Lehrer-Schueler-Konferenz
sein Ohr oder seine
Stimme schenken.
Und derjenige, der sich in der Wissenschaft der Zahlen
auskennt, kann dir von MaÃen und Gewichten erzählen,
aber er kann dich nicht in deren Regionen führen.
Denn die Vision eines Mannes hat ihre eigenen
Schwingen, die sie nicht an andere verleihtâ¦
Seien Sie selbst ein Vorbild
Ein zweiter Weg, Probleme auf dem Gebiet von Wertvorstellungen zu lösen, ist das Vorleben des Verhaltens, das Sie bei Ihren Schülern erreichen möchten. Betrachten Sie einmal zur Ãberprüfung der Effektivität dieser Methode Ihr eigenes Wertesystem. Merken Sie, wie viel Werte Sie von Leuten übernahmen, die Sie bewunderten? Wer war für Sie Modell? Haben Sie Werte von Menschen übernommen, die für Ihr Leben von Bedeutung waren? Waren einige davon Lehrer?
Das gröÃte Hindernis für einen » Modellcharakter« der Lehrkräfte ist der an vielen Schulen übliche » doppelte Standard«. » Tu, was ich sage, und nicht, was ich tue«, das ist eine sehr schlechte Maxime bei der Vermittlung von WertmaÃstäben. Sie lehrt die Schüler ein anderes als das beabsichtigte Wertesystem. Sie ziehen daraus die Lehre, dass man andere zur Einhaltung von Regeln zwingen kann, die man selbst negieren darf, wenn man nur stark genug ist. Sie merken, dass ein bestimmter Rang Privilegien mit sich bringt und dass der doppelte Standard nicht angezweifelt wird.
Ãberprüfen Sie nicht nur Ihr eigenes Verhalten, sondern auch das » offizielle« Verhalten an Ihrer Schule. Werden irgendwelche Gruppen diskriminiert: Lehrer, Schüler, Junge, Alte, Männer, Frauen? Dürfen in der Schule, in der Sie arbeiten, Erwachsene ein Verhalten zeigen, das den Schülern verboten ist? Gibt es in Ihrer Schule getrennte und sehr unterschiedlich ausgestattete Toiletten und Aufenthaltsräume für das Kollegium und die Schüler oder für Lehrer und Mitarbeiter der Verwaltung? Ist das Rauchen den Lehrkräften erlaubt und den Schülern verboten? Wird in der Kantine unterschiedliches Essen für Lehrer und Kinder serviert?
Welche Werte gelten an Ihrer Schule als Vorbild? Stimmen sie mit den Werten und Zielen überein, die vom Schulträger und von der Schule als verbindlich erklärt wurden? Solche Erklärungen enthalten gewöhnlich wichtige WertmaÃstäbe. Entspricht die Praxis ihnen? Falls dies nicht der Fall ist: Welche Gründe gibt es für die Abweichung? Nichts versetzt Schüler so sehr in Wut wie die Heuchelei von Erwachsenen, die öffentlich bestimmte Wertnormen festsetzen, sich selbst aber nicht danach richten.
Und wie verhält es sich mit Ihnen? Haben auch Sie doppelte Wertnormen? Vergessen Sie nie, dass Sie den Schülern als Vorbild dienen. Falls Sie mit unterschiedlichem MaÃstab messen, erscheint dies den Kindern als nachahmenswert.
Wenn Sie ehrliche Schüler wollen, seien Sie selbst ehrlich zu ihnen. Seien Sie ordentlich in Ihrer Kleidung und Ihrem Auftreten, wenn Sie dies auch von Ihren Schülern verlangen wollen. Legen Sie Wert auf Pünktlichkeit, dann seien Sie selbst pünktlich. Verhalten Sie sich nicht autoritär, wenn Sie den Kindern demokratische Prinzipien beibringen wollen. Wenn Sie aber vom Faschismus oder der These überzeugt sind, dass nur der Stärkste überleben kann, dann versuchen Sie nicht, Demokratie oder Nächstenliebe zu predigen.
Ãberlegen Sie sich einmal, wie erfolgreich Eltern und Lehrer als Vorbild gedient haben. Die WertmaÃstäbe amerikanischer Schüler zeigen einen hohen Grad an Ãbereinstimmung und unterscheiden sich nur wenig voneinander. Was es bedeutet, mit einem wirklich völlig unterschiedlichen Wertesystem konfrontiert zu werden, können eigentlich nur Lehrkräfte beurteilen, die zum Beispiel im Rahmen des Peace-Corps-Programms im Ausland unterrichtet haben. In Ihrem eigenen Land können Sie dagegen Ihre Schüler mehr oder weniger als eine Einheit betrachten und davon ausgehen, dass Ihre Wertnormen zu circa 95Prozent mit denen der Schüler identisch sind. Für die restlichen fünf Prozent (oder weniger) lohnt es sich wahrhaftig nicht, die Lehrer-Schüler-Beziehung zu ruinieren. Versuchen Sie es lieber mit einem sanften Einfluss auf dem Gebiet, auf dem es noch Differenzen gibt.
Eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung ist eine unumgängliche Voraussetzung, wenn Sie erreichen wollen, dass Ihre Schüler Ihr eigenes Wertesystem durch
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