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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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gebeten, Handler und Sheather in die Küche zu führen, damit sie die Frage der Ernährung klären konnten. Unterdessen begaben sich Edger und Selector auf einen Erkundungsgang durch Econseys Importläden.
    Miri blickte Val Con an und räusperte sich. »Ich werde im Kom-Net nachforschen, wo Murph registriert ist«, sagte sie und deutete mit einem Kopfnicken auf ihr Schlafzimmer.
    Er nickte stumm und schlenderte an die Chora.
    Es war nicht schwierig, Murphs Namen im Netz zu finden; danach stellte sie eine Verbindung mit der Rezeption von Murphs derzeitigem Hyatt her.
    »Mr. Murph und sein Gast haben für ein paar Tage eine unserer Insel-Dependancen gemietet«, beschied ihr der lächelnde junge Mann, der in dem am Archipel gelegenen Hyatt die Portiersloge besetzte. »Sie müssten zum Festland zurückkehren – lassen Sie mich nachsehen … Ja. Morgen Nachmittag. Möchten Sie für den Herrn eine Nachricht hinterlassen?«
    »Nein danke«, erwiderte Miri mit zusammengebissenen Zähnen. »Meine Pläne stehen noch nicht fest. Ich rufe ihn wieder an, wenn ich weiß, wie meine nächsten Schritte aussehen. Ich hatte nur gedacht, wenn er heute Abend Zeit gehabt hätte …« Sie ließ den Satz ausklingen, und der junge Mann dämpfte sein professionell strahlendes Lächeln ein wenig, um pflichtschuldig sein Mitgefühl zu bekunden.
    Sie dankte ihm und kappte die Verbindung, innerlich vor Wut kochend.
    Während sie sich langsam um die eigene Achse drehte, nahm sie ihr Schlafzimmer in Augenschein. Es war nicht so luxuriös ausgestattet wie das Apartment, das Connor Phillips in Mixla City gemietet hatte, doch das in den Schreibtisch integrierte private Kom-Gerät war äußerst praktisch. Und das Bett war riesengroß.
    Das Bad hatte eine Nassdusche sowie eine Vorrichtung, um den Körper trocken zu reinigen; außerdem verfügte es über eine Solarnische. Der stumme Diener befand sich in einem ExtraRaum und war von Spiegeln flankiert, die vom Fußboden bis zur Decke reichten. Aus einer Laune heraus, weil jede wie auch immer geartete Beschäftigung besser war als darüber nachzugrübeln, wie sie Murph am effektivsten an den Kragen gehen konnte, rief sie den Katalog des stummen Dieners auf.
    Unwillkürlich stieß sie einen leisen Pfiff aus, als sich die Bilder auf dem Monitor formierten. Ich hab den falschen Job gewählt, bedauerte sie. Als Söldner machte man kein Vermögen – es sei denn, man hatte unverschämtes Prisenglück. Und private Bodyguards häuften auch keine Schätze an, es sei denn der Arbeitgeber war so dankbar, dass er einen in seinem Testament bedachte – und obendrein eines natürlichen Todes starb. Miri überlegte kurz und versuchte herauszufinden, in welcher Branche man wohl tätig sein müsste, um sich die Garderobe leisten zu können, die der stumme Diener des Hyatt anbot.
    Seufzend drückte sie auf die AUS-Taste. Eines war jedenfalls sicher: Jemand wie sie, eine Söldnerin, die von einer Ghetto-Welt stammte, würde nur schwerlich eine Arbeit finden, die es ihr erlaubte, Kleidung wie die soeben gesehene zu tragen.
    Dieser Gedanke löste automatisch einen anderen aus; sie öffnete den Verschluss ihrer Gürteltasche und kramte in dem Geheimfach. Die Emailleplatte auf dem Chip funkelte und blitzte im gleißenden Licht der Kammer, in der sich der stumme Diener befand, doch auch in der grellen Beleuchtung wurden die fremdartigen Schriftzeichen nicht verständlicher.
    Eine geraume Weile stand sie da und starrte stirnrunzelnd auf das Objekt. Dann gab sie sich einen Ruck, kehrte in die Realität zurück und machte sich auf die Suche nach ihrem Partner.
    Die Managerin des zweiten Ladens, den sie betraten, schien gebührend beeindruckt. Sie drehte das einzige Messer, das sie für solche Gelegenheiten bei sich trugen – Edger nannte es ihr »Musterstück« … hin und her, sodass das Licht in der kristallinen Klinge in einer kunstvollen Abfolge aufleuchtete und wieder verschwand.
    »Es ist wunderschön«, hauchte sie und legte es vorsichtig auf die Samtunterlage zurück, auf der sie sonst wertvollen Schmuck zur Schau stellte. »Ich bin sicher, dass ich pro Jahr ein paar hundert davon verkaufen könnte. Wie wäre es mit einer sofortigen Lieferung von fünfzig Stück? In sechs Monaten habe ich eine genauere Vorstellung davon, wie der Artikel bei den Kunden ankommt und könnte die nächste Order aufgeben.« Sie blickte zu dem größeren der beiden Aliens hinauf, der der Boss des Unternehmens zu sein schien. »Sind Sie damit

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