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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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lassen wir zurück. Wenn wir uns unter eine Gruppe von Leuten mischen können, die die Sperre passiert, haben wir eine Chance, ein bisschen Verwirrung zu stiften und durchgeschleust zu werden.«
    Sie lachte und bog mit dem Wagen nach links ab; kurz darauf schwenkte sie nach rechts, und sie gelangten wieder auf eine Straße, die zum Shuttlehafen führte.
    »Wir haben zwar keinen Plan, Schwester, aber dafür haben wir Mumm!« Am Straßenrand hielt sie an, stellte den Motor ab und grinste. »Auf geht’s, wir stürmen das Tor!«

14

     
     
     
    Auf der Straße wirkte die Situation noch vertrackter als vom Wagen aus gesehen. Miri war sich zu fünfundneunzig Prozent sicher, dass sie es nicht schaffen würden, den Kontrollpunkt zu passieren, selbst wenn es ihnen gelänge, ein fürchterliches Chaos auszulösen. Sie gab sich nicht die Mühe, ihren Gefährten nach den offiziellen Daten zu fragen.
    Von sich aus sagte er nichts darüber, wie ihre Chancen stünden; er stand nur neben ihr in dem schattigen Winkel, in dem sie sich postiert hatten, um die Vorgänge am Kontrollpunkt zu beobachten, und sah schweigend zu, wie die Wachposten vorgingen.
    Nach einer Weile spürte sie, wie er sich bewegte. »Lass uns was trinken gehen.«
    Sie drehte sich zu ihm um, doch im Dunkeln konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. »Das scheint mir ohnehin das Einzige zu sein, was wir im Moment tun können«, pflichtete sie ihm bei. »Es dürfen ruhig auch zwei oder drei Drinks sein. Danach gehen wir zurück und versuchen, uns mit Gewalt Einlass zu verschaffen. Wenn wir gut abgefüllt sind, tut es nicht so weh, wenn wir erschossen werden.«
    Als er geschmeidig aus dem Schatten heraustrat, hörte sie, wie er leise lachte. »Dir mangelt es an Glauben, Miri.«
    »Ich glaube an gar nichts«, erwiderte sie, während sie zu ihm aufschloss. »Keiner aus meiner Familie war besonders religiös eingestellt. Sag mal, wollen wir wirklich eine Kynak pause einlegen, obwohl die Cops und die Juntavas in jeder Richtung höchstens acht Sekunden von uns entfernt sind?«
    Er bog in eine schmale Gasse ein, an deren hinterem Ende bunte Neonreklamen billigen Fusel und viel Lärm versprachen.
    »Warum nicht?«
    Oder hast du eine bessere Idee?, übersetzte sie in Gedanken.
    Sie hatte keine, also beschränkte sie sich darauf, ihm zu folgen.
    In der dritten Bar ging es am lautesten zu; sie quoll beinahe über vor Männern und Frauen in Lederkluft und anderer Arbeitskleidung. Dieses Lokal war für sie das ideale Versteck, obwohl für zwei weitere Personen, auch wenn sie noch so klein waren, kaum noch Platz zu sein schien.
    An der Tür zögerte Val Con und nahm die Szene in Augenschein; Miri stand neben ihm und ließ den Blick abwesend über die Menge schweifen. Plötzlich erstarrte sie; sofort sah er ihr ins Gesicht und forschte nach dem Grund für ihre jähe Reaktion.
    Aber dann grinste sie entspannt, beugte sich ein wenig nach vorn und blinzelte gegen den dichten Qualm in der Spelunke an. Einen Moment später wandte sie sich, immer noch grinsend, an Val Con.
    »Zäher Bursche, du bist ein Genie! Lass uns reingehen!« Sie wollte losmarschieren, doch er nahm ihre Hand und hielt sie fest.
    »Was ist los?«
    »Ein Teil der Meute da drin sind die Gierfalken – meine alte Einheit.« Die Aufregung, die in ihrer Stimme mitschwang, war unverkennbar. Sie entzog ihm ihre Hand. »Na, komm schon, zäher Bursche!«
    Er blieb ihr dicht auf den Fersen, aus Angst, er könnte sie in den dicht an dicht gepressten Leibern und dem Qualm verlieren, während sie sich mal geschickt durch die Menge schlängelte, mal mit Ellenbogen durch die Masse pflügte. Sie bewegte sich mit der Energie eines Menschen, der ein Ziel vor sich sieht.

Wohin sie genau steuerte, vermochte Val Con nicht zu erkennen. Er war nur froh, dass er sie im Blickfeld behielt, und schob sich wieder an ihre linke Schulter, als eine wahre Mauer aus Körpern ihr den Weg blockierte.
    Die Blockade löste sich auf, und sie drängelte und rempelte sich weiter; es gelang ihm, an ihrer Seite zu bleiben, als sie endlich die Mitte des Raums erreichten.
    Dort herrschte weniger Gedränge, doch der riesigste Terraner, den Val Con je gesehen hatte, nahm einen großen Teil des verfügbaren Platzes ein. Der Mann war mindestens acht Fuß groß und seine Schultern waren sogar noch breiter als Edgers Rückenpanzer; sein gewaltiger Brustkasten verriet, dass er von einem Planeten mit einer sauerstoffarmen Atmosphäre stammte. Er schien nur aus

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