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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Seine Ziele. Seine Opfer.
    Dieses Programm wertete aus, mit welcher Effektivität er tötete; aber nach Beendigung des Trainings hätte es sich nicht wieder einschalten dürfen.
    Trotzdem beurteilte es seinen letzten Kampf.
    Der Schuss traf den Mann ins Auge. Das galt als überaus effizient. Die Schultern eines am Boden kriechenden Mannes schützen sein Herz und die Lunge, und ein Treffer in die Wirbelsäule ist unwahrscheinlich.
    Er sah die Frau, die eine halb gebückte Stellung einnahm. Ein geglückter Treffer, beinahe mitten in die Brust, ein wenig nach links versetzt. Selbst wenn es kein tödlicher Schuss war, so wäre sie doch für die Dauer des Kampfes außer Gefecht gesetzt.
    Jetzt konzentrierte sich die Taxierung auf ihn selbst. Er sah jeden einzelnen der Schüsse, die er abgefeuert hatte, um Miri und sich selbst zu retten, blickte auf die vielen Toten, die kurz zuvor noch sehr lebhaft agiert hatten. Die meisten seiner Schüsse waren Volltreffer gewesen, er war kaum irgendwelche Risiken eingegangen. Überall Leichen. Blut auf dem Boden, an den Wänden der Gebäude. Der Messerwurf auf den verdeckten Angreifer wurde als exzellent eingestuft. Alles nur Bestnoten; unter normalen Umständen hätten der Mann und die Frau erschossen werden müssen.
    Nein! Das war Miri!
    Erbarmungslos spulte sich die Einsatz-Kritik weiter ab, trieb Val Con immer weiter in die Vergangenheit hinein.
    Der Gang zum Kontrollraum brachte Miri einige Erkenntnisse. Zum einen fühlte sich ihr Hemd unglaublich angenehm auf der Haut an – es war weich, bequem und erzeugte geradezu erotische Impulse.
    Zum anderen vergegenwärtigte sie sich zum ersten Mal, wie gigantisch Edgers Schiff war. Sie hatte einen Raum durchquert, der von einem Swimmingpool dominiert wurde, der schon einem Badeteich glich und von ausgedehnten Rasenflächen umgeben war. Ein anderer Raum war wie ein riesiges Schlafzimmer eingerichtet.
    Drittens war sie zu der Überzeugung gelangt, dass die eigenartigen Effekte – das Farbenspiel sowie das Schwanken und Verschwimmen von Konturen – real waren. Diese Phänomene hatten wenig mit den Sinnestäuschungen gemein, die sie erlebt hatte, als sie vor etlichen Jahren Halluzinogene genommen hatte; und sie waren völlig anders als die Hirngespinste, die sie gequält hatten, als sie von einer vergifteten Speerspitze verwundet worden war.
    Seit sie diese Gewissheit hatte, fühlte sie sich gleich viel besser. Beschwingten Schrittes betrat sie den Kontrollraum – und blieb jählings stehen.
    Val Con saß nicht an der Steuerkonsole.
    Sie bemühte sich, die seltsamen Farbmuster auf dem Boden und an den Wänden zu ignorieren, die merkwürdigen Regenbögen, die aus dem Kristall herauszufließen schienen, der mitten an der … Bei dem ständigen Wechsel von Schattierungen und Umrissen fiel es ihr schwer, Dinge richtig einzuordnen. Abermals blickte sie sich in dem Raum um.
    Und dann entdeckte sie ihn. Er lag auf einer der übergroßen Bänke, aber er machte nicht den Eindruck, als ob er sich ausruhte. Im Gegenteil, er sah krank aus, als hätte er einen spastischen Anfall. Die Muskeln waren angespannt, das Gesicht hatte er zu einer Grimasse verzogen und die Augen fest zugekniffen.
    Langsam näherte sich Miri der ausgestreckten Gestalt und blieb stirnrunzelnd vor der Bank stehen. Ihr fiel auf, dass Val Con die Hände zu Fäusten geballt hatte. Alles deutete auf einen Starrkrampf hin, aber zu ihrer Erleichterung merkte sie, dass er atmete.
    »Hey, zäher Bursche!«
    Keine Reaktion.
    »Antworte mir!«, rief sie mit lauter Stimme.
    Nichts.
    Sie legte eine Hand auf seine Schulter. »Komm schon, zäher Bursche, wach auf. Es ist wichtig!« Sie schüttelte ihn, anfangs leicht, dann immer heftiger.
    »Zäher Bursche! Aufstehen!« Selbst ihr Kommandoton bewirkte nichts, und das fand sie bedenklich.
    Er schwitzte stark; seine widerspenstige Haarlocke klebte an der feuchten Stirn, das Gesicht hatte eine stumpfe Farbe angenommen.
    Miri biss sich auf die Lippe und fühlte an seinem Handgelenk nach dem Puls. Er schlug kräftig und regelmäßig, aber viel zu schnell. Im Augenblick war das noch nicht besorgniserregend, doch wenn Val Con sich nicht bald von diesem Zustand erholte, konnte das schlimme Folgen haben.
    Sie zerrte an seinem Arm und brachte ihn dann in eine sitzende Position. Gespannt wartete sie darauf, dass er reagierte.
    Doch es trat nicht die geringste Veränderung ein.
    »Val Con!«, brüllte sie mit schneidender Stimme. »Val Con!«
    Er rührte

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