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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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Geisterhofes unterwegs! Ich bin der Lehrling des Rektor Spiritualis selbst, Leiter der Eli-Ermittlung! Wenn es um Monpress geht, bin ich die höchste Autorität! Und ich verlange, dass Ihr diese Männer anweist, zur Seite zu treten und uns durchzulassen!«
    Inzwischen hatte Eli sich in echte Wut geredet, und es funktionierte. Der Wachmann schwitzte wie ein Schwein, aber er bewegte sich nicht. Mit ohrenbetäubendem Stiefelgeklapper bezogen hinter ihm die Soldaten im Flur Stellung und füllten ihren einzigen Fluchtweg mit einer Mauer aus Bewaffneten. Und es waren keine einberufenen Rekruten, sondern professionelle Kämpfer.
    Eli wollte sich gerade in die nächste Runde Drohungen werfen, aber Josef hob einen Arm und stoppte ihn.
    Stattdessen sah Josef auf den Wachmann hinunter. »Du scheinst ein netter Kerl zu sein«, sagte er. »Tut mir leid.«
    Damit trat der Schwertkämpfer so geschmeidig wie eine Katze vor, glitt unter die Deckung des Mannes und zwickte ihn direkt unter einem Gelenk in seiner Rüstung in den Innenarm. Der Wachmann schrie schmerzerfüllt auf, und das Schwert fiel ihm aus seiner jetzt unbeweglichen Hand. Im gleichen Moment wirbelte Josef ihn herum und gab ihm einen Schubs. Der Mann stolperte den Flur entlang, direkt in die erste Reihe Soldaten. Sie bemühten sich, ihn aufzufangen, aber das Gewicht des Wachmanns warf sie nach hinten. Es kostete sie eine Weile, ihr Gleichgewicht wiederzufinden, und diese Zeit nutzte Josef, um den Türrahmen vollkommen zu verstellen. Er zog seine Schwerter und ging in Verteidigungshaltung, dabei ließ er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht seine Schwerter in glitzernden Kreisen herumwirbeln.
    Die Soldaten im Flur setzten sich in Bewegung. Als sie auf Josef trafen, tat der Schwertkämpfer, was er am besten konnte. Er suchte sich einen festen Stand und schlug mit seinen Schwertern in die Menge, eines hoch, eines tief. Die Soldaten, die trainiert worden waren, in Formation zu kämpfen, hielten ihre Waffen alle auf derselben Höhe. Josefs Schwerter glitten unter und über ihrer Deckung hindurch. Den Mann ganz links traf es am schlimmsten. Josefs Schwerter schlugen gegen seine Rüstung an Schulter und Hüfte, sodass er in seinen Nachbarn zur Rechten geschleudert wurde. Josef nutzte seinen Schwung und legte sein gesamtes Gewicht in den Schlag. Die Kraft seiner Schläge und der unerwartete Winkel überforderten die Männer. Fluchend taumelten sie gegen die Wand. Schwerter fielen zu Boden, während sie verzweifelt versuchten, sich wieder zu fangen, doch es nützte nichts. Kaum waren sie einmal aus dem Gleichgewicht, wirbelte Josef herum und warf sich wieder gegen sie, diesmal mit vorgestrecktem Bein, sodass sie gegen die Wand und in den Wachmann fielen, der sich gerade erst wieder aufgerappelt hatte.
    Was gerade noch eine organisiert angreifende Formation gewesen war, rollte jetzt nur noch als ungeordneter Haufen über den Boden. Josef grinste und zog sich an die Tür zurück. Er atmete nicht einmal schwer. Gerade hob die zweite Reihe Soldaten ihre Schwerter und machte sich bereit, sich an ihren gefallenen Kameraden vorbeizudrängen, als ein Pfeifton erklang. Es war ein hohes Trillern. Kaum hörten sie das Geräusch, zogen sich die Wachen auch schon zurück.
    Josef fiel wieder in Verteidigungsstellung, während der Flur sich schnell leerte, bis nur noch ein einziger Mann am anderen Ende stand. Er war groß und dünn, mit ordentlich geschnittenem schwarzem Haar, das schon von Grau durchzogen war, und einer gelangweilten, ein wenig genervten Miene. Als er Josef erblickte, zog er die Augenbrauen hoch.
    »Also«, sagte er, »Ihr seid der Spiritist?«
    »Das hängt davon ab«, knurrte Josef, »wer fragt?«
    Der Mann starrte ihn nur kalt an. »Ich bin Edward von Fellbro, der Herzog von Fron.«
    »Der leibhaftige Mann«, flüsterte Eli und spähte um die Ecke. »Warum ist er hier? Sollten Herzöge ihre Truppen nicht aus dem Hintergrund führen?«
    Josef ignorierte ihn. Stattdessen packte er seine Schwerter fester. »Schaut«, sagte der Schwertkämpfer. »Ich werde mich nicht damit aufhalten, Euch die Geschichte vom toten Pferd zu erzählen. Wir sind nur hier, um nach dem Dieb zu suchen, genauso wie Ihr. Kein Grund, unhöflich zu werden. Zieht Euch einfach nur zurück, bevor noch weitere Soldaten verletzt werden.«
    »Zurückziehen?« Der Herzog lachte. »Du bist nicht in der Position, Befehle zu erteilen, Junge. Aber ich habe kein Interesse daran, Zeit und Geld zu verschwenden,

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