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Legend - Fallender Himmel

Titel: Legend - Fallender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu
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die Taille hinunterrinnt. Ich sehe nach unten.
    Eine Stichwunde. Nur ein gezacktes Messer hätte meine Haut auf diese Weise aufreißen können. Ich kneife meine Augen zu Schlitzen zusammen und starre Kaede an. In einem Skiz-Kampf sind keine Waffen erlaubt ... aber das hier ist wohl kaum die Art Kampf, bei dem das Publikum Wert auf die Einhaltung der Regeln legt.
    Der Schmerz macht mich benommen und wütend. Keine Regeln? Bitte schön.
    Als Kaede mich das nächste Mal angreift, springe ich zur Seite und greife nach ihrem Arm. Mit einem einzigen Ruck verdrehe ich ihn so weit, dass er bricht. Sie brüllt auf vor Schmerzen. Als sie versucht, sich loszureißen, drehe ich ihr den gebrochenen Arm auf den Rücken, bis ich sehe, dass ihr alles Blut aus dem Gesicht weicht. Ein Messer rutscht aus ihrem Tanktop und fällt klirrend zu Boden. (Eine gezahnte Klinge, ganz wie ich vermutet hatte. Kaede ist kein gewöhnliches Straßenmädchen. Sie ist in der Lage, an eine hochwertige Waffe wie diese zu kommen - was bedeutet, dass sie womöglich in derselben Branche tätig ist wie Day. Wenn ich nicht undercover wäre, würde ich sie auf der Stelle verhaften und zum Verhör mitnehmen.) Meine Wunde brennt, aber ich beiße die Zähne zusammen und halte ihren Arm weiter fest.
    Nach einer Weile fängt Kaede an, wie wahnsinnig mit ihrer anderen Hand auf mich einzuprügeln. Ich lasse sie los. Sie bricht zusammen und landet auf den Knien und ihrem unverletzten Arm. Die Menge rastet aus. Ich drücke mir, so fest ich kann, die Hand in die Seite, und als ich einen Blick in die Runde werfe, sehe ich, wie allerorten Geld den Besitzer wechselt. Zwei Männer helfen Kaede aus dem Ring (sie wirft mir einen letzten hasserfüllten Blick zu, bevor sie sich abwendet), während die restlichen Zuschauer wieder ihren Sprechchor anstimmen.
    »Wählen! Wählen! Wählen!«
    Vielleicht ist es der Schmerz, der mir die Sinne raubt und mich leichtsinnig werden lässt. Ich kann meine Wut nicht länger unterdrücken. Wortlos drehe ich mich um, krempele meine Ärmel wieder herunter und schlage meinen Kragen hoch. Dann verlasse ich den Ring und bahne mir einen Weg durch die Menge.
    Das Geschrei der Zuschauer verändert sich. Buhrufe werden laut. Einen Moment lang bin ich versucht, mein Mikrofon anzuschnalzen und Thomas zu bitten, einen Trupp Soldaten herzuschicken, doch ich tue es nicht. Ich habe mir geschworen, nur nach Hilfe zu rufen, wenn ich absolut keine andere Wahl habe, und ich werde meine Tarnung bestimmt nicht wegen einer lächerlichen Straßenprügelei auffliegen lassen.
    Als ich es endlich aus dem Gebäude geschafft habe, wage ich einen Blick zurück. Ein halbes Dutzend Zuschauer folgt mir und die meisten von ihnen sehen ernsthaft erbost aus. Das sind die, die gewettet haben, die, denen es am wichtigsten ist. Ich ignoriere sie und gehe einfach weiter.
    »Komm sofort zurück!«, schreit einer von ihnen. »Du kannst nicht einfach so abhauen!«
    Ich fange an zu rennen. Diese verdammte Stichwunde! Ich erreiche einen großen Müllcontainer, schwinge mich mit einem Satz nach oben und will als Nächstes auf ein Fensterbrett im zweiten Stock springen. Wenn ich schnell genug klettere, werden sie mich nicht kriegen. Ich stoße mich mit aller Kraft ab und bekomme mit einer Hand das Fensterbrett zu fassen.
    Aber die Wunde hat mich langsam gemacht. Jemand packt mein Bein und reißt daran. Ich kann mich nicht mehr halten, schramme an der Hauswand entlang und stürze zu Boden. Dabei schlage ich mir so hart den Kopf an, dass ich Sternchen sehe. Dann sind sie über mir, sie zerren mich auf die Füße und zurück in Richtung der brüllenden Menge. Mit aller Macht versuche ich, einen klaren Kopf zu bekommen. Vor meinen Augen explodieren kleine Punkte. Ich versuche, mein Mikrofon anzuschnalzen, aber meine Zunge ist zu schwer und fühlt sich an wie mit Sand bedeckt. Thomas , will ich sagen, aber über meine Lippen kommt »Metias«. Blind strecke ich die Hand nach meinem Bruder aus, bis mir wieder einfällt, dass er nicht mehr da ist, um sie zu halten.
    Plötzlich höre ich einen Knall, gefolgt von Schreien, und im nächsten Moment lassen sie mich los. Ich stürze zu Boden. Ich versuche, mich aufzurappeln, strauchele jedoch und falle gleich wieder hin. Wo kommt plötzlich all dieser Staub her? Ich kneife die Augen zusammen und versuche, etwas zu sehen. Ich höre noch immer den Lärm und das Fußgetrappel der Zuschauer. Irgendjemand muss eine Staubbombe gezündet haben.
    Dann ist

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