Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Spießen einen lächerlichen Abwehrwall, den die Feuerstiere ohne Mühe davonfegen würden.
    Sie haben nicht begriffen, dass wir ihnen nichts tun.
Caphalor ließ die Abteilung anhalten und betrachtete die Scheusale mit hochgezogenen Augenbrauen, schwieg und wartete geduldig, bis ihre kleinen Hirne verstanden, was sie eigentlich gerade getan hatten. Auch so konnte man andere erniedrigen.
    Die Óarcos schauten sich immer wieder an, die Verunsicherung stieg. Dann erklang ein dunkles, tiefes Brüllen aus dem Hauptzelt, und die verdreckte Leinwand vor dem Eingang wurde mit viel Schwung beiseitegestoßen.
    Heraus stürmte ein Prachtexemplar, wie sie nur in den tiefsten Abgründen von Ishím Voróo gediehen. Gerüstet in grobem Eisen, wild, voller Kraft und Wut, wenn auch sein Verstand sicherlich weit unterentwickelt war.
    Warum soll ein Óarco denken, wenn er Muskeln hat, die ihn breit wie einen Halbtroll machen
?
Caphalor war mit dem Anblick zufrieden.
Daran können sich die Vasallen ein Beispiel nehmen.
So musste ein Óarco aussehen. Mit Morgenstern und breitem Schwert, die er an seinem Gürtel trug, würde er jedenDisput für sich entscheiden.
    Die rechte Gesichtshälfte hatte er dunkelblau bemalt, das linke Auge weiß, was einen starken Kontrast zu seiner dunkelgrünen, fast schwarzen Haut bildete. Die Hauer waren hellblau und grellgelb bemalt. Die langen, dunklen Haare wurden in einem Zopf zusammengefasst.
    Er rannte nach vorn zu dem Óarco-Wall, zog unterwegs zwei Scheite aus dem Stapel Brennholz und hämmerte damit auf die Köpfe der übereifrigen Verteidiger ein; dabei beschimpfte er sie und scheuchte sie auseinander, schleuderte ihnen die Holzstücke nach. Anschließend wandte er sich den Albae zu. »Verzeih den Schwachköpfen«, sagte er zu Caphalor. »Sie haben das getan, was man ihnen beigebracht hat, und haben vergessen, wo sie sind.« Er nickte. »Ich bin Toboribar.«
    Sieh an. Schlauer als ich dachte.
Caphalor war erstaunt, den Óarco in der Dunklen Gemeinsprache fließend sprechen zu hören. »Ich bin Nostàroi Caphalor. Ich werde mit dir verhandeln, ob du und deine Meute an unserem Feldzug gegen Tark Draan teilnehmen dürft.«
    Toboribar wiegte den Kopf hin und her und zeigte ein wissendes Grinsen. »Verhandeln wir.« Er drehte sich um und schritt auf das Verhandlungszelt zu.
    Caphalor stieg ab und folgte dem Anführer. In Gedanken ging er durch, was er über Toboribar dank Sinthoras’ Spionen wusste: Der Anführer der Kraggash-Óarcos hatte seine beiden älteren Brüder im Zweikampf getötet und etwa vierhundert Óarcos hinrichten lassen, um sich die Macht zu sichern. Seine zwanzigtausend Krieger galten als grausam, brutal und kaum zu bändigen   – bis Toboribar sich zu ihrem Anführer erkor. Äußerst wichtig: Die Kraggash bevorzugten das Leben in warmen, schwülen Höhlen.
Das macht sie zu geeigneten Kämpfern gegen die Unterirdischen.
    Toboribar setzte sich auf einen stabil gebauten Stuhl. »Lassenwir die Spielchen, Caphalor«, sagte er noch immer mit dem Grinsen im Gesicht, was ihn nicht hübscher oder freundlicher machte. Ängstliche Kreaturen hätten es als aggressives Zähnefletschen ausgelegt. »Ihr wollt Tark Draan erobern und habt festgestellt, dass eure zahmen Viecher, die sich Óarcos schimpfen, nicht einmal ein Schwert heben könnten. Habe ich recht?«
    Caphalor stutzte   – und musste lachen. Toboribars Grinsen wurde noch breiter.
Vermutlich kann er einem Gnom mit einem Bissen den Hals durchtrennen.
Die entwaffnend unterhaltsame, offene Art ließ ihn über die Respektlosigkeit hinwegsehen.
    »Nun, dein Schwert sicherlich nicht, aber ihre eigenen schon.«
    »Sie werden nicht schwerer wiegen als die Getreide- und Grashalme, die sie für euch zupfen.« Toboribar legte die riesigen Unterarme auf den Tisch, die doppelt so dick wie Caphalors waren. »Ihr habt ein Mittel, um das Tor der Bergmaden zu brechen?«
    »Ja.«
    »Gut. Aber die Bergmaden sind hartnäckige Krieger. Ihr werdet in den Bergen kein leichtes Spiel haben. Wir dagegen wissen in Höhlen zu kämpfen.« Toboribar schmatzte, als ließe er sich etwas auf der Zunge zergehen. »Was bieten die Unauslöschlichen mir und meinen Kraggash, wenn wir mitkommen?«
    Caphalors Versuch, die Teilnahme an dem Feldzug als eine Gnade hinzustellen, war zumindest bei diesem Óarco gescheitert. »Nagsor und Nagsar Inàste gewähren dir das Recht, dir jedes beliebige Stück Land im Süden von Tark Draan als dein Eigentum zu erobern und zu behalten,

Weitere Kostenlose Bücher