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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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Durchlaucht«, schnaubte der Wind.
    Edward wedelte mit der Hand. Der Wind nahm seine Patrouille wieder auf und schoss über die Mauern der Festung davon. Als er verschwunden war, wandte sich Edward wieder an seine Offiziere, die allesamt geduldig gewartet hatten, bis dieses scheinbar einseitige und sinnlose Gespräch beendet war.
    »Meine Herren«, sagte der Herzog. »Es scheint, als hätten wir eine Ratte in unserem Schrank. Diejenigen, denen ich ihre Stellungen bereits zugewiesen habe, führen ihre Soldaten jetzt auf ihre Posten. Der Rest kommt mit mir.« Er rauschte am Tisch vorbei auf die Tür zu. »Wir müssen einen Eindringling fangen.«
    Die Offiziere salutierten, trennten sich und riefen ihren Untergebenen Befehle zu, die Truppen zu sammeln, während sie die Treppe in die eigentliche Festung nach unten stiegen.

    Das Innere der Festung von Fron war nicht das, was Eli erwartet hatte. Nachdem sie von der Wache durch die Eisentür geführt worden waren, hatte er sich eifrig nach schmalen Fluren, hohen Decken, Verstecken für Bogenschützen, Diebesfallen und all den anderen wunderbaren Mechanismen umgesehen, die auf dem Poster angekündigt waren. Doch der Flur, den sie betraten, war niedrig und absolut gewöhnlich. Schmale abzweigende Gänge führten zu Kasernen, kleinen Büros, Sitzungszimmern und Lagerräumen. Die Wände waren von langweiliger Kompaktheit, die Bauweise nichts Besonderes, und es gab nur ein Fallgitter, nicht, wie auf dem Poster angekündigt, fünf. Kurz gesagt, es war eine vollkommen durchschnittliche Festung, die nach herkömmlichen Plänen und vielleicht sogar ein wenig billig gebaut worden war.
    Eli war tief enttäuscht.
    » Das ist die große Festung von Fron?«, sagte er, während er sich angewidert umschaute. »Wo sind die zwei Meter dicken Wände? Die dreifach verriegelten Schlösser? Die Fallen? Das Poster hat Fallen in jedem Raum versprochen!«
    Das haarige Gesicht des Hauptmanns lief rötlich an. »Nun«, murmelte er. »Das war nur Werbung. Diese Poster des Herzogs sind nur eine Vorsichtsmaßnahme. Erklärt den Dieben, wie unmöglich ein Einbruch ist, und sie geben auf, richtig? Viel billiger, als tatsächlich eine Superfestung zu bauen. Außerdem würde ich sagen, dass es funktioniert hat. Wir hatten keinen Ärger mit Dieben, seitdem sich herumgesprochen hat, wie sicher die Festung ist.«
    »Keinen Ärger, bis letzte Nacht«, wies Josef hin.
    »Nun, das ist Monpress«, schnaubte der Hauptmann. »Er dürfte kaum zählen. Macht Euch aber keine Sorgen; der Herzog wird ihn fangen, Herr Spiritist, daran besteht kein Zweifel.«
    »Oh, natürlich«, antwortete Eli angewidert und beäugte den Flur, der sich gerade zu einem Raum öffnete. »Woher wusste der Herzog überhaupt, dass es Monpress war?«
    »Nun«, gab der Wachmann zurück. »Wer sollte es sonst sein?«
    »In der Tat, wer sonst?« Eli lächelte, während Josef die Augen verdrehte.
    Der Hauptmann führte sie durch eine fadenscheinige Tür in einen Flur, der noch winziger und langweiliger war als die vorherigen. Eli starrte den Rücken des Mannes böse an. Bis jetzt war die »diebessichere Festung von Fron« einfach nur eine Riesenzeitverschwendung. Würde es nicht die Fenzetti-Klinge geben, und wollte Eli nicht so dringend wissen, wer sich für ihn ausgegeben hatte, hätte er die gesamte Aktion in dem Moment abgeblasen, da sie an einem unverschlossenen Waffenschrank vorbeikamen. Erst als sie fast schon die Mitte der Festung erreicht hatten, entdeckte Eli endlich etwas Vielversprechendes. Ihr Führer war um eine Ecke gebogen und hatte sie in einen kleinen Flur gebracht, der jenseits der normalen Wege lag. Im Gegensatz zu den anderen Fluren war dieser lang und schmal, mit einer Decke, die hoch genug war, dass Bogenschützen über Soldaten hinwegschießen konnten. Und am besten war das, was sie am Ende erwartete. Dort, neben einem großen Kamin, erhob sich eine riesige Metalltür. Ihre Oberfläche war vollkommen glatt und wies weder Knauf noch Klinke auf. Sie war ohne Türspalt in die Steinwand eingelassen, sodass man sie auf keinen Fall aufhebeln konnte. Schwarz und undurchdringlich ragte sie im Licht des Feuers auf, während sie sich langsam näherten. Elis Laune verbesserte sich schlagartig. Das war schon besser.
    Der Hauptmann der Wache blieb vor dem Kamin stehen und fing an, seine Taschen zu durchsuchen, während er Entschuldigungen murmelte.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Es ist jedes Mal etwas anderes.« Dann zog er einen kleinen

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