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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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Tor, bevor sie sich in geordneten Gruppen auf die verschiedenen Viertel der Stadt verteilten. Die Bauernsoldaten organisierten sich erstaunlich effizient, und Eli gewann den Eindruck, dass der Herzog recht oft zur Waffe rief. Eli lungerte lässig auf der Bank vor einem Springbrunnen in einem der kleinen Parks, die sich direkt an den Hauptplatz anschlossen. Er wartete darauf, dass die Luft rein war, während Josef mit Nico angespannt hinter ihm stand. Schließlich wanderte die letzte Patrouille davon, und die meisten uniformierten Soldaten zogen sich wieder in die Festung zurück, sodass nur ein paar Wachen und ein einzelner Offizier am Tor zurückblieben.
    Als Eli die Gelegenheit endlich für gekommen hielt, stand er auf und wanderte mit Josef und Nico im Schlepptau auf den Platz zu. Kurz bevor er den Park verließ, hielt er inne und schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte sich sein gesamtes Auftreten verändert. Eli hielt sich perfekt gerade, und seine Miene schien konzentriert und kompromisslos. Er ging nicht einfach über das Pflaster, als er auf den Platz trat; er marschierte schnurstracks über die Freifläche auf die breiten Stufen vor der uneinnehmbaren Festung des Herzogs zu.
    Der Knoten aus sechs Wachen und ihrem Offizier nahmen vor der schweren Eisentür Haltung an. Je näher Eli kam, desto mehr schlossen sie die Reihen. Misstrauisch umklammerten sie ihre Speere. Eli ignorierte die Warnung und ging weiter, bis er am Fuße der ersten Treppe stand. Dort hielt er an und baute sich stur vor ihnen auf.
    »Falls du wegen des Wehrdienstes hier bist«, meinte der Offizier skeptisch, »kommst du zu spät, um die Strafe zu umgehen. Wenn du Jerold hier deinen Namen gibst, werde ich den Herzog wissen lassen, dass du aufgetaucht bist, aber …«
    »Macht Euch nicht lächerlich«, höhnte Eli und warf sein goldenes Haar nach hinten. »Ich bin kein Rekrut. Ich bin der Spiritist Miranda Lyonette, im Auftrag des Geisterhofes Leiter der Ermittlungen gegen den abtrünnigen Magier Eli Monpress. Ich habe gehört, dass er heute Nacht in der Festung zugschlagen hat, und ich verlange Zugang zum Tatort.«
    Der Wachmann stand einfach vor Verwirrung blinzelnd da. Was auch immer er von dem Mann erwartet hatte, der quer über den Platz stiefelte, das war es nicht. »Ihr«, meinte er dann langsam, »seid Miranda Lyonette.«
    »Ja«, meinte Eli extrem genervt.
    Der Wachmann wechselte einen Blick mit einem Kollegen. »Ist Miranda kein Mädchenname?«
    »Wie könnt Ihr es wagen!«, rief Eli. »Ihr solltet wissen, dass es ein sehr alter Familienname ist. Ehrlich, soll ich denn ewig unter dieser Ignoranz leiden? Ein Mädchenname, aber wirklich .«
    Die bodenlose Verachtung in seiner Stimme erfüllte ihren Zweck, und der Wachmann lief rot an. »Vergebt mir, Herr, ich wollte Euch nicht beleidigen. Es ist nur, nun, könnt Ihr Eure Identität beweisen?«
    »Beweisen?« Eli verdrehte dramatisch die Augen. »Ihr beleidigt meinen Namen, und dann fragt Ihr nach Beweisen? Ehrlich, sehe ich denn aus, als hätte ich Zeit für dieses idiotische Getue?«
    »Mir reicht schon ein Dokument«, erklärte der Wachmann. »Ein Ausweis vom Geisterhof, oder …«
    »Kennt Ihr jemanden außer einem Spiritisten, der solche Ringe trägt?« Eli hielt beide Hände in die Höhe, sodass seine protzigen Glasringe in der Sonne blitzten. »Was wollt Ihr? Ein Dokument, das von Banage selbst unterschrieben ist?«
    »Das wäre in der Tat sehr gut«, antwortete der Wachmann so höflich wie möglich. »Ohne irgendwelche Ausweispapiere kann ich Euch wirklich nicht …«
    Eli wurde nun richtig wütend. »Wie könnt Ihr es wagen, Mann! Ich habe gerade die viertägige Reise von Zarin nach Fron in unter vier Stunden zurückgelegt. Glaubt Ihr wirklich, ich hätte die Zeit gehabt, darauf zu warten, dass diese Hofbürokraten mir Papiere aushändigen? Bei der Jagd auf Monpress zählt jede Minute! Schon jetzt wird die Spur immer kälter. Jede Sekunde, die Ihr verschwendet, kostet mich weitere Stunden bei der Jagd auf den Dieb. Wenn Ihr mich nicht reinlasst, werde ich dafür sorgen, dass der Herzog genau erfährt, wer für die Flucht des Diebes verantwortlich ist!« Eli sah sich um. »Wo ist Euer Herzog überhaupt? Holt ihn sofort her!«
    Der Wachmann wurde bleich. »Wisst Ihr, der Herzog ist sehr beschäftigt, und ohne Ausweis fürchte ich wirklich, dass ich Euch nicht …«
    »Ihr fürchtet?« Eli kniff die Augen zusammen. »Ihr solltet Euch auch

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