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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Ihnen dankbar.«
    »Wirklich?« Er holte tief Luft. Ach, zur Hölle! »Der Polizeichef von Mixla behauptet, Sie hätten in der Stadt fünf Leute erschossen, darunter ein kleines Mädchen.«
    Dannys Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Das stimmt nicht. Aber vielen Dank für die Information.«
    »Ich wusste, dass er lügt«, entgegnete Charlie gereizt. »Aber was nützt das, wenn alle anderen glauben, dass er die Wahrheit sagt? Die Menschen neigen nun mal dazu, gleich immer das Schlimmste anzunehmen. Es macht halt mehr Spaß, Löwen zu jagen als Schoßkatzen.«
    Der junge Bursche deutete ein Lächeln an, ließ die Arme herunterbaumeln und entfernte sich von dem roten Wagen. »Sie sollten jetzt lieber gehen. Es könnte gefährlich werden, wenn man Sie dabei beobachtet, wie Sie mit mir sprechen. Und nochmals vielen Dank.« Er umrundete das Heck des Fahrzeugs und marschierte quer über den Parkplatz zu dem Hyatt.
    Charlie setzte sich in seinen Wagen, legte den Rückwärtsgang ein und wendete. Als er vom Parkplatz wegfuhr, blickte er in den Rückspiegel und bekam gerade noch mit, wie Danny über einen Zaun sprang und sicher wie eine Katze auf der anderen Seite landete, wo sich ein Gehweg befand.
    »Mr. Hostro?«
    »Ja, Matthew?«
    »Wenn Sie bitte kurz hierherkommen könnten, Sir … ich glaube, ich habe die Frau in einer der Dateien gefunden.«
    Justin Hostro kam hinter seinem Schreibtisch hervor und schlenderte zu seinem Sekretär, um ihm über die Schulter zu blicken.
    »Sie haben recht. Das ist sie. Ein ausgezeichnetes Foto, finden Sie nicht auch, Matthew? Miri Robertson.« Er legte seine Hand leicht auf die Schulter seines Assistenten. »Bitte drucken Sie mir eine Kopie dieser Datei aus. Ich denke, ich sollte mich zuerst gründlich informieren, ehe ich entscheide, wie ich vorgehen werde.«

12

     
     
     
    Der junge Mann in dem Alkoven war in seinem ganzen Leben noch nicht so glücklich gewesen. Da er mit einer poetischen Ader ausgestattet war, gefiel ihm das Versteckspiel; während er neben dem eingetopften Melekki-Baum saß und darauf wartete, das seine Liebste auftauchte, schwelgte er in dem Gefühl, etwas Verbotenes zu tun.
    Doch, das Leben war schön; die mit Faulenzen verbrachten Tage gingen über in leidenschaftliche Nächte voller Liebeslust, Weinseligkeit und müßigen Plaudereien. Sylvia war eine wunderschöne Frau, liebevoll, sanftmütig und freigiebig. Obendrein war sie sehr reich – aber darüber machte er sich kaum Gedanken. Seine Gefühle für sie waren nicht durch finanzielle Überlegungen beeinflusst.
    Am hinteren Eingang zum Alkoven ertönte ein Rascheln, und der junge Mann lächelte. Das entzückende Wesen wollte sich an ihn heranschleichen! Er stand von seinem Stuhl auf und drehte sich um, um Sylvia zu begrüßen.
    Die üppigen grünen Blätter, die den Eingang tarnten, teilten sich, und in den Alkoven trat ruhigen Schrittes eine Frau, die rechte Hand in der Nähe des Pistolengriffs. »Hey, Murph. Was gibt’s Neues?«
    Sein Lächeln erlosch, und seine Augen schienen aus den Höhlen treten zu wollen. »Sarge?«
    Sie wölbte die Augenbrauen, die unter ihren Stirnfransen verschwanden. »Hast du mich denn nicht erwartet? Ich hatte dir doch meine Ankunft mitgeteilt.« Sie legte den Kopf schräg und blickte ihn aus ihren grauen Augen prüfend an. »Gut siehst du aus«, stellte sie freundlich fest. »Als würde es dir an nichts fehlen. Sorgen scheinst du keine zu haben, oder? Immerhin sitzt du mit dem Rücken zur Tür.«
    »Hier gibt es mehr als einen Eingang«, erwiderte er, bemüht, die Übelkeit, die von seinem Magen aufstieg, zu unterdrücken. »Außerdem hörte ich dich kommen.«
    Sie trat ein paar Schritte weiter in den Alkoven hinein, und die Miene, die sie nun aufsetzte, kannte er von früher her. Er raffte all seinen Mut zusammen, entschlossen, den Anpfiff wie ein Soldat zu ertragen.
    »Du hast mich kommen hören, du blödes Warzenschwein, weil ich es so wollte«, schnauzte sie, während ihre Blicke zwischen seinem Gesicht und dem Teil des Foyers, den sie einsehen konnte, wenn sie über die Schulter spähte, hin und her wanderten. Und wenn ich heute nicht meinen gutherzigen Tag hätte, wärst du jetzt gar nicht mehr in der Lage, diesen Blödsinn von dir zu geben. Sie deutete auf seinen Stuhl. »Setz dich wieder hin.«
    Er setzte sich.
    Sie rückte einen anderen Stuhl so zurecht, dass sie das Foyer, Murph und den Hintereingang beobachten konnte, dann nahm sie gleichfalls Platz und legte ihre

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