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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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dumpfes Dröhnen aus tausend Kehlen, dann salutierten die Soldaten und fingen an, sich in Einheiten aufzuteilen. Der Mann beobachtete sie für einen Moment, dann drehte er sich um und zog Eli an seiner Kette hinter sich in die Festung.
    »Lasst mich raten«, sagte Eli, der sich bemühen musste, mit ihm Schritt zu halten. »Ihr seid der Herzog, richtig?«
    »Korrekt, Herr Monpress«, antwortete der Herzog. »Ich bin Edward di Fellbro, Herzog von Fron, und jetzt Euer Meister, also haltet den Mund, bis ich Euch anspreche.«
    »Ich fürchte, es gibt da eine kleine Verwechslung«, meinte Eli. »Der einzige Meister, dem ich mich unterwerfe, bin ich selbst.«
    Die Antwort des Herzogs auf diese Äußerung bestand in einem dünnen Lächeln, während er Eli die Stufen hinaufführte, die in den obersten Bereich der Zitadelle führten. Während sie vorwärtsschritten, reagierte die Festung. Türen öffneten sich von allein, um den Weg freizugeben, Stühle huschten davon, und Vorhänge drückten sich an die Wand, um ihnen Platz zu machen.
    »Das ist ein eindrucksvoller Trick«, sagte Eli bewundernd, während sich ein paar Eimer um eine Ecke rollten und aus dem Sichtfeld des Herzogs verschwanden. »Wie schafft Ihr das?«
    »Ich glaube an unerschütterlichen Gehorsam«, gab der Herzog zurück. »Das werdet auch Ihr in naher Zukunft lernen.«
    Nachdem sie das kleine Nest aus Türmen und Höfen auf der Festung erreicht hatten, schleppte der Herzog Eli um einen Garten herum, durch eine schwere Tür hindurch in ein gut eingerichtetes Arbeitszimmer. Der große Raum mit Steinwänden hatte viele Fenster, die auf die Stadt und über sie hinweg in die Umgebung hinaussahen. Kaum hatten sie den Raum betreten, schlossen jedoch alle Fenster bis auf eines ihre Läden, und die schwere Tür verriegelte sich selbsttätig hinter ihnen.
    Der Herzog gab Elis Kette frei, sobald der Raum gesichert war.
    »Ihr könnt die Ketten jetzt abnehmen, Herr Monpress«, meinte er und setzte sich geruhsam in einen Holzstuhl mit hoher Lehne. »Es gibt keinen Grund, Euch Unannehmlichkeiten zu bereiten, außer Ihr zwingt mich dazu.«
    Eli starrte den grauhaarigen Mann an. Er war sich nicht ganz sicher, was er von ihm halten sollte. Doch der Herzog saß einfach nur wartend da, also drehte Eli sich herum und fischte mit seinen Zähnen eine Haarnadel aus seinem Ärmel. Es kostete ihn kaum mehr als fünf Sekunden, das Schloss der Handschellen zu knacken, dann drehte er sich wieder um und warf die Ketten dem Herzog zu Füßen.
    »Soll ich Euch noch ein paar andere Tricks zeigen, wenn ich gerade schon dabei bin?«, fragte Eli. »Soll ich vielleicht tanzen?«
    »Ihr sollt Euch setzen«, sagte der Herzog und deutete auf einen Stuhl in der Ecke.
    Eli konnte keinen Sinn darin erkennen, sich zu weigern, also folgte er der Aufforderung.
    »Also«, meinte er dann, »Ihr habt mich gefangen. Gratulation! Solltet Ihr nicht jemanden zum Thronrat schicken, um Eure Belohnung einzufordern?« Er sah sich in dem schicken Arbeitszimmer um, musterte die farbenfrohen Wandbehänge und die geschnitzten Tische. »Ich muss zugeben, ich hatte immer gehofft, dass ein armes Land mich fangen würde, oder ein ehrlicher Kopfgeldjäger. Jemand, der das Geld wirklich brauchen kann. Fron scheint die sechzigtausend Goldstandards eigentlich gar nicht zu benötigen.«
    »Die Summe ist durchaus nicht uninteressant«, meinte der Herzog. »Aber Ihr solltet wissen, Herr Monpress, dass ich Euch nicht des Kopfgelds wegen gefangen habe.«
    Eli erstarrte. »Nicht?«
    »Nein«, erwiderte der Herzog. »Ich muss zugeben, Herr Monpress, Ihr wart ein unglaublich interessantes Hobby. Das erste Mal habt Ihr vor drei Jahren meine Aufmerksamkeit erregt, als Ihr die Kronjuwelen von Kerket gestohlen habt. Seitdem habe ich Eure Handlungen genau verfolgt, und Ihr habt mich nie enttäuscht. Jeder Diebstahl war großartiger als der vorangegangene. Es ist wirklich sehr bemerkenswert.«
    »Ich freue mich immer, einem Fan zu begegnen«, erklärte Eli mit einem befriedigten Lächeln. »Aber Ihr musstet doch nicht all diese Mühe auf Euch nehmen, nur um mich zu treffen. Ich antworte auf Briefe, wisst Ihr?«
    »Ich weiß«, sagte der Herzog geistesabwesend. »Ich besitze mehrere Briefe von Euch. Auf der Reise abgefangen und für einen Preis eingekauft, den zu zahlen nicht weise war.«
    Eli warf ihm einen schockierten Blick zu. »Ihr habt meine Post gekauft? «
    »Ja. Um mehr über Euch zu erfahren. Um herauszufinden, wie ich Euch fangen

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