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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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und hatte Angst, die Augen zu schließen …
    »Schlaf ein, Junge«, knurrte Miri an seiner Seite.
    Gehorsam machte Val Con die Augen zu.
    Und schlief ein.
    Als er aufwachte, wusste er nicht, was ihn geweckt hatte. Mit geschlossenen Augen lag er da und lauschte. Er hatte Stille erwartet, aber er hörte die Atemzüge eines schlummernden Menschen … und das in seiner unmittelbaren Nähe. Sein rechter Arm war taub und ließ sich nicht bewegen.
    Er machte die Augen auf.
    Neben ihm lag Miri, die Gesichtszüge im Schlaf entspannt, und ihr Kopf ruhte auf seinem rechten Arm. Eine Hand hatte sie neben ihre Wange gelegt, die Finger gruben sich in den Stoff seines Hemdes.
    Er spürte einen schmerzhaften Stich in seiner Brust – aber der Schmerz ließ sich aushalten. Die Zähne zusammenbeißend, um nicht laut nach Luft zu schnappen, zwang er sich dazu, ruhig ein- und auszuatmen. Der Schmerz, der eigentlich gar keiner war, flaute ab, doch ein seltsames Gefühl blieb, warm und kalt zugleich.
    Noch nie zuvor hatte er ihr Gesicht gesehen, wenn sie schlief; er bemerkte die feinen, schön geschwungenen Augenbrauen über den dicht bewimperten Lidern, die Sommersprossen, die ihre Nase bedeckten und sich an manchen Stellen bis über die Wangen hinzogen. Der Mund mit den vollen Lippen wirkte gelöst und schien zu lächeln, als ob sie etwas Schönes träumte.
    Du bist eine wunderschöne Frau, Miri, dachte er; zu seiner eigenen Überraschung streckte er dann die Hand aus und strich mit den Fingerspitzen sanft über ihre Wange.
    Erst sechs Stunden zuvor hatte er versucht, Miri zu töten.
    Hastig zog er seine Hand zurück, ballte sie zur Faust und blockierte den gefährlichen, eigenartigen Weg, den seine Gedanken nahmen; stattdessen konzentrierte er sich darauf, herauszufinden, was ihn geweckt hatte.
    Blitzartig kam ihm die Erkenntnis: Das Triebwerk arbeitete nicht mehr. Das Schiff befand sich in seiner Ruhephase.
    Er bewegte sich sachte. »Miri.«
    Sie rührte sich, ihre Augenlider zuckten, und sie versuchte, ihren Kopf noch ein Stück weiter auf seinen Arm zu schieben.
    »Miri«, wiederholte er. »Wach auf.«
    Ihre Lider hoben sich; aus ihren grauen Augen sah sie ihn einen flüchtigen Moment lang verträumt an, bis sich ihr Blick fokussierte. »Was ist los?«
    »Das Schiff macht keine Fahrt mehr, und ich muss meinen rechten Arm wieder bewegen können.«
    Sie runzelte die Stirn, ließ sein Hemd los und erhob sich mit der Anmut einer Katze in eine sitzende Position. »Das Schiff hat gestoppt? Sind wir etwa schon an unserem Ziel?«
    »Nein«, erwiderte er und massierte das Gefühl in seinen tauben Arm zurück. »Das Schiff legt nach einer achtstündigen Arbeitsphase eine Ruhepause ein. Der junge Turtle, der an Bord als Wächter fungierte, hat es mir erklärt. Jetzt ist der Antrieb abgeschaltet, und das heißt, dass wir vier Stunden Zeit im Normalraum haben, um die Instrumente zu rekalibrieren.« Sein Arm fing an zu kribbeln, als das Blut wieder ungehindert zu strömen begann; er schwang seine Beine über die Bettkante und sprang leichtfüßig auf den Boden.
    Miri sah sich in dem Raum um. Während sie schliefen, schienen die psychedelischen Effekte aufgehört zu haben, und dafür dankte sie sämtlichen Göttern, die ihr auf Anhieb einfielen. Sie rutschte vom Bett und ließ sich auf den Boden plumpsen.
    »Nun, worauf warten wir noch? Wir sollten uns schleunigst in den Kontrollraum begeben.«
    Mehrere Minuten lang starrte sie auf den Navigationstank, ehe sie an die Steuerkonsole trat und sich rittlings auf eine der Bänke setzte, die dort herumstanden.
    »Val Con?«
    Er bedachte sie mit einem flüchtigen Blick, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den Kontrollen zu. »Ja.«
    »Ich bin weder Pilotin noch verstehe ich was vom Navigieren, deshalb ziehe ich vielleicht die falschen Schlüsse. Aber es kommt mir so vor, als hätten sich die Sternenkonstellationen im Navigationstank seit unserem Abflug überhaupt nicht verändert. Wie ist das möglich?«
    Er seufzte und reckte sich, um seine vom Sitzen auf der Pilotenbank verspannten Rückenmuskeln ein bisschen zu lockern. »Wenn du genau hinschaust, erkennst du, dass das Sternenmuster nicht exakt dasselbe ist. Mittlerweile haben wir uns vier Lichtjahre von Prime Station entfernt.« Er beugte sich nach vorn und hantierte an einem Gerät herum, dann wandte er ihr wieder sein Gesicht zu und schmunzelte. »Mit einem Kurzsprung haben wir das Umfeld von Terra erreicht.«
    »Was!« Verblüfft glotzte

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