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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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und in dem eher unscheinbaren, rotwangigen Gesicht funkelten blaue, intelligent dreinblickende Augen. Sie machte einen bodenständigen, äußerst tüchtigen Eindruck. Mit strahlendem Lächeln ergriff sie Miris Hände, beugte sich vor und küsste sie zärtlich auf den Mund.
    Miri erwiderte den Kuss mit offenkundigem Vergnügen, und als die Frau sich dann umwandte, hielt sie eine ihrer Hände fest.
    »Zäher Bursche, das ist Suzuki. Commander der Gierfalken und meine Freundin.« Mit einem lässigen Wedeln der Hand deutete sie auf den blonden Recken. »Und das ist Jase.«
    »Was bist du doch für ein grausames kleines Bist, meine Hübsche«, rief der Koloss. »Hast du denn gar kein Herz? Wenn ich daran denke, wie viele schlaflose Nächte ich ohne dich verbracht habe …«
    »Fragt sich nur, wieso du in diesen Nächten nicht geschlafen hast – weil du vielleicht Wache schieben musstest?« Miri wandte sich wieder an die Frau. »Warum gibst du dich überhaupt mit ihm ab?«
    Suzuki tat so, als dächte sie darüber nach. »Ich glaube«, erklärte sie schließlich mit erstaunlich sanfter Stimme, die jedoch den sie umgebenden Lärm übertönte, »es muss an seinem Bart liegen. Wie liebevoll er ihn pflegt! Er verbringt Stunden damit, ihn zu bürsten und zu parfümieren! Selbst mitten in einem Gefecht spielt er gelegentlich mit seinen Bartlocken, ich hab’s selbst gesehen. Doch, ja.« Sie nickte energisch. »Ich denke, ich habe mich wirklich in seinen Bart verliebt. Aber«, fügte sie hinzu, als verlange es die Unparteilichkeit, jeden Aspekt zu berücksichtigen, »sein Schnarchen gefällt mir auch. Erinnerst du dich noch an diesen Einsatz im Grenzgebiet, Rotschopf war es nicht Sintathic? –, als wir des Nachts keine Wachen aufzustellen brauchten, weil die wilden Tiere sich so vor Jasons Schnarchen fürchteten, dass sie um unser Camp einen riesengroßen Bogen machten?«
    Die meisten aus der Gruppe, die sie umringten, fingen an zu lachen; Jason barg seinen massigen Kopf in den Händen und stöhnte in gespielter Verzweiflung.
    Ein paar Leute, die in Val Cons Nähe standen, stimmten in die Heiterkeit ein, und es klang so echt, dass er sich ein wenig entspannte und sich nicht länger wünschte, sein Messer in diesen blonden Gott hineinzustoßen. Er gestand sich ein, dass Suzuki ihm sympathisch war. Es wäre tatsächlich eine Ehre, in einer Truppe zu dienen, die unter ihrem Kommando stand.
    Er rückte näher an den Bartresen heran, setzte das Glas mit dem scheußlich schmeckenden Zeug ab und merkte plötzlich, dass sich jemand so dicht an ihn herandrängte, dass er zwischen dieser Person und der Theke eingekeilt war. Trotz der Enge drehte er sich um und blickte die Frau, die mit ihm auf Tuchfühlung ging, missbilligend an.
    Sie grinste; eine durchschnittlich große Terranerin mit Muskeln wie ein Gewichtheber, an jeder Hüfte eine Schusswaffe und aus dem rechten Stiefelschaft lugte der Griff eines Überlebensmessers. Die Kordeln, mit denen ihr Hemd zusammengeschnürt war, spannten sich über dem üppigen Busen. Ihr Grinsen zog sich in die Breite, und mit einer feisten Hand streichelte sie seinen Arm.
    »Da hast du aber einen verdammt niedlichen Jungen aufgegabelt, Sergeant!«, rief sie über seinen Kopf hinweg Miri zu. »Ein hübsches kleines Spielzeug. Sollen wir um ihn kämpfen?«
    Miri lachte und kippte das nächste Viertel ihres Kynak herunter. »Kommt gar nicht infrage. Finger weg von meinem Partner, Polesta!«
    »Komm schon, Sergeant, du kennst mich doch. Es wird ein fairer Kampfeiner von der Art, die man später in Balladen besingt, egal, wer die Beute kriegt. Lässt du dir etwa die Chance entgehen, dich mit mir in einem ehrlichen Fight zu messen?«
    »Ja, darauf kann ich gut verzichten. Wo steckt eigentlich dein Partner? Du bist ja besoffen.«
    Val Con witterte eine Möglichkeit zu entkommen und drehte sich vorsichtig von der aufdringlichen Frau weg. Doch Polesta, ob betrunken oder nüchtern, war auf der Hut und blockierte seinen Fluchtweg mit einem lässigen Schwung ihrer ausladenden Hüfte.
    »Der Sergeant weigert sich, mit mir zu kämpfen?«, vergewisserte sie sich. Die Frage hatte den Beiklang eines gut eingeschliffenen Rituals. Voller Spannung wartete Val Con auf Miris Antwort.
    »Endlich hast du’s kapiert!«, entgegnete sie mit übertriebener Bewunderung. Mit gesenkter Stimme, in den sie einen stahlharten Unterton legte, fuhr sie fort: »Hau ab, Polesta. Ich kämpfe nicht mit Betrunkenen, und ich kämpfe auch nicht

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