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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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damit Jessica ihm sagen konnte, ob der Mann, den sie dort festhielten, Bell war. Weiter dachte er in jenen Augenblicken nicht - und vor allem war ihm selbst nicht klar, wie er sich verhalten würde, wenn sich bestätigte, dass dies der Mann war, der seine Frau und seine kleine Tochter umgebracht hatte.
    Die Frauen beklagten sich nicht über das anstrengende Tempo, aber als die Sonne unterging, ließ Cole die kleine Gruppe anhalten, und sie schlugen an einem klaren Bach ihr Lager auf. Daniel beharrte darauf, die Reise fortzusetzen, aber Cole lehnte es entschieden ab.
    Während Grace und Jessica das Essen auspackten, das Cole in der Stadt besorgt hatte, schritt Daniel ungeduldig vor dem Lagerfeuer auf und ab.
    »Wir sollten weiterreiten«, sagte er. »Der Mond scheint heute hell genug.«
    Cole schüttelte den Kopf. »Sieh dir Grace und Jessie an«, widersprach er. »Sie können sich kaum noch auf den Beinen halten. Und den Pferden ergeht es auch nicht sehr viel besser.«
    »Aber wir könnten ...«
    Cole ließ ihn nicht ausreden. »Wir wollen doch eine lebende Zeugin nach Blackwater bringen, Daniel, keine tote.«
    Das brachte ihn wieder zur Besinnung. »Ja, du hast Recht.«
    Während er Cole half, die Pferde zu versorgen, schaute er sich mehrfach nach Grace und Jessica um. Beide waren von Kopf bis Fuß mit Staub bedeckt und sahen so aus, als ob sie nicht mehr in der Lage wären, auch nur einen einzigen Schritt zu tun.
    »Vielleicht hätte ich ein bisschen rücksichtsvoller sein sollen«, gab er zu.
    Cole war in Gedanken bereits beim nächsten Tag. »Hast du dem Sheriff in Blackwater telegrafiert?«
    »Ja, aber er hat nicht geantwortet. Das beunruhigt mich.«
    »Morgen Nachmittag sind wir da, und dann ist dies alles vielleicht endlich ausgestanden.«
    »Das glaube ich nicht«, murmelte Daniel. »Solange wir Rebecca und den Anführer nicht haben, ist es noch nicht vorbei.«
    »Glaubst du, dass der Mann, den sie dort festhalten, Bell ist?«
    »Jessica hat ihn gesehen und sagte, er habe ich umgewandt, als der Anführer seinen Namen rief. Da er keiner der vier Männer im Saloon war, kann er nur Bell sein.«
    »Bell könnte aber auch bei Rebecca sein.«
    »Nein, weil sie sich auf jeden Fall mit dem verbünden würde, der die ganze Sache leitet. Sie würde sich bestimmt nicht mit einem ganz gewöhnlichen Banditen abgeben.«
    »Das ist schon möglich, aber verlass dich lieber nicht darauf. «
    Mehrere Minuten verstrichen schweigend, als Daniel die Sättel zum Lager hinübertrug und Cole die Pferde striegelte.
    »Daniel?«, fragte Cole dann. »Ich habe nachgedacht.«
    »Ja?«
    »Wenn Jessica dir bestätigt, dass es Bell ist, wirst du doch hoffentlich nichts tun, was du nachher bereuen müsstest, nicht?«
    »Was würdest du denn tun, wenn du wüsstest, dass er deine Frau und deine Tochter umgebracht hat?«
    Cole dachte lange darüber nach, bevor er antwortete. »Ich weiß es nicht«, erwiderte er ehrlich.
    »Ich auch nicht. Ich werde es erst wissen, wenn ich vor ihm stehe.«
    »Wenn du ihn tötest, werden sie dich einsperren oder sogar aufhängen.«
    »Das weiß ich.«
    »Weißt du, was noch schlimmer ist, als aufgehängt zu werden?«
    »Vieles ist noch schlimmer, als aufgehängt zu werden.«
    »In einer Zelle zu sitzen und zu wissen, dass deinetwegen zwei Mitglieder der Bande ungeschoren davongekommen sind.«
    »Du würdest sie schon kriegen.«
    Cole hielt es nicht für nötig, darauf einzugehen. »Und Grace?«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie ich darüber denken soll. Sie hat mich ... überrumpelt.«
    »Dieses Gefühl kenne ich«, gestand Cole.
    »Du meinst Jessica?«
    »Bin ich so durchschaubar?«
    »Nein, aber sie«, antwortete Daniel. »Oft schaut sie dich an, als überlegte sie, ob sie dich erschießen soll.«
    Cole grinste. »Siehst du, das ist Liebe!«
    »Wie kannst du dir so sicher sein? Jeder, der dich kennt, will dich erschießen.« »Ich werde sie heiraten.«
    »Ist sie damit einverstanden?«
    »Nein.«
    Daniel lachte und war erstaunt, wie gut es tat, sich für eine kurze Weile zu entspannen. »Wie willst du sie dann dazu bringen, dass sie dich heiratet?«
    Cole lächelte. »Mit Waffengewalt, wenn es nicht anders geht.«
    »Komisch, aber ich glaube, das möchte ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Gut«, sagte Cole. »Denn deine Anwesenheit wird erforderlich sein.«
    »Wieso?«
    »Wer soll denn sonst die Waffe halten?« Beide lachten.
    Grace drehte sich lächelnd zu Daniel um. Sie und Jessica saßen

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