Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
Vom Netzwerk:
Hause? Er schloss die Augen und versuchte, sich diesen Ort vorzustellen; aber die gruseligen Effekte beeinträchtigten sein Gedächtnis.
    Shan?, dachte er in einem Anflug von Verzweiflung. Nova?
    Aber er konnte sich die Gesichter seiner Verwandten nicht vorstellen.
    Edger? An diese Person konnte er sich problemlos erinnern, bis hin zu der markerschütternden dröhnenden Stimme. Diese Erinnerung löste eine Kette von Assoziationen aus, die mit seinem Aufenthalt im Middle-River-Clan zusammenhingen …
    Ich will nach Hause zurück, dachte er. Endlich wieder Ruhe finden. Ich möchte nur noch daheim sein und für den Clan Musik machen …
    Aber als er die Chora gespielt hatte, waren diese Kalkulationen auf ihn eingedrungen – die Schleife hatte ihm gezeigt, dass seine Überlebenschancen sich dramatisch verringerten, je länger er auf der Omnichora musizierte. Und nun bombardierte die Schleife ihn abermals mit Daten, die abwechselnd durch seinen Kopf tanzten und wieder verschwanden; hinzu kam ein allgemeines Gefühl der Unwirklichkeit, das ihm zu schaffen machte …
    Er saß am Kartentisch und zwang sich dazu, logisch nachzudenken. Die eigentümlichen Effekte, die er beobachtete, glichen keinen der Vergiftungssymptomen, die er kannte. Und während seines Trainings hatte man ihm beigebracht, die Auswirkungen etlicher Toxine zu identifizieren. Was er jetzt erlebte, glich eher einem psychedelischen Gemütszustand. Deshalb schloss er eine Nebenwirkung durch irgendwelche Substanzen aus, die in der Luft schwebten oder sonstwie in seinen Organismus gelangten.
    Es musste an dem Raumschiffantrieb liegen – jedenfalls hoffte er es.
    Sanft massierte er sein Handgelenk und wunderte sich über das intensive Lustgefühl, das er dabei empfand. Er schloss die Augen.
    CEM:.2.
    Nichts Besonderes. Außer dass die Schleife gar keinen Anlass hatte, seine Chancen für eine Erfolgreiche Mission zu berechnen, da er sich auf keiner Mission befand. Zurzeit verhielt er sich inaktiv.
    Musik. Edger hatte gesagt, an Bord des Schiffs befänden sich Musikinstrumente. Bei den Göttern, jetzt hätte ich Lust, auf einer Chora zu musizieren!, dachte er.
    Das Display in seinem Kopf senkte die CEM-Anzeige sofort auf.1.
    Es ergab nicht den geringsten Sinn. Oder steckte doch mehr dahinter?
    Angenommen, die Schleife spielte nicht verrückt, sondern kalkulierte tatsächlich die Chancen für eine Erfolgreiche Mission aus …
    Wieso sollte das Musizieren auf einer Omnichora ihn dann gefährden? Er musste sich entspannen; er brauchte Schlaf, Erholung, die Möglichkeit, seine überstrapazierten Reflexe zu lockern. Früher hatte das Spiel auf der Chora ihm immer geholfen, frische Kräfte zu tanken.
    Wenn der Platz ausreichte – und auf einem Raumschiff dieser Größe musste es genügend Platz geben –, konnte er mit L’apeleka beginnen.
    Er schüttelte den Kopf. Um diese Disziplin der Clutch-Turtles auszuüben, musste man innerlich gefasst sein. In seiner freien Zeit zwischen den einzelnen Missionen hatte er sich intensiv mit L’apeleka beschäftigt und war im Alleingang – ohne einen Partner – bis zum Fünften Portal vorgedrungen. Und nie hatte er sich lebendiger gefühlt, als bei diesen Gelegenheiten.
    Ich muss wirklich nach Hause zurück, sagte er sich.
    Aber diese nostalgische Stimmung brachte ihn auch nicht weiter. Die Lichtblitze hinter seinen Augen zeigten einen neuen CPÜ-Wert an, eine Zahl, die er nicht akzeptieren wollte.
    Seine Chance, die nächsten dreißig Tage zu überleben, lag bei nur ‚09.
    »Nur bei wachem Verstand vermag man die Informationen der Überlebensschleife effektiv zu nutzen«, erinnerte er sich.
    Wenn er sich doch nur entspannen könnte! Er war sich sicher, dass die Daten dann günstiger ausfallen würden.
    Eine Wand funkelte in einem goldenen Glanz, der sich in gelbe, mit orangeroten Flecken durchsetzten Streifen verwandelte. Dieselbe Wand leuchtete tiefrot auf, als der Fußboden plötzlich von einem grünen Schleier überhaucht wurde. Und die Konturen seiner Hand verschwammen noch mehr.
    Wie gut, dass Miri jetzt nicht hier ist, dachte er.
    Im Augenblick fühlte er sich nicht in der Lage, geduldig auf ihre Fragen einzugehen und ihr seine Aufmerksamkeit zu widmen. Doch er war froh, dass er sie aus dem Territorium der Juntavas herausgebracht hatte, denn wenn sie Volmer erreichten, hatte sie eine reelle Chance zu überleben. Er bereute es nicht, sie von den Söldnern zurückgeholt zu haben.
    Aber warum hatte er so gehandelt? Im

Weitere Kostenlose Bücher