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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Durchtriebenheit.
    »Was, wenn ich ihre Absichten enttarnt und sie auf der Folterbank alles gestanden hätte? Meine Tochter ist eine sehr begabte Chirurga, die Lebewesen Schmerzen zufügen kann, bei denen sie alles gestehen. Das Geständnis trägt bereits ihre Unterschrift. Noch dazu sind ihre gefährlichen Zeichnungen verschwunden. Niemand weiß, wo sie abgeblieben sind.« Caphalor sah ihn abwartend an. »Du, Sinthoras, trügest die Schuld am möglichen Untergang von Dsôn Faïmon. Ich denke nicht, dass die Unauslöschlichen dir eine solche Tat verzeihen würden. Falls sie davon erfahren sollten.«
    Sinthoras’ Gesicht wurde von Wutlinien durchzogen. Am liebsten hätte er den Spieß mitten in Caphalors blasiertes Gesicht gerammt und den Schädel bersten lassen. »Tion soll dir   …«
    »Das kann er gerne tun, Sinthoras. Aber vorher kehren wir beide zurück. Als Helden. Ist das eine Abmachung?«
    Sinthoras biss die Zähne zusammen und presste ein »Ja« hervor. Vorerst würde er akzeptieren, aber sobald er das Geständnis gefunden und vernichtet hatte, würde Caphalor seine Rache spüren.
Sie wird dir nicht schmecken.
    Caphalor hob unvermittelt den Bogen, spannte ihn und schoss!
    Sinthoras war zu überrascht von der Attacke und versuchte noch eine Abwehrbewegung mit dem Speer, aber er verfehlte den Pfeil   – der zwischen seinen Füßen einschlug.
    Ein Rascheln und schrilles Pfeifen erklangen.
    Als er nach unten blickte, sah er ein aufgespießtes rattenähnliches Tier, das einen langen Dorn am Schwanz trug.
    »Deine Sinne lassen nach. Du hättest es bemerken müssen«, sagte Caphalor und löste die Sehne, dann beugte er sich leicht zur Seite und streckte die Hand aus, um ihm beim Aufsteigen behilflich zu sein.
    Ohne die Finger zu ergreifen, sprang Sinthoras auf.

    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), 4370. Teil der Unendlichkeit (5198. Sonnenzyklus), Spätsommer
    Sardaî schien nicht müde zu werden, trotz der Rüstung, die er trug, und zwei Albae auf seinem Rücken.
Ein einmaliges Tier.
Caphalor war Mórcass dankbar für dieses Geschenk.
Sein Leben ist es allemal wert gewesen.
    Bis zum Sonnenuntergang ritten sie durch die Ebene, quer durch das Reich der Fflecx, und legten kaum Rast ein. Es ging um eine schnelle Rückkehr nach Dsôn.
    Und dennoch mussten sie am Abend einen Platz zum Übernachten suchen. Der Hengst zeigte nach den vielen Meilen im kräftezehrenden Galopp allmählich Ausfälle, stolperte oft und drohte zu stürzen.
    »Das Genick sollten wir uns nicht brechen«, beschwerte sich Sinthoras hinter ihm. »Nicht so kurz vor unserem Ziel.«
    Caphalor lenkte den erschöpften Nachtmahr in ein kleines Wäldchen, um darin Schutz vor Blicken zu suchen. »Ein guter Ort.« Er spürte, dass Sinthoras herabglitt, und stieg als Zweiter ab. Sein Blick fiel auf den Sattel. »Die Taschen sind verschwunden!«
    »Ach?« Sinthoras streckte sich und lächelte wissend. »Das habe ich gar nicht bemerkt. Man sollte meinen, dass sie Lärm machen, wenn sie sich lösen und auf den Boden fallen. Aber du meintest ja, dass meine Sinne nachgelassen hätten. Wer weiß? Früher hätte ich es sicher gehört und dich aufmerksam gemacht.« Unschuldig setzte er hinterher: »Ich hoffe, es befand sich nichts Wichtiges darin?«
    Caphalor stieß einen lauten Fluch aus. »Nicht nur mein Proviant, auch meine Ersatzpfeilspitzen sind verloren.« Das bedeutete, dass er jedes seiner Geschosse nach Möglichkeit einsammelte.
    »Umkehren und suchen können wir wohl nicht mehr, armer Gesegneter«, sprach Sinthoras und unterdrückte seine Schadenfreude keinen Deut. »Wir finden unterwegs gewiss etwas, um uns bei Kräften zu halten.« Er grinste boshaft und setzte sich unter eine Indini-Buche, deren späte Blüten einen harzigen Duft verströmten. »Bei deinen Schießkünsten brauchst du sowieso kaum Pfeile, nicht wahr?« Den Speer legte er vor sich über die Knie, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Zu schade, wirklich.«
    Caphalor fiel ein, was er noch eingebüßt hatte.
Die Zeichnungen von Dsôn Faïmon, die Raleeha angefertigt hat
!
Er hatte sie dabeigehabt, um sie sich erneut in aller Ruhe anschauen zu können und zu entscheiden, ob er sie vernichtete oder nicht. Diese Frage erübrigte sich nun.
    Er ging zu Sardaî und besah sich die Riemchen der Taschenhalterung. Sie waren abgerissen, er entdeckte keine Spuren einer Klinge, die nachgeholfen hatte. Es konnte in der Tat Zufall sein.
Bei einem Alb wie Sinthoras
?
Es wäre ebenso möglich, dass er

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