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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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frustrierend war. Miranda rief sie zurück in den Moosachat.
    »In Ordnung, ich gebe auf. Was geht hier vor?«, meinte Miranda, als sie den Ring zurück auf ihren Finger schob. »Könnte es Eli sein? Wie hat er es genannt? ›Das Wohlwollen der Umgebung aufbauen‹?«
    »Kein Wohlwollen der Welt könnte das erreichen«, sagte Mellinor und schickte einen Wasserstrahl in Richtung der verschwiegenen Bäume. »Und ich bezweifle, dass selbst der Dieb diese Reichweite hat. Normalerweise würde ich auf eine Versklavung tippen. Mir ist noch nie etwas anderes begegnet, das junge Bäume zum Schweigen bringen könnte, nachdem ein Magier sie aufgeweckt hat. Aber sie scheinen nicht verängstigt zu sein, nur besorgt.« Das Wasser gab ein nachdenkliches, plätscherndes Geräusch von sich. »Nein, irgendetwas in Fron stimmt nicht, und ich bezweifle, dass es nur dieses Stück Land betrifft. Der Westwind hatte recht mit seinen Sorgen.«
    »Und was wollen wir deswegen unternehmen?«, fragte Gin mit zuckendem Schwanz.
    »Wir fangen ganz oben an«, gab Miranda zurück. »Wenn irgendwer uns sagen kann, was hier los ist, dann ist es der Große Geist von Fron. Nachdem der Fluss Fellbro bei Weitem der größte Geist in dieser Gegend ist, gehe ich davon aus, dass er entweder selbst die Befehlsgewalt hat oder zumindest weiß, wer es ist. Also fangen wir dort an, und dafür reisen wir in die Hauptstadt.«
    »Die Hauptstadt?« Gin warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Der Fluss fließt einmal quer durch Fron. Warum müssen wir in die Hauptstadt?«
    »Weil sie nur fünf Kilometer entfernt ist und weil Eli sich in der Hauptstadt aufhält.« Miranda lächelte und schüttelte die Ärmel ihres Kleides, bis es ihr über die Finger fiel und ihre Ringe vollkommen verdeckte. »Gegen einen kleinen Bonus ist doch nichts einzuwenden.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, Eli hätte den Herzog bereits bestohlen«, meinte Gin. »Ist er inzwischen nicht längst verschwunden?«
    »Komm schon. Wir reden hier über Eli. Ist er jemals einfach nur geflohen? Außerdem bezweifle ich, dass er das könnte, mit dem Inhalt einer gesamten Schatzkammer im Gepäck. Selbst Nico ist nicht so stark. Nein, ich wette, er versteckt sich in der Hauptstadt und wartet auf seine Chance, einfach abzuzischen, wenn alles um ihn herum in Panik verfällt. Wer weiß, vielleicht ist er sogar noch in der Festung des Herzogs.« Sie grinste. »Schließlich ›sucht man als Letztes unter den eigenen Füßen‹.«
    Gin seufzte tief. »Es ist ein finsterer Tag, wenn du den Dieb zitierst.« Er legte sich hin. »Komm schon, lass uns aufbrechen. Ich habe ein wenig gekundschaftet, während du weg warst. Wenn wir vorsichtig sind, können wir uns fast die gesamte Strecke über hinter Wäldchen und Hecken verstecken.«
    Miranda schenkte ihm einen bösen Blick. »Du solltest doch hier warten.«
    Gin wedelte nur mit dem Schwanz, und Miranda schüttelte den Kopf, bevor sie auf seinen Rücken kletterte.
    »Versuch bitte, dich unauffällig zu verhalten«, flüsterte sie, als sie zwischen den Tannen hinausschlichen.
    »Für wen hältst du mich?«, schnaubte Gin. Er glitt geduckt den Hügel hinauf und hielt sich zwischen den Weinstöcken bis zu einer Linie aus Bäumen und Büschen, die ihnen tatsächlich die nächsten Kilometer Deckung bot, genau wie er gesagt hatte.
    Schließlich erreichten sie die Ränder von Frons mauergeschützter Hauptstadt, und Miranda ließ Gin versteckt in einer leeren Scheune zurück. Dieses Mal war es viel leichter, ihn zu überzeugen. Selbst Gin gab zu, dass er sich auf keinen Fall in eine Stadt schleichen konnte. Außerdem machte sich langsam die durchgelaufene Nacht bemerkbar. Miranda ließ ihn schlafend unter dem Stroh eines Heubodens zurück, schlenderte beiläufig aus der Scheune und machte sich auf den Weg in die Stadt.
    Sie hatte bei der Reisesperre erwartet, dass es sie einige Mogelei kosten würde, in die Stadt zu kommen – die Wachen bestechen oder über eine Mauer klettern, etwas in dieser Art. Doch als sie näher kam, wurde schnell klar, dass es keine Probleme geben würde. Die Straße war voller Leute. Ihrer Kleidung nach zu schließen, waren es überwiegend Farmer, und fast alle trugen Schwerter. Das mussten diejenigen sein, die zur Waffe gerufen worden waren. Der Herzog hatte anscheinend eine ziemlich große Armee ausgehoben. Aufgrund dieses Andranges ließen die Wachen die Leute fast ohne Kontrollen in die Stadt. Allerdings kam niemand heraus. Miranda hielt den

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