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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Reisen unternehmen, und es gab da gewisse … Behinderungen. Ich glaube, wir könnten unser Ziel problemloser erreichen, wenn wir uns in deiner Gesellschaft befinden.« Val Con unterbrach sich und sah den Turtle erwartungsvoll an.
    »Die musikalische Aufführung, der du hier beiwohnst«, fuhr er fort, »ist nämlich nur ein Teil eines viel größeren und komplexeren Kunstwerks, an dem wir arbeiten.«
    »Natürlich werden wir euch begleiten!«, erklärte Edger und wandte sich an seine Genossen, die phlegmatisch dastanden. »Wir werden sie begleiten«, dolmetschte er im vornehmsten Clutch-Dialekt.
    Seine Gefährten verbeugten sich prompt, während sie im Stillen wieder einmal Edgers Impulsivität bedauerten. Aber wie auch immer, einem T’carais stand es zu, einen Bruder zu haben, und wer wollte schon dem Bruder eines T’carais eine durchaus verständliche Bitte abschlagen?
    »Abgemacht«, bekräftigte Edger auf Trade. »Für einige Tage stelle ich mich dir zur Verfügung, Bruder. Eine unbedeutende Kleinigkeit, aber immerhin ein Anfang, um meine Schuld bei dir zu begleichen. Ich …«
    »Werdet ihr verdammten Turtles wohl endlich das Foyer räumen?« Die Polizistin, die mit gezückter Stunnerpistole diese Aufforderung schnauzte, war eine hochgewachsene, muskelbepackte Amazone. Ihre zahlreichen Narben zeugten von den vielen Straßenschlachten und Nahkämpfen, an denen sie teilgenommen hatte. Neben dem schmächtigen Val Con wirkte sie wie ein bulliger Mastiff vor einem geschmeidigen Luchs.
    Von seiner alle überragenden Höhe blickte Edger auf sie hinab; er staunte, woher ein so zartes, weiches Püppchen den Mut nahm, sich derart frech aufzuspielen.
    Das zarte, weiche Püppchen, das von Edgers Einschätzung nichts ahnte, schimpfte hingebungsvoll weiter. »Wisst ihr blöden Reptilien denn nicht, dass dieses Gebäude brennt, dass ein gefährlicher Krimineller hier herumläuft, dass wir die Mieter evakuieren und dass ihr uns im Weg steht? Sie da …« Sie richtete den Lauf der Stunnerpistole auf Val Con. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin der Linguistikexperte Nor Ton yos’Quentl von …«
    Miri schloss kurz die Augen.
    »Wohnen Sie hier?«, schnitt die Polizistin ihm das Wort ab.
    »Nein, ich befinde mich in Begleitung dieser …«
    »Dann, um Heyjus willen, schaffen Sie Ihren Arsch hier raus!«, schrie die Polizistin; um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, entsicherte sie die Pistole und fuchtelte damit durch die Luft. »Und nehmen Sie diesen Zoo mit! Das gesamte Gebäude wird geräumt! Aber wenn Sie partout hierbleiben wollen, bis das Dach über Ihnen einstürzt«, legte sie nach, als sei ihr plötzlich ein grandioser Einfall gekommen, »dann regt sich wahrscheinlich keiner drüber auf, wenn zwei degenerierte Typen wie ihr und eine Herde Schildkröten in die ewigen Jagdgründe eingehen.«
    Sie drehte sich um und marschierte davon, die Pistole ins Halfter zurückrammend.
    Val Con blickte zu Edger hinauf. »Man hat uns geraten, das Gebäude zu verlassen, Bruder, ehe es den hiesigen Sicherheitskräften gelingt, das Dach zum Einsturz zu bringen.«
    Edger seufzte. »Ich hatte mich darauf gefreut, deine Komposition bis zum Ende zu hören, aber dein Vorschlag klingt weise. Es stimmt mich traurig, dass so viele Leute keinen Sinn für Kunst besitzen.«
    Er schwenkte in einem weiten Bogen herum – wie ein Dampfer, der mitten im Ozean einen Kurswechsel vornimmt, fand Miri – und steuerte auf den Ausgang zu. Einer seiner Gefährten begleitete ihn. Die beiden anderen rührten sich nicht vom Fleck.
    Als das zweite Paar Turtles sich endlich in Bewegung setzte, schloss Val Con sich ihnen an, Miri mit sich ziehend.
    »Was ist los?«, zischte sie ihm auf Terranisch zu, während sie sich der Tür näherten. »Wer zur Hölle ist Norton Quentin? Warum sind wir …«
    »Nor Ton yos’Quentl«, berichtigte er, »ist ein Linguistikexperte am hiesigen …«
    Sie stieß ihm ihren Ellenbogen in die Seite. »Hör zu, du … du Turtle-Bruder! Das alles ist total verrückt! Zuerst sorgst du dafür, dass wir aus dem Apartment flüchten können und unerkannt das Foyer erreichen. Dann ziehst du Aufmerksamkeit auf uns, weil du mit irgendwelchen unheimlichen Schildkröten, die im Foyer herumlungern, verwandt bist – und auf einmal behauptest du, du wärst wieder ganz jemand anders. Weißt du, was du bist? Ein verdammtes Chamäleon, das bist du!«
    Er grinste sie an und genoss es, umringt von seinen hünenhaften Begleitern auf jemand hinunterblicken zu

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