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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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aus dem Haus schaffen und sie nicht unter dem Vorwand der Geisel bei sich behalten sollte.
    Ihr Bruder wird sie überreden mitzugehen. Ich kann sie nicht wegschicken.

    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), Albae-Reich Dsôn Faïmon, Dsôn (Sternenauge), 4370. Teil der Unendlichkeit (5198. Sonnenzyklus), Herbst
    Sinthoras   – flankiert von seiner zehnköpfigen Garde   – stürmte in Demenions Haus, in dem die Versammlung der
Kometen
und ihrer Gleichgesinnten stattfand. Er vernahm ihre Unterredungenvon Weitem, und seine Haltung wurde aufrechter, strotzend vor Überlegenheit und Selbstvertrauen.
    Die Diener öffneten die Tür zum Saal für ihn, und laute »Ahs« und »Ohs« der Bewunderung schlugen ihm unverzüglich entgegen.
    So soll es sein
!
Sinthoras wusste, dass er in seiner Prunkrüstung und dem Überwurf aus hauchdünnem Silber prachtvoll aussah. Das Nostàroi-Abzeichen an seiner rechten Brust glänzte poliert und warf das Licht zurück. Die Haare hatte er nach hinten gelegt; mehrere kleine, miteinander verbundene Zöpfe hielten sie in Form. Für diesen Abend hatte er dezente Schminke um die Augen aufgelegt, die sie dunkler machte und betonte. Schwarzer Teint auf den Wangen gab seinem Antlitz etwas Totenkopfhaftes und machte es schmaler. An den behandschuhten Fingern steckten teure Ringe, geziert von Diamanten und Blutrubinen, und dass er mit einer waffenstarrenden Leibwache auflief, unterstrich seine Wichtigkeit nur noch mehr.
    Sinthoras verharrte auf der Schwelle, bis sich auch der Letzte im Saal zu ihm umgedreht hatte, dann hob er beide Arme zu einer Siegespose.
    Lauter, doch vornehm gezügelter Beifall erklang.
    Bewundert mich
! Seht, ich mache meine und eure Wünsche wahr.
Durch die Reihen kam Demenion, der ihn eingeladen und den Empfang für ihn ausgerichtet hatte. Sie reichten einander die Hände, dann beugte Demenion sogar das Haupt vor ihm. Damit war die Rangfrage in aller Öffentlichkeit geklärt worden.
    Sinthoras wusste, dass man immer zwei Kriege führte: einen an der Front, den anderen zu Hause. Eine exzellente Taktik benötigte man in beiden Fällen. Die Schlacht zu Hause war Politik, es ging um Einfluss in der Gesellschaft, bei den Hohen und Mächtigen der Albae.
    Glücklicherweise pfiff sein Kontrahent auf solche Anlässe und hatte sich zu seiner Gemahlin zurückgezogen. Sinthoras schätztedie Zahl von Caphalors Gefolgschaft unter den Einflussreichen auf ein Dutzend.
Aber leider besaß er umso mehr Befürworter bei den Einfachen des Volkes.
Seine bescheidene Art machte ihn zu deren Held. Einmal mehr fiel ihre Gegensätzlichkeit auf.
    Sinthoras genoss die Aufmerksamkeit. Er bemerkte viele Albinnen, die ihm Blicke und Lächeln schenkten, die locken sollten. Auch Yantarai war dabei, die er bereits mehrmals bei sich im Haus empfangen hatte. Das erinnerte ihn daran, dass er schnellstens eine Bleibe im Sternenauge benötigte und den Umzug in die Wege leiten sollte.
Gleich morgen werde ich mit der Suche beginnen.
Ein Wohnort in einem der Strahlarme lag unter seinem Stand. So etwas überließ er Caphalor.
    Demenion reckte den Arm, um die Gäste zu beruhigen. »Danke, liebe Freunde. Ihr habt Sinthoras einen angemessenen Empfang bereitet«, rief er und strahlte. Auch er war mit dem Besuch auf der Leiter des Ansehens eine Sprosse nach oben gelangt. »Er wird die Elben unter seinen Absätzen zertreten und die Erzfeinde samt ihren Freunden auslöschen!«
    Wieder Applaus, den Sinthoras mit einer angedeuteten Verbeugung entgegennahm. Es war mehr ein Schwanken; mehr hatte er nicht nötig. Er war der derzeit populärste Alb Dsôns.
    »Der Nostàroi ist zu uns gekommen, um uns mit seiner Anwesenheit zu beehren und einige neue Freunde kennenzulernen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen möchten«, sagte Demenion. »Denn es wird eine Zeit nach dem Triumph über Tark Draan geben, und wir alle sollten dafür sorgen, dass diejenigen das Sagen haben, deren Ansichten über die Zukunft von Dsôn Faïmon wir teilen.« Er verneigte sich vor Sinthoras. »Und ich teile Eure Ansicht, Nostàroi.«
    Mehr als zwei Drittel der Gäste taten es ihm nach, die anderen blieben stehen und prosteten dem Krieger zu.
    Gut. Es sind nicht zu viele.
Sinthoras prägte sich deren Gesichter ein, um später Gespräche mit ihnen führen zu können. Nostàroi hatte gewiss eine Liste angefertigt, auf der die Namen festgehalten waren. Unter ihnen befand sich auch Yantarai, die Albin, mit der er sich öfter getroffen hatte. Bislang hatte Politik

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