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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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oder bedrohlich, wie die meisten Lehrkräfte denken. In unseren Kursen gelingen den Teilnehmern ganz wesentliche Veränderungen der eigenen Persönlichkeit. Wir lassen sie ihre Beobachtungen niederschreiben und erhalten Listen wie zum Beispiel:
    Flexibler, toleranter, realistischer, anpassungsfähiger, erfolgreicher, geduldiger, liebevoller, entspannter, involvierter, freudiger.
    Weniger rigide, fordernd, angespannt, streng, enttäuscht, unpersönlich, ärgerlich, ängstlich, perfektionistisch, mechanisch, griesgrämig.
    Einer der häufigsten Sätze auf diesen Selbstbeobachtungsbögen lautet: » Ich kann mich jetzt selbst viel besser leiden.« Wir glauben, dass auch die Schüler solchermaßen veränderte Lehrer viel lieber mögen. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass ein Pädagoge, der seine eigene Persönlichkeit akzeptieren kann, seinen Schülern aller Wahrscheinlichkeit nach liebevoller und annehmender gegenübersteht. Durch eine größere Bejahung des eigenen Ichs werden gleichzeitig Kollisionen zwischen verschiedenen Wertvorstellungen reduziert, denn solche Lehrkräfte können anders denkende Schüler tolerieren und annehmen.
    Die Teilnahme an unseren Trainingskursen ist nur ein Weg unter vielen, um die nötigen » Selbstkorrekturen« vorzunehmen. Nachfolgend zeigen wir noch einige andere Wege auf, die zur Verbesserung der Lehrer-Schüler-Beziehung führen können.
    Lernen Sie, Kinder wirklich zu verstehen
    Lesen Sie so viel Sie können über Kinder, Jugendliche, Jugendkultur, die Rechte der Kinder. Forschungsergebnisse unterstützen die These, dass Unkenntnis und Unwissen Feindschaft erzeugen. Ganz im Gegensatz zu dem Sprichwort, dass Vertrautheit leicht zur Verachtung des anderen führt, wird das Verstehen einer andersartigen Kultur oder Altersgruppe die eigene Toleranz für unterschiedliches Verhalten und andere Eigenschaften vergrößern. Lassen Sie Ihre Schüler über ihre Wert- und Glaubensvorstellungen reden. Finden Sie heraus, wie sie dazu gekommen sind und was sie ihnen bedeuten. Durch aktives Zuhören können die Kinder ermutigt werden, ihre Gefühle mitzuteilen. Laden Sie einen Schüler, mit dem Sie nennenswerte Konflikte haben, einmal zu einer Besprechung unter vier Augen ein und hören Sie ihm aktiv zu. Sie werden sehen, dass Sie ihm gegenüber viel aufgeschlossener werden, wenn Sie erst einmal die Gründe für seine Überzeugungen und Wertmaßstäbe kennen.
    Formung der eigenen Persönlichkeit durch Gruppenarbeit
    Für Lehrer, die ein besseres Verständnis ihres eigenen Verhaltens und Wesens erstreben, gibt es kaum einen besseren Weg als die Teilnahme an Gruppenaktivitäten: Begegnungsgruppen, Sensitivitätstraining, Kreativitätsgruppen, Kurse zur Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen und zur Steigerung der Effektivität etc. Eine Warnung muss in diesem Zusammenhang allerdings ausgesprochen werden: Zögern Sie nicht, eine Gruppe wieder zu verlassen, falls Sie dort nicht das Gesuchte finden.
    Einzel- oder Gruppenpsychotherapie
    Für sehr viele Menschen ist die Behandlung durch einen gut ausgebildeten Therapeuten zur fruchtbarsten Erfahrung ihres Lebens geworden. Für viele andere, ganz besonders für Lehrer, trägt der Gang zum Therapeuten allerdings noch das Stigma von Geisteskrankheit oder Verrücktheit. Dies widerspricht völlig der Realität, denn bei wirklich verhaltensgestörten Menschen kann eine Psychotherapie wesentlich weniger erreichen als bei Personen, die relativ gesund sind. Wir sehen uns in völliger Übereinstimmung mit der Mehrzahl der Therapeuten, wenn wir behaupten, dass eine Psychotherapie hauptsächlich bei Menschen durchgeführt werden sollte, die ganz gut funktionieren, ihr Verhalten aber noch verbessern wollen, die nicht unfähig sind, jedoch ein umfassenderes Verständnis ihrer eigenen Person anstreben, die über eine Anzahl von Fähigkeiten verfügen und sie aktualisieren wollen.
    Die Wahl eines guten Therapeuten ist nicht leicht, denn wie in allen Berufen gibt es auch hier gute und schlechte Vertreter ihres Faches. Deshalb ist es unerlässlich, vor der Wahl möglichst viele Informationen einzuholen. Fragen Sie Freunde, Geistliche und Ärzte. Setzen Sie die Behandlung auf keinen Fall fort, wenn Ihnen der Therapeut nicht zusagt. Wärme, Toleranz und Verständnis muss ein Therapeut besitzen, wenn

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