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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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»Bist du dir sicher, dass du keine Verkleidung willst? Nur zur Abwechslung?«
    »Nein.« Nico schenkte ihm ein halbes Lächeln. »Nichts in diesen Kisten kann das hier erreichen.«
    Sie trat in den langen Schatten einer Trennwand zwischen den Fenstern und verschwand. Eli blinzelte. Er hatte Nico schon Dutzende Male bei ihrem Schattending beobachtet, aber noch nie gesehen, dass es so perfekt gelang. Es war, als wäre sie einfach nicht mehr da.
    »Slorn hat bei diesem Mantel wirklich gute Arbeit geleistet«, verkündete Nico hinter ihm.
    Eli zuckte zusammen und wirbelte herum. Sie saß mehrere Schritte und ein paar Kistenreihen entfernt und schüttelte in instinktiver Freude ihre Ärmel aus. Dabei wirkte Nico ein wenig wie eine Katze, die mit einer betäubten Maus spielt.
    »Das sehe ich«, antwortete Eli. »Sollen wir gehen?«
    Aber die Kiste war bereits wieder leer, und Nico erschien neben Josef, der ungeduldig an der Tür wartete.
    »In Ordnung«, murmelte Eli und eilte zu den anderen.

    Fron war eine schöne, gut angelegte Stadt. Jede Straße verlief schnurgerade, jedes Haus erschien wunderbar gepflegt. Kleine Gärten leuchteten wie Juwelen hinter niedrigen Steinmauern. Auf jedem Schild harmonierten die Farben, ohne verblasste Buchstaben oder Kratzer. Selbst die Kopfsteine der Straße lagen in perfekt rechtem Winkel, während ihre Fugen sauber gekehrt waren.
    Über all diese Ordnung ergoss sich ein konstanter Strom normaler Männer und Frauen mit identischen Schwertern an der Hüfte. Sie bewegten sich in engen Gruppen und unterhielten sich in nervösem Flüsterton. Keiner von ihnen wirkte besonders glücklich, hier zu sein, aber sie gingen zügig auf die Festung in der Mitte der Stadt zu, um sich der immer größer werdenden Menge anzuschließen.
    »Erstaunlich!« Eli stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können. »Es ist, als hätten sie die Stadt auf den Kopf gestellt, die Leute herausgeschüttelt und ihnen Schwerter gegeben. Was ist das? Allgemeiner Wehrdienst?«
    »Hör auf zu starren«, sagte Josef und zog den Dieb an seinem grellen Gehrock nach unten. »Du bist angeblich ein reisender Händler, erinnerst du dich?«
    »Ich finde, es ist absolut glaubwürdig, ein bisschen zu starren«, meinte Eli und schüttelte Josefs Hand ab. »Hast du denn noch nie einen Händler getroffen?«
    Sie folgten einer der Hauptstraßen auf den Stadtkern zu. Eli vorne, weil er den Händler spielte, Josef als sein angeheuerter Schwertkämpfer ein paar Schritte hinter ihm. Nico war wie gewöhnlich nirgendwo zu sehen, aber Josefs geübtes Auge entdeckte sie, wie sie durch die Schatten zwischen den Gebäuden huschte – ein kleiner, mädchenförmiger Fleck dunklerer Schatten. Sie folgten der Menge in Richtung der herzoglichen Festung, die sich schwerfällig und kantig gegen den klaren Morgenhimmel abhob. Vor ihnen öffnete sich die Straße auf einen Platz, der sogar noch voller war als die Straße, auf der sie sich befanden. Eli hielt inne, betrachtete die bewaffnete Menge mit finsterem Blick und huschte dann so schnell wie ein Vogel in die nächste Tür, sodass Josef abrupt umdrehen musste, um ihm zu folgen.
    Die Tür führte zu einer Bäckerei. Es war ein winziger Laden, nur ein paar Bänke und Tresen, der die Öfen von den Kunden trennte. Trotzdem war der Laden, wie alles in Fron, unglaublich ordentlich. Auf mit klarer Schrift ausgezeichneten Tafeln lag die überraschend große Auswahl an Backwaren und Zuckerwerk, die hier verkauft wurde. Als der Bäcker die Tür hörte, löste er sich von dem kleinen Fenster, das auf den überfüllten Platz hinausführte, und kam mit einem Ausdruck schlechter Laune auf seinem flachen Gesicht zum Tresen.
    Sofort warf sich Eli in seine Rolle. Sein Grinsen wurde abfällig und arrogant, während er beiläufig ein paar Silberstücke der örtlichen Währung in der Hand wiegte.
    Beim Anblick des Silbers wurde die Miene des Bäckers sofort um einiges freundlicher. »Was kann ich für Euch tun, Herr?«
    »Hmm«, brummte der Kaufmann Eli, ohne sich die Mühe zu machen, den Blick vom Fenster abzuwenden. »Gebt mir ein halbes Dutzend dieser kleinen Fruchttaschen, und einen billigen Brotlaib für meinen Mann hier. Etwas Herzhaftes – diese Schwertkämpfer fressen einem die Haare vom Kopf.«
    Josef musste seine grimmige Miene nicht spielen, und das rote Gesicht des Bäckers wurde blass. »Natürlich, Herr, sofort.«
    Er ging zu den Regalen und fing an, die gewünschten Sachen zu holen, wobei

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