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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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harten Muskeln zu bestehen und hatte offenbar kein Gramm Fett an sich.
    Sein schulterlanges blondes Haar war mit einer schwarzen Kordel im Nacken zusammengebunden. Der lockige Vollbart war parfümiert. Aus einem Literkrug trank er irgendein bräunliches Gesöff, und einen Arm hatte er besitzergreifend um die Schultern einer schlanken, dunkelhaarigen Frau gelegt, die selbst über eine beachtliche Körpergröße verfügte; jeder andere Mann außer diesem Hünen hätte neben ihr gewirkt wie ein Zwerg.
    Miri marschierte schnurstracks auf diesen blonden Gott zu, Val Con im Schlepptau; vor dem Riesen blieb sie breitbeinig stehen, stemmte die Hände in die Hüften und legte den Kopf nach hinten, um zu ihm emporspähen zu können.
    Der blonde Koloss trank den Krug leer und stellte ihn auf den Tresen zurück. Dann fiel sein Blick auf die zierliche Frau, die sich vor ihm aufgepflanzt hatte.
    »Rotschopf! Beim höchsten, kältesten, strahlendsten Gipfel der Magnetas! Beim tiefsten Höllenloch von Stimata Five! Beim …«

Ihm gingen die Worte aus, deshalb beugte er sich hinunter, umfasste Miris Taille mit seinen Pranken und warf sie in die Höhe, als sei sie eine Puppe. Sicher fing er sie wieder auf und gab ihr dann einen Kuss, der aussah, als wolle er ihr den Kopf abbeißen.
    Sie packte seinen Pferdeschwanz, riss daran und versetzte ihm mit der flachen Hand eine schallende Ohrfeige.
    »Jason! Lass mich sofort wieder runter, du zu groß geratener Zottelbär!« Abermals prügelte sie auf ihn ein, und Val Con zuckte zusammen, als er mitbekam, wie kräftig Miri zuschlug. »Ich sagte, du sollst mich sofort …«
    »Runterlassen«, beendete Jason den Satz und stellte sie mit unendlicher Behutsamkeit auf den Bartresen. »Selbstverständlich, mein kleiner Liebling. Dein Wunsch ist mir Befehl. Ach, es tut einem Mann richtig gut, dich wiederzusehen, meine Süße – aber da fehlt doch was! Barkeeper! Einen Kynak für den Sergeant, aber dalli! Halt, mach einen Doppelten draus – oder wäre dir ein Dreistöckiger lieber, mein Herzblatt?«
    »Ein einfacher Kynak genügt«, warf Miri ein, ließ sich mit überkreuzten Beinen auf den Tresen sinken und deutete mit der Hand auf Val Con. »Und einen für meinen Partner.«
    Jason richtete seine kobaltblauen Augen auf den schmächtigen Mann in dunkler Lederkleidung; er bemerkte das links am Gürtel baumelnde Pistolenhalfter, das so angebracht war, dass die Waffe blitzschnell mit der rechten Hand gezogen werden konnte. Andere Waffen sah er nicht. Der Fremde war schlank, aber er wirkte durchtrainiert und geschmeidig, und er traute ihm durchaus zu, dass er sich in einem Nahkampf zu behaupten wusste. Dieser Mann war eindeutig ein Kämpfer, und er verstand keinen Spaß. Also genau die Person, die er sich als Rückendeckung für die Rothaarige wünschte.
    Forschend blickte er in das glatte, goldfarbene Gesicht und in Augen, die in ihrer Kälte und Härte grünen Glassplittern glichen. Der Bursche ist eifersüchtig, folgerte Jason. Keine ideale Voraussetzung für einen guten Partner, aber Hauptsache, er kümmerte sich um Miri.
    »Das ist also dein Partner?«, näselte der blonde Hüne und wandte sich wieder Miri zu, die immer noch im Schneidersitz auf dem Bartresen hockte. »Komisch, ich hätte eher angenommen, er sei zu exotisch für deinen Geschmack …« Er fand, es könne nicht schaden, diesen Winzling noch ein bisschen mehr aufzustacheln – alles nur zum Wohle Miris, natürlich. Ungeduldig drehte er sich um und donnerte: »Barkeeper! Ah, da kommt ja dein Kynak, meine Hübsche …«
    Der Barmann drückte Miri ein Glas in die Hand und hielt das zweite Val Con entgegen; der nahm es, blickte argwöhnisch in die dunkle Brühe und wagte es dann, einen kleinen Schluck zu trinken. Es gelang ihm nicht ganz, den Schauder zu unterdrücken, der ihn danach überlief.
    Miri lachte. »Kynak musst du so trinken«, klärte sie ihn auf und demonstrierte es ihm, indem sie ihr Glas an die Lippen setzte und ein Viertel des Inhalts in einem Zug hinunterkippte. »Du darfst ihn nicht schmecken, bei allem, was dir heilig ist! Es bringt dich glatt um!«
    »Dieser Effekt könnte so oder so eintreten!«, versetzte er schief grinsend. »Wie gut brennt das Zeug eigentlich?«
    Sie lachte wieder. Dann drehte sie sich um und streckte einer Frau, die sich ihr näherte, beide Hände entgegen.
    Nach terranischen Maßstäben war sie klein und vom Körperbau her glich sie einer Bulldogge. Ihr pechschwarzes Haar war superkurz getrimmt,

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