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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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auswich. Mit der Zeit wurde er hinter den Gischtwolken kleiner und kleiner. Miranda wollte sich gerade abwenden, als sie im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.
    Weit entfernt am Strand hob Lelbon den Arm, als wollte er jemandem winken. Kaum stieg seine Hand in die Luft, erhob sich auch schon ein heftiger Wind, der Miranda die Haare ins Gesicht peitschte, als er den Strand entlangpfiff. Sekunden, nachdem er sie passiert hatte, erreichte der Wind Lelbon, und sofort füllte sich seine formlose Robe wie ein Segel mit Luft. Während sie ihn beobachtete, verlor er den Kontakt mit dem Boden. Der Mann flog mit dem Wind, während seine weiße Robe vor dem grauen Himmel leuchtete wie das Gefieder eines Seevogels; dann verschwand er über der Klippe. Miranda rannte ins Wasser, um vielleicht noch mehr von seinem erstaunlichen Flug zu sehen, aber der Himmel war bereits leer und der alte Mann verschwunden.
    Sie starrte immer noch nach oben, als das Geräusch von etwas, das hinter ihr landete, sie herumwirbeln ließ. Gin kauerte im Sand und hechelte, als wäre er über die gesamte Klippe gelaufen. »Was ist los? Was war das für eine Sturmböe?«
    »War das nicht erstaunlich?«, fragte Eril, bevor Miranda auch nur den Mund öffnen konnte. »Es war einer der großen Winde, die dem Westwind dienen. Ich habe noch nie einen so großen Wind getroffen!«
    »Was hat ein großer Wind hier getrieben?«, knurrte Gin mit einem bösen Blick zum Himmel.
    »Er hat versucht, uns eine Aufgabe zu übertragen«, sagte Eril und wirbelte so herum, dass seine Worte direkt in Mirandas Gesicht flogen. »Ich kann nicht glauben, dass Ihr ihn zurückgewiesen habt! Illir ist der Größte der Windherrscher, und Ihr habt die Chance ausgeschlagen, ihm einen persönlichen Gefallen zu tun?«
    »Moment. Was?« Gin sah den Wind an. »Was für eine Aufgabe?«
    »Eine, die wir nicht annehmen werden«, erklärte Miranda bestimmt und schickte eine Welle der Macht in Erils Richtung. »Wenn es um ein anderes Land gegangen wäre, vielleicht, aber es gibt keinen Geist der Welt, der mich dazu bringen könnte, nach Fron zu gehen.«
    Noch während sie das sagte, flüsterte Eril Gin bereits schnell alle Informationen über Lelbons Bitte zu. Gin hörte zu, und als der Wind seine Ausführungen beendet hatte, stand sein Nackenhaar in einer gewaltigen Bürste nach oben.
    »Ist das wahr?«, fragte er und schaute Miranda mit blitzenden, orangefarbenen Augen an. »Du hast abgelehnt, einem Geist zu helfen, der dich um Beistand gebeten hat?«
    »Schau mich nicht so an!«, schrie Miranda. »Ich habe uns nicht zu Flüchtlingen gemacht, um mich dann umzudrehen und direkt in Herns Garten zu stiefeln! Willst du, dass ich alles für wertlos erkläre, was wir in Zarin durchgemacht haben?«
    »Das wäre besser, als deine gesamte Karriere als Spiritistin für wertlos zu erklären!«, schrie Gin zurück. »Wir sind deine Geister, Miranda. Wir dienen dir, weil wir an dich glauben. Die Miranda, der ich folge, hätte niemals das Hilfeersuchen eines Geistes ignoriert.«
    »Hast du mir denn gar nicht zugehört?«, rief Miranda. »Meister Banage …«
    »Banage würde niemals einer Spiritistin vergeben, die ihrem Eid gegenüber den Geistern den Rücken zuwendet, nur um dem Hof zu dienen.« Inzwischen knurrte Gin. »Und das weißt du.«
    »Das ist nicht fair!«, sagte Miranda. »So einfach ist es nicht.«
    »Nicht?« Mit einem Knurren wandte sich Gin ab. »Du hast mir vor nicht allzu langer Zeit erklärt, dass es Richtig und Falsch gibt und dass keine Worte der Welt die Kluft dazwischen schließen können. Vielleicht ist es Zeit, dass du mal über deine eigenen Worte nachdenkst und darüber, was deine ach so hoch geschätzten Eide wirklich bedeuten.«
    Damit rannte der Hund über den Strand davon. Miranda konnte nur wütend hinter ihm herstarren. Sie fühlte, wie Eril in seinen Anhänger zurückglitt und sich mit einem langen, enttäuschten Seufzen zur Ruhe legte, um sie allein an diesem Steinstrand zurückzulassen. Miranda, die plötzlich zu erschöpft war, um in die Höhle zurückzugehen, sank in den Sand, vergrub ihre nackten Füße unter einigen glatten Steinen und starrte in die rollenden Wellen.
    Den Geistern zu dienen, sie vor Schaden zu schützen und ihr Wohlergehen über alles zu stellen, so lautete der Eid, den alle Spiritisten an dem Tag schworen, an dem sie ihren ersten Ring erhielten. Miranda starrte auf den schweren Goldring am Mittelfinger ihrer linken Hand und fuhr mit dem Finger den

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