LEGO® bauen: Das "inoffizielle" Handbuch (German Edition)

Minifiguren-Welt aber ca. 1,80 m!
    Zur Berechnung des Maßstabs dividieren wir die Größe einer realen Person, die die Minifigur darstellen soll, durch die tatsächliche Größe der Figur:
    1,80 m/0,04 m = 45
    Der Maßstab liegt also bei 1:45. (Es werden auch andere Werte zwischen 1:40 und 1:50 genannt. Diese Schwankungen erklären sich dadurch, dass für die Berechnung unterschiedliche Ausgangswerte angesetzt werden. Schon bei der Höhe der Minifiguren ergeben sich je nachdem, ob man mit oder ohne Noppen, Haare und Kopfbedeckungen misst, Werte zwischen 3,8 und 4,2 cm; aber auch die Größe des Durchschnittsmenschen ist regional sehr unterschiedlich.)
    Maßstäbe werden immer als Bruch angegeben, geschrieben als zwei durch einen Doppelpunkt getrennte Zahlen. Die rechte Zahl (hier 45) gibt also an, wie viele Minifiguren du (übereinandergestapelt) brauchst, um die Größe einer realen Person zu erreichen. Eine Säule aus 45 Minifiguren ist also etwa 1,80 m hoch.
    Anhand dieses Maßstabs kannst du nun bestimmen, wie groß reale Objekte in der Welt der Minifiguren sein müssen. Nehmen wir an, du willst für deine Minifiguren ein Haus bauen, das in der Realität 8 m hoch ist. Um die Modellhöhe zu berechnen, verwendest du folgende Formel:
    Reale Höhe/Maßstabswert = Modellhöhe
    Um die Modellhöhe in Zentimetern zu erhalten, müssen wir auch die reale Höhe in Zentimetern angeben und dann folgende Berechnung durchführen:
    800 cm/45 = 17,8 cm ### 18 cm
    Das Minifiguren-Einfamilienhaus sollte also etwa 18 cm hoch sein.
Ein Gebäude im Minifiguren-Maßstab errichten
    Im weiteren Verlauf dieses Kapitels wollen wir ein Bahnhofsgebäude im Maßstab für Minifiguren bauen. Ich zeige dir, welche Steine du für das Modell brauchst, und erkläre, wie du die bereits gelernten Bautechniken für die Gebäude deiner LEGO-Stadt einsetzt.
    Das Gebäude muss nicht unbedingt ein alter Bahnhof sein. Du kannst das Modell auch zu einer Eisdiele, einer Pommesbude oder dem Kassenhäuschen für einen Freizeitpark oder Zoo umfunktionieren. Beim Bauen mit LEGO-Steinen ist es nie erforderlich, sich genau an die Vorgaben zu halten.
Zwei Versionen des Bahnhofs bauen
    Wir werden die Konstruktion auf zwei verschiedene Weisen angehen. Zunächst bauen wir entsprechend einem der offiziellen LEGO-Modelle, wobei wir einen unbegrenzten Vorrat an Teilen voraussetzen und auch Sonderelemente für kleine Einzelheiten einsetzen. Anschließend konstruiere ich einzelne Teile des Gebäudes mit Standardteilen um, die sich wahrscheinlich eher in deiner Sammlung befinden.
    Der Entwurf basiert auf dem Erscheinungsbild alter Kleinstadtbahnhöfe, die man noch hin und wieder an den heutigen Bahnstrecken findet. Abbildung 3–3 zeigt ein typisches Bauwerk dieser Art, wie es Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet worden sein könnte. Häufig sind dabei Schrägdächer, Bogengänge und farblich abgesetzte Fenster zu erkennen.
    Bevor wir uns an das Dach und die Einzelheiten machen können, müssen wir den Hauptteil des Gebäudes errichten. Für die Außenwände verwende ich eine einfache Überlappungstechnik, bevor ich einige Bogenelemente einsetze, um das Dach aufzusetzen.

    Abbildung 3–3: Mit den Konstruktionselementen aus diesem Gebäude kannst du alle Arten von Gebäuden für deine LEGO-Stadt errichten.
Stückliste: Was du für das Modell brauchst
    In Abbildung 3–4 siehst du die
Stückliste
der Teile, die du benötigst, um das Modell zu bauen. Wenn du nicht über alle Elemente verfügst, kannst du trotzdem weitermachen – ersetze einfach die fehlenden Bausteine! Hast du beispielsweise zu wenige 1 × 8-Steine, dann nimm stattdessen je zwei 1 × 4-Steine; und wenn es dir an 2 × 2-Steinen einer bestimmen Farbe mangelt, kannst du drei 2 × 2-Platten aufeinanderstecken. Lass deine Vorstellungskraft spielen, um die Teile zu ersetzen, die du nicht besitzt.
Schritt für Schritt: Der Bau des Bahnhofs im Einzelnen
    Baue das Bahnhofsgebäude anhand der folgenden schrittweisen Anleitung:
Schritt 1
    Beachte die 1 × 1-Steine auf der linken Gebäudeseite in Abbildung 3–5 . Ich werde im Folgenden weitere dieser Steine aufeinanderstapeln, um sehr schlanke einfache Stützen hochzuziehen (siehe Abbildung 2–24 auf Seite 33 ). Dadurch habe ich schließlich sechs Stützen als Unterbau für einen Teil des Daches. Für sich allein genommen sind diese Stützen sehr schwach, aber wenn ich sie zusammen einsetze und mit Bögen überspanne, sind sie nicht nur sehr