legte er eine Pause ein. Er musste es ihr begreiflich machen. »Angenommen, du ziehst deine Pistole, um sie zu reinigen. Es könnte sein, dass ich nur auf die Pistole reagiere und nicht auf den Reinigungsvorgang -und du bist tot! Gestern Nacht hätte ich dich beinahe umgebracht …«
    Sie ließ ihre Faust auf den Tisch niedersausen und sprang hoch. »Stimmt, aber du hättest es mit deinen Händen getan, du Cashutas! Kein einziges Mal hast du nach diesen Waffen gegriffen, und ich bin fest davon überzeugt, dass es nie dazu kommen wird!«
    So abrupt, wie sie von der Bank hochgeschnellt war,

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