Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
Vom Netzwerk:
Herrschern regiert wird, einer für jede Himmelsrichtung. Wann immer ein Wind in eine Richtung bläst, fällt er unter die Macht dieses Herrschers. Illir ist der Herrscher des Westens. Daher regiert er über jeden Wind, der nach Westen weht.« Er lächelte in Richtung der Stelle, an der Eril sich drehte. »Jeder Wind weht im Laufe seines Lebens einmal in jede Richtung, und so schuldet er allen vier Großen Winden Treue. Einen von ihnen zu verärgern könnte bedeuten, nie wieder in diese Richtung wehen zu dürfen.«
    »Ein schreckliches Schicksal.« Eril zitterte. »Es liegt in unserer Natur, in jede Richtung zu wehen. Für einen Wind bedeutet der Verlust einer Richtung ungefähr dasselbe wie der Verlust eines Körperteils für einen Menschen.«
    Miranda nickte langsam. Sie war ein wenig überwältigt. Sie hatte noch nie etwas von dem gehört, was ihr gerade erklärt wurde, weder in ihren Lektionen im Geisterhof noch auf ihren Reisen, und sicherlich nicht von ihrem Windgeist.
    »Schaut nicht so verdrießlich drein.« Lelbon lächelte, als sie die Augen aufriss. »Es gibt keinen Grund für Menschen, ob nun Magier oder nicht, von den Bindungen der Winde zu wissen. Die meisten Geister verstehen nicht einmal, wie es funktioniert. Das müssen sie auch nicht. Die Winde kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten.«
    »Was seid Ihr dann?« Es erschien ihr wie eine sehr persönliche Frage, aber sie musste es einfach wissen. »Seid Ihr ein Mensch, oder …«
    Lelbon lachte. »Oh, ich bin ein Mensch. Ich bin ein Gelehrter, der die Geister erforscht, speziell die Windgeister. So bin ich auch in meine momentane Position gestolpert. Der Westwind ist ein alter, mächtiger Geist, aber er ist auch recht exzentrisch und sehr am Treiben der Menschen interessiert. Zum Ausgleich dafür, dass ich ihn und seinen Hof studieren darf, diene ich ihm als Bote und Botschafter, wann immer er ein sichtbares Gesicht braucht. Die meisten Leute finden es recht beunruhigend, sich direkt mit dem Wind zu unterhalten.«
    »So kann man es ausdrücken«, meinte Miranda und warf einen Seitenblick zu der leeren Stelle, an der Eril herumwirbelte. »Aber warum hat Illir Euch ausgeschickt, um mit mir zu reden? Was will der Westwind von einer ehemaligen Spiritistin?«
    Der Mann schürzte nachdenklich die Lippen. »Euer Ruf unter den Geistern, die sich für so etwas interessieren, ist ziemlich außergewöhnlich, Miranda Lyonette. Besonders aufgrund Eurer mutigen Rettung des gefangenen Großen Geistes Mellinor.«
    Miranda zuckte zusammen. »Ihr wisst davon?«
    Lelbon lachte leise. »Es gibt sehr wenig, was die Winde nicht hören, und die Tat war kaum eine Kleinigkeit. Daneben sind die rechtlichen Detailfragen der Politik des Geisterhofes und wer oder wer nicht offiziell ein Spiritist ist, kaum von Interesse. Ich will nur wissen, ob Ihr bereit wärt, eine Aufgabe für uns zu erledigen.«
    Miranda lehnte sich zurück. »Danke für das Kompliment, aber ich fürchte, Ihr habt Euch an die falsche Person gewandt. Es wäre viel besser, wenn Ihr Euch an den Rektor Spiritualis in Zarin wendet.«
    »Ah«, meinte der Mann. »Mein Herr hat bereits beschlossen, dass der Geisterhof nicht in der Position ist, uns die Unterstützung zu geben, die wir brauchen. Genau das ist der Grund, warum ich ausgeschickt wurde, Euch zu finden. Wollt Ihr Euch unser Angebot nicht wenigstens anhören?«
    Miranda runzelte die Stirn, dann nickte sie. Was konnte es schon schaden, ihn zumindest anzuhören?
    Lelbon lächelte und lehnte sich vor. »Wie ich schon erklärt habe, sind die Windherrscher, wenn auch sehr mächtige Geister, eigentlich keine Großen Geister, nachdem sie nicht über ein bestimmtes Gebiet herrschen. Doch trotzdem haben sie, wie alle großen alten Geister, die Pflicht, alle weniger mächtigen Geister zu beschützen. So war es schon immer. Nun, diese Vereinbarung wirkt auf den ersten Blick sehr einfach, doch in Wahrheit ist es ein heikles Gleichgewicht der Verantwortlichkeiten. Die Winde sind dazu berufen, sich um jedes Problem in den Herrschaftsgebieten zu kümmern, die sie überqueren. Gleichzeitig haben sie jedoch keine wirkliche Befehlsgewalt über andere Geister als Windgeister, sodass dies meist nichts anderes bedeutet, als das Problem dem örtlichen Großen Geist zu melden, der sich auf seine eigene Art um das Problem kümmert. Wenn überhaupt.«
    »Klingt nicht besonders verlässlich«, meinte Miranda.
    »Das hängt vom entsprechenden Großen Geist ab«, antwortete

Weitere Kostenlose Bücher