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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gefunden und den Pakt geschlossen. Allein!«
    »War es schwer? Was hast du ihm gesagt und versprochen?« Caphalor lehnte sich nach vorn. »Und vor allem: Wo ist der Beweis?«
    Der Alb hatte sofort die schwächste Stelle gefunden, was Sinthoras’ Laune nicht hob. »Ich habe sein Wort«, gab er knapp zurück.
    »Er begleitet dich nicht?«
    »Nein.«
    »Dann hast du einen Vertrag geschlossen, um den Pakt zu besiegeln?«
    »Nein.«
    »Oh, auch keinen Vertrag?« Caphalor lachte ihn voller Inbrunst aus. »Das wird bei den Unauslöschlichen Eindruck machen, wenn du als Held zurückkehrst, der nicht mehr vorzuweisen hat als schöne Worte.«
    »Es
ist
wahr!«, schrie Sinthoras ihn an. »Während du jammernd von dannen gezogen bist, habe ich Heere aufeinander gehetzt und Hunderte Abenteuer bestanden, um   …«
    »Sicher, sicher. Spar dir das für den Thronsaal auf, um Nagsor und Nagsar Inàste zu unterhalten«, wiegelte er gelangweilt ab. »Sag: Wie rufst du deinen Verbündeten denn?«
    Sinthoras würde ihm sicher nicht sagen, dass der Dämon sichmit Gesang locken ließ. Das gäbe ihm noch mehr Anlass für Spott. »Das geht dich nichts an.« Er stellte einen Fuß auf das tote Pferd. »Nimm mich mit.«
    Caphalor lächelte. »Nein.«
    »NEIN?« Sinthoras ahnte, dass er gleich einen Vorschlag hören würde, unter welchen Bedingungen er auf dem Nachtmahr mitreiten durfte. Aber er sah nicht ein, sich derart erniedrigen zu lassen.
    »Du wirst das Sternenreich lebend betreten, wenn wir uns darüber einig sind, dass wir den Dämon
gemeinsam
aufgesucht haben. Von mir aus kannst du der strahlende Held sein, der die erfolgreichen Verhandlungen führte, aber in meiner Geschichte haben
wir
das Land des Wesens erreicht.« Caphalor sprach vollkommen ruhig, ohne Aufregung.
    Sinthoras hätte ihn am liebsten mit dem Speer durchbohrt. »Du willst einen Teil des Ruhmes, ohne etwas dafür getan zu haben?« Er dachte an seine Mühen im Lager der Jeembina, an seinen Kampf gegen die Häscher des Gålran Zhadar. »Keinesfalls!«
    »Oh, ich
werde
etwas getan haben: Ich habe dich sicher nach Hause gebracht.«
    Jetzt lachte Sinthoras und gab sich Mühe, äußerst verächtlich zu klingen. »Reite mit deinem Nachtmahr los, ich finde schon ein neues Pferd. Ich brauche dich nicht, um heil nach Hause zu   …« Er hielt inne, als er sah, dass der andere einen Pfeil auf die Sehne legte. »Das wagst du nicht!«
    »Es geht um mehr als um deine persönliche Geltungssucht, Sinthoras«, erklärte Caphalor, noch immer gelassen. »Politik.
Gestirne
und
Kometen
, zwei Lager in Dsôn Faïmon. Es ist wichtig, dass sie noch vor dem Krieg, den die Unauslöschlichen beginnen werden, zusammenhalten. Ohne Einigkeit taugt unsere beste Kampfweise auf dem Schlachtfeld nichts. Deswegen, Sinthoras, kehren wir
gemeinsam
zurück oder gar nicht. Das verspreche ich dir.«
    Sinthoras packte den Speer fester. »Du wirst sehen, dass ich nicht so leicht zu töten bin wie ein Fflecx oder ein Óarco. Ich werde dich bestatten und auf deinem Nachtmahr nach Dsôn Faïmon reiten!« Er machte sich bereit.
    »Und wenn ich verhindern kann, dass du zu dem Held wirst, der du gern sein würdest,
ohne
dich zu töten?«, merkte Caphalor süffisant an.
    »Wie soll das angehen?«
    »Indem ich deinen Namen durch den Schmutz ziehe und dich in die unterste Schicht stoße. Etwas mehr als ein Diener, mehr wirst du nicht mehr sein.«
    »Das würde dir nicht gelingen. Wie auch? Mein Ruf ist tadellos!« Sein Wunsch, den Alb tot zu sehen, wurde übermächtig.
    »Noch. Aber Raleehas Meisterhaftigkeit kann dir dein Genick brechen wie der Sturz eben das des Pferdes. Es geht ihr übrigens gut. Bis auf die Augen, aber das weißt du ja.« Caphalor hob den Bogen halb, die Spitze zeigte zwar auf den Boden, aber schon in Sinthoras’ Richtung. »Ich habe die Zeichnungen gesehen, die sie von unserer Heimat anfertigte, ehe du sie geblendet hast.«
    »Und?«
    »Nehmen wir an, ihre Unterwürfigkeit dir gegenüber wäre gespielt gewesen. Sie wählte dich aus, weil du vor Eitelkeit auf ihre Komplimente am schnellsten ansprachst, und du führtest sie in deiner Verblendung an alle wichtigen Orte.« Er lächelte großspurig. »Wie gesagt, ich habe die Skizzen gesehen: Von unserer Hauptstadt Dsôn bis zu den Verteidigungsanlagen, alles ist vorhanden. Für mögliche Invasoren sind diese Zeichnungen unbezahlbar, Sinthoras.«
    »Unfug! Das wird dir niemand glauben.«
Ich habe seine Schläue unterschätzt. Auch er beherrscht die

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