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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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Geste der Verachtung vor. Ihr goldblondes Haar war im Nacken zu einem strengen Knoten aufgesteckt, was die Schönheit jeder anderen Frau beeinträchtigt hätte, aber die ihre höchstens unterstrich. Eine solche Perfektion musste jedem Mann den Atem rauben. Sie wusste, welchen Effekt sie auf ihn hatte, denn sie warf ihm einen ungeduldigen Blick zu, der eindeutig besagte, er solle aufhören, sie anzustarren, und erledigen, wozu er hergekommen war. Da es offenbar nichts Neues für sie war, bewundernde Blicke auf sich zu ziehen, hatte sie eine gelangweilte, unnahbare Miene aufgesetzt.
    Die Letzte der drei war sehr verführerisch. Ihr zimtfarbenes Haar war ebenfalls aufgesteckt, aber mehrere widerspenstige Strähnen hatten sich gelöst und umrahmten in sanften Wellen ihr Gesicht. Ihr Stirnrunzeln lenkte den Blick auf die zahlreichen Sommersprossen auf ihrer Nase, und ihre mandelförmigen dunklen Augen blickten ihn so durchdringend an, als ob sie ihn durchbohren wollten. Sie trug ein Kleid, dessen lavendelfarbener Ton bereits stark verblasst war, und ihre aufgerollten Ärmel ließen darauf schließen, dass sie bei irgendeiner Arbeit gestört worden war, als der Sheriff sie abgeholt hatte. Ihr Blick war beunruhigend ... Cole nahm hinter diesem eindringlichen Blick eine ungestüme Leidenschaft wahr, die nicht leicht zu stillen war ... was ihn sogar noch mehr entnervte.
    Auf ihrem Schoß saß ein kleiner Junge mit lockigem blondem Haar, der neugierig, aber keineswegs bestürzt über diese jähe Wende in seinem Leben zu sein schien.
    Sie alle waren kurz davor zu explodieren. Die Feindseligkeit, die diese Frauen ausstrahlten, hätte einen weniger charakterstarken Mann als Cole ganz sicher in die Flucht getrieben. Wenn Blicke töten könnten, dachte er, würden diese drei Schönheiten inzwischen Erde auf mein Grab werfen. Ihre blassen Gesichter bewiesen, dass sie sich nicht wohl fühlten, und er vermutete, dass sie auch verängstigt waren. Das tat ihm Leid.
    Kopfschüttelnd trat er vor und steckte den Schlüssel in das Schloss. Doch kaum hatte er einen Schritt getan, wandte sich der kleine Junge ab und verbarg das Gesicht am Busen seiner Mutter.
    Während er die Tür aufschloss, sagte Cole: »Ich bedaure diese Unannehmlichkeiten aufrichtig, meine Damen. Ich weiß, dass Sie lieber zu Hause wären.«
    Die blonde Frau erhob sich als Erste. Die beiden anderen folgten ihrem Beispiel.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie.
    »Cole Clayborne. Marshal Clayborne.«
    »Sind Sie der Beamte, der die Ermittlung leitet?«
    Cole schüttelte den Kopf. »Nein, Ma’am. Das ist Marshal Ryan.«
    »Ist ihm bewusst, dass der Sheriff dieser Stadt ein kompletter Narr ist?«
    Die Frage entlockte Cole ein Lächeln. »Das hat er inzwischen auch schon eingesehen, Ma’am.«
    Seine Aufrichtigkeit ließ ihren Zorn etwas verrauchen. »Dann haben also weder Sie noch Marshal Ryan den Befehl gegeben, uns wie gewöhnliche Verbrecher einzusperren?«
    »Nein, keiner von uns hat diesen Befehl gegeben.«
    »Sheriff Sloan ist machthungrig und dumm. Das ist eine gefährliche Mischung«, murmelte sie. Sie schaute sich nach den beiden anderen Frauen um und nickte dann. »Nun gut. Wir werden unseren Zorn für den Sheriff aufbewahren. Erlauben Sie mir, mich vorzustellen, Marshal Clayborne. Mein Name ist Rebecca James, und ich wurde rüde von Sheriff Sloan aus meinem Krankenbett geholt. Er machte im Foyer eine ziemliche Szene, und ich habe mich furchtbar geschämt und danach sehr, sehr schlecht gefühlt. Die reizende Dame zu meiner Linken ist Grace Winthrop. Sie ist den ganzen weiten Weg aus England hergekommen, um unser wundervolles Land zu sehen. Und was tun die Leute hier, um ihre Gastfreundschaft zu zeigen? Sie sperren sie ins Gefängnis!«
    Sie begann sich wieder aufzuregen. »Miss James, wenn Sie sich bitte beruhigen würden ...«
    Sie schnitt ihm das Wort mit einer Handbewegung ab. »Und nun möchte ich Ihnen Jessica Summers und ihren Sohn Caleb vorstellen. Sie wollte ihr Baby gerade füttern, als sie aus ihrem Heim gezerrt und hierher geschleppt wurde.«
    »Ich bin sicher, dass sie weder gezerrt noch geschleppt wurde«, widersprach er, obwohl er Sloan eine solche Dummheit durchaus zutraute. »Wie ich schon sagte, es tut mir aufrichtig Leid, dass Sie diese Unannehmlichkeiten ertragen mussten.«
    »Unannehmlichkeiten? Es war eine Unverschämtheit!«, rief Rebecca.
    Grace Winthrop und Jessica Summers nickten zustimmend.
    Für Cole war offensichtlich, dass Rebecca für die

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