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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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geboren in dem Jahr, welches den Namen Amrasam trägt.‹« Vorsichtig ließ er den Chip auf das Polster der Omnichora zurückfallen und sah Miri an. »Das war vor ungefähr fünfundsechzig Standardjahren.«
    »Tayzin«, murmelte sie, den Namen terranisch aussprechend. »Katalina Tayzin – meine Mutter. Miri Tayzin – das müsste dann meine Großmutter sein. Vielleicht hat Mom mich nach ihr genannt – sie hat es mir nie erzählt. Ich weiß nur, dass ihre Mutter 1358 während der großen Fieberepidemie starb, als diese Schinder …« Sie brach ab und schüttelte den Kopf.
    »Wie es aussieht, hat sie mir eine ganze Menge verschwiegen. Als ich ihr mitteilte, ich würde mich Liz’ Söldnertruppe anschließen, gab sie mir dieses Ding. Sagte, es hätte ihrer Mutter gehört, und sie wäre froh, wenn es von Surebleak fortkäme – und ich auch.« Aus schmalen Augen fixierte sie ihn.
    »Du hast es gewusst«, stellte sie fest. Es klang nüchtern, ohne jeden Vorwurf.
    Er nickte. »Ich war mir ziemlich sicher. Es wunderte mich nur, dass du offenbar keine Ahnung hattest und dich in der absoluten Gewissheit wiegtest, du seist durch und durch eine Terranerin.« Er entbot ihr ein Lächeln. »Sieh dich doch an. Jeder weiß, dass Liaden verglichen mit anderen Menschenrassen kleinwüchsig sind; dass ihr Herzschlag ein wenig abweicht, das Blut eine geringfügig andere Zusammensetzung hat …«
    Sie zuckte die Achseln, und das Lächeln, das sie ihm schenkte, war unverstellt. ›»Mutiert innerhalb akzeptabler Grenzen.‹ So steht es in meinen Papieren.«
    »Sag ich doch«, murmelte er. »Denn im Grunde macht es keinen nennenswerten Unterschied. Keinen signifikanten Unterschied. Wir alle stammen von denselben Vorfahren ab – die Terraner, die Liaden, die Yxtrang.«
    »Die Yxtrang auch?« Sie sprach weiter, ehe er nicken konnte. »Kannst du das beweisen?«
    Mit dem Finger fuhr er über die glatte Emailleschicht, die Erobs Signum zierte. »Mein Vater verfügte über eindeutige Belege. Er hatte Zugriff auf die gesichertsten genetischen Daten und – andere Quellen. Dann übergab er dieses Material der Terraner-Partei.«
    »Er tat was?« Entgeistert starrte sie ihn an. »Der Terraner-Partei? Und wie hat man dort reagiert? Ihn ausgelacht?«
    Er bewegte die Schultern, deren Muskeln sich plötzlich verkrampften. »Sie haben versucht, ihn zu ermorden.«
    Zischend blies sie den Atem zwischen den Zähnen aus. »Das wundert mich nicht, weißt du. Sie müssen ihn als eine große Gefahr betrachtet haben. Vor allen Dingen, wenn sie argwöhnten, er könnte mit seiner Behauptung tatsächlich recht haben. Aber du sagtest, sie hätten es bloß versucht …«
    Er senkte den Blick, nahm den Chip wieder in die Hand und drehte ihn hin und her. »Ganz recht. Er war mit meiner Mutter unterwegs – seiner Lebensgefährtin, verstehst du, sie hatten keinen offiziellen Ehevertrag abgeschlossen. Sie sah, wie der Mann die Waffe zog – stieß meinen Vater zur Seite und stellte sich direkt vor die Mündung der Pistole.« Geistesabwesend spielte er mit dem Chip, auf dessen bunter Oberfläche sich das Licht spiegelte. »Der Schuss, der ihm gegolten hatte, traf sie. Sie hatten Streumunition benutzt. Meine Mutter hatte nicht die geringste Chance.«
    »Und deshalb«, sagte sie nach längerem Schweigen, »führst du gegen die Terraner eine Vendetta.«
    Er zog die Stirn kraus. »Nein, das stimmt nicht.« Behutsam legte er den Chip zurück. »Was sollte eine Vendetta gegen die Terraner bezwecken? Und eine Racheaktion planen, nur weil ein Mann einem Befehl gehorchte? Vielleicht – höchstwahrscheinlich sogar – glaubte er, er würde seine Familie, seinen Clan, seinen Planeten vor irgendeinem fürchterlichen Schicksal bewahren. Seiner Denkweise nach war es vermutlich nur recht und billig, einen einzelnen Mann zu töten, wenn das der Preis wäre, um diese Bedrohung ein für alle Mal auszumerzen.«
    Er verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. »Blutrache? Anne Davis, die mich an Kindes statt annahm, mich großzog wie ihre eigenen Kinder – sie war Terranerin, und mein Onkel, ihr Lebensgefährte, war Liaden.« Er blickte hoch und lächelte halbherzig. »Wir beide, Miri, du und ich, könnten Partner sein, auch wenn du eine reinblütige Terranerin wärst; zwischen unseren Völkern gibt es nichts, was uns zu natürlichen Feinden machte. Nein. Keine Vendetta.«
    Er nahm Erobs Signum und hielt es ihr entgegen.
    »Ich finde«, fuhr er gedehnt fort, als sie ihm den Chip

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