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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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Gruppenübungen etc.
    Die Möglichkeiten für eine angemessene Vorbereitung sind unbegrenzt, und gut vorbereitet müssen Sie unbedingt sein, wenn Sie als wirksamer Helfer und sachkundiger Berater anerkannt werden wollen.
    Vermitteln Sie Ihre Ideen nur einmal, drängen Sie sie nicht auf
    Diese wichtige Regel wird von vielen Lehrern verletzt. In ihrem Eifer, die Schüler zu ändern oder– um genauer zu sein– sie zu reformieren, senden diese Pädagogen ein ganzes Bündel von Botschaften. Die Kinder interpretieren das als Predigen, Maßregeln, Gehirnwäsche, Zwang, Nörgelei oder Überredung. Nichts schreckt Schüler schneller ab als Maßregelung und Überredung. Ein erfolgreicher Berater hingegen teilt seine Sachkenntnis mit den Schülern. Wir wählten bewusst das Wort » teilen«; man könnte in diesem Zusammenhang auch » anbieten« verwenden.
    Bei einer erfolgreichen Beratung ist der häufige Gebrauch des aktiven Zuhörens unumgänglich. Versuche, andere zu ändern (selbst wenn man ihnen neue Ideen, Fakten, Lösungen anbietet), provozieren fast ausnahmslos Widerstand und Abwehr. Klienten kaufen selten etwas Neues, ohne ihre alten Wertvorstellungen oder Verhaltensnormen zu verteidigen. Schüler sind hierin nicht anders. Sie werden Ihre Ideen bekämpfen und die eigenen verteidigen, und beides werden sie mit Vehemenz tun. In diesem Stadium bedeutet aktives Zuhören die wertvollste Hilfe:
    Â» Du findest die Idee nicht gut.«
    Â» Das widerspricht deinen Erfahrungen.«
    Â» Du kannst das nicht glauben.«
    Â» Das ergibt in deinen Augen keinen Sinn.«
    Â» Du hast meinem Vorschlag gegenüber starke Vorbehalte.«
    Ein erfolgreicher Berater muss Widerstand und Abwehr sofort hören, und dann muss er zeigen, dass er die Gefühle seines Klienten akzeptiert.
    Ãœberlassen Sie dem Schüler die Verantwortung
    Ein Lehrer, der seine Schüler erfolgreich beraten will, muss auf das Prinzip des Problembesitzes achten. Wenn Sie als Berater tätig werden, besitzt Ihr Klient (der Schüler) das Problem. Sie haben ihm eine neue Verhaltensvariante oder Denkart angeboten, und dieser Rat, dieser neue Impuls lässt für den Schüler ein Problem entstehen. Er ist herausgefordert, erschüttert, sein Gleichgewicht wurde gestört, und seine Wertmaßstäbe wurden bedroht.
    Es gibt Pädagogen, die meinen, sie versagten als Lehrer, wenn sie ihre Schüler nicht zum Kauf ihrer Ideen, Wertvorstellungen oder Verhaltensmuster überreden könnten. Damit begehen sie einen großen Fehler und werden am Ende von ihrem Klienten » entlassen«. Jugendliche drücken ihre Gefühle solchen Lehrern gegenüber ähnlich wie in den folgenden Sätzen aus:
    Â» Was immer ich auch tue, der gibt nicht auf.«
    Â» Der hat einen Tick, was Kleidung angeht.«
    Â» Da kommt er wieder, und immer diese Nörgelei!«
    Â» Dies ist mein Leben, nicht seins.«
    Â» Lassen Sie mich in Ruhe– Ihre Meinung kenne ich schon.«
    Manche Lehrkräfte erkennen sofort, dass die Prinzipien einer wirksamen Beratung auch in ihrem regulären Unterricht angewendet werden können. Sie sind in der Tat eine ausgezeichnete Richtschnur für einen guten Unterricht. Schüler verlangen von ihren Lehrern, dass sie ihnen etwas beibringen. Die besten Pädagogen bereiten sich gründlich vor, bieten etwas Interessantes und Aufregendes, was die Kinder noch nicht wissen. Sie wiederholen sich nie, es sei denn, ein Schüler verlangt eine nochmalige Erklärung.
    Und schließlich wissen wirklich gute Lehrer, dass das Lernen in der Verantwortung des Schülers bleiben muss. Sie praktizieren somit, was Kahlil Gibran so wunderbar in seinem Buch Der Prophet ausgedrückt hat:
    Dann sagte ein Lehrer: Sprich zu uns vom Lehren.
    Und er sagte:
    Kein Mensch kann dir etwas enthüllen, was nicht schon irgendwo in deinem Wissen schlummert.
    Der Lehrer, der mit seinen Jüngern im Schatten des
    Tempels wandelt, gibt nichts von seiner Weisheit,
    sondern von seinem Glauben und seiner Liebe.
    Wenn er wirklich weise ist, lässt er dich nicht das Haus seiner Weisheit betreten, sondern führt dich zur Schwelle deines eigenen Bewusstseins.
    Der Astronom mag zu dir von seinem Verständnis
    des Weltalls reden, aber er kann dir nicht sein
    Verständnis geben.
    Der Musiker mag dir vom Rhythmus singen, den er
    Ã¼berall hört, aber er kann dir nicht

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